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Herausragend präsentiert

25.04.2023

Der Molekularbiologe Dr. Umair Munawar erhielt auf einem Kongress in Seoul den „Best Oral Presentation Award“. Er sprach dort über Resistenzmechanismen bei Immuntherapien gegen Krebs.

Der preisgekrönte Molekularbiologe Dr. Umair Munawar arbeitet seit drei Jahren als Post Doc bei Professor Martin Kortüm.
Der preisgekrönte Molekularbiologe Dr. Umair Munawar arbeitet seit drei Jahren als Post Doc bei Professor Martin Kortüm. (Bild: Salih Usta / Universitätsklinikum Würzburg)

Immuntherapien haben die Behandlung verschiedener Krebsarten revolutioniert. Vor allem beim Multiplen Myelom, das nach der Leukämie die zweithäufigste Blutkrebsart ist, zeigen sie eine beispiellose Behandlungseffizienz. Dennoch kommt es immer wieder zu Rückfällen oder gar zu einer Resistenz gegen die gentechnisch veränderten Abwehrzellen.

Warum können diese so genannten CAR-T-Zellen einigen Tumorzellen nichts anhaben? Das hat Dr. Umair Munawar mit einem Team der Medizinischen Klinik und Poliklinik II des Universitätsklinikums Würzburg untersucht. Die Ergebnisse stellte er Ende März 2023 auf der Internationalen Konferenz der Koreanischen Gesellschaft für Hämatologie in Seoul vor – und wurde dort für den besten Vortrag ausgezeichnet.

„Der Best Oral Presentation Award ist eine große Ehre für mich“, freut sich Umair Munawar. „Der Preis zeichnet nicht nur meine Art der Präsentation aus, sondern vor allem unsere zukunftsweisende Forschungsarbeit zu Resistenzmechanismen gegenüber Immuntherapien beim Multiplen Myelom.“

Programmierter Zelltod ist beeinträchtigt

Der 31-jährige Molekularbiologe hat mit einem Team aus dem Institut für Translationale Myelomforschung den Beweis geliefert, dass die Auslösung der Apoptose die primäre Wirkungsweise einiger Immuntherapien beim Multiplen Myelom ist. Die Apoptose ist ein programmierter Zelltod. Wenn eine Zelle ihre Funktion verloren hat oder plötzlich für den Organismus schädlich wird, kann sie sich selbst vernichten. Ist dieser Zellselbstmord jedoch beeinträchtigt, können die Tumorzellen selbst dem gezielten Angriff der gentechnisch veränderten Abwehrzellen standhalten.

„Um den Resistenzmechanismus zu verstehen, haben wir die Rolle von zwei Proteinen des apoptotischen Weges untersucht, indem wir diese Proteine – FADD und BID – mit Hilfe von genetischen Werkzeugen aus den Krebszellen entfernten und feststellten, dass Zellen ohne diese Proteine nicht auf die Immuntherapie ansprachen. Wir fanden auch heraus, dass Patienten, die nicht auf die Immuntherapie ansprachen, niedrige Werte dieser Proteine aufwiesen, was die Bedeutung dieser Gene für den Erfolg moderner therapeutischer Interventionen hervorhebt“, erklärt Umair Munawar.

Generell zeige die Studie, die 2022 im Fachjournal Blood publiziert wurde, wie bedeutsam personalisierte medizinische Ansätze sind, die die genetische Beschaffenheit der Krebszellen der einzelnen Betroffenen berücksichtigen, um schlussendlich die wirksamsten Behandlungsoptionen zu ermitteln.

Individuell angepasste Behandlungen entwickeln

Professor Martin Kortüm, Leiter des Instituts für Translationale Myelomforschung, ergänzt: „Letztlich können unsere Forschungsergebnisse zur Entwicklung wirksamerer und individuell angepasster Behandlungen für Patientinnen und Patienten mit Multiplem Myelom und möglicherweise anderen Krebsarten beitragen, was die Überlebensraten und die Lebensqualität der Betroffenen verbessern könnte.“

Daher sollen in nachfolgenden Studien die Signalproteine FADD und BID und ihre Beeinflussung der Immuntherapieresistenz weiter untersucht werden. Auch die mögliche Verwendung der Expressionsniveaus von FADD und BID als prädiktive Biomarker für das Ansprechen auf eine Immuntherapie beim Multiplen Myelom soll geprüft werden.

Von Pressestelle Universitätsklinikum Würzburg

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