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Hoher Besuch aus der Staatskanzlei

04.02.2020

Ende Januar war Dr. Thomas Gruber zu Gast an der Universität Würzburg. Im Zentrum der Gespräche mit der Universitätsleitung und mit Wissenschaftlern standen Stärken und die strategische Weiterentwicklung der Uni.

Thomas Gruber (Mitte) im Gespräch im Laurens Molenkamp (l.) in dessen Labor. Rechts: Unipräsident Alfred Forchel.
Thomas Gruber (Mitte) im Gespräch im Laurens Molenkamp (l.) in dessen Labor. Rechts: Unipräsident Alfred Forchel. (Bild: Gunnar Bartsch / Universität Würzburg)

Überblick und aktuelle Entwicklungen: Unter dieser Überschrift stand der erste Punkt auf Dr. Thomas Grubers Besuchsprogramm an der Julius-Maximilians-Universität Würzburg (JMU) am Freitag, 24. Januar 2020. Gruber ist Ministerialdirektor für Europa und Internationale Beziehungen in der Münchner Staatskanzlei; er informierte sich über Forschungsschwerpunkte und die strategischen Planungen zur Umsetzung der Zusagen im Rahmen der Hightech Agenda an der JMU.

Hightech Agenda: Ein Impuls zur Stärkung der Wissenschaft

Sehr gute Plätze in internationalen Rankings, ein Exzellenzcluster in der Physik, neue Forschungsbauten und eine steigende Zahl außeruniversitärer Forschungseinrichtungen in Würzburg bestätigen die hohe Qualität der Forschung an der JMU. Die jüngste Erfolgsmeldung in dieser Reihe ist erst ein paar Wochen alt: Im Rahmen der Hightech Agenda Bayern erhält die JMU ein neues Forschungszentrum. Sein Name: Machine Intelligence Institute in Data Science – oder kurz MI2DaS. Ein „riesiger Impuls zur Stärkung der Wissenschaft in Bayern mit nachhaltiger Stärkung der Wirtschaft Bayerns“ sei diese Hightech Agenda, sagte Unipräsident Alfred Forchel im Gespräch mit Dr. Thomas Gruber, verbunden mit großem Dank an die Staatsregierung für diese Prioritätensetzung.

Die Stärkung der Wirtschaft Bayerns ist übrigens auch ein Feld, auf dem die JMU erfolgreich unterwegs ist, wie Gruber erfahren durfte. Das beweist nicht allein das hervorragende Abschneiden der Uni im Nature Innovation Ranking 2019, wo die JMU weltweit auf Platz 131 und in Deutschland auf Platz 9 landet. Dafür spricht auch die hohe Zahl an erfolgreichen Ausgründungen und Patenten.

Einblicke in aktuelle Forschungsprojekte – Neue Forschungseinrichtungen

Im Anschluss an die Gesprächsrunde mit der Universitätsleitung besuchte Dr. Thomas Gruber Professor Laurens Molenkamp. Dort drehte sich das Gespräch um den Forschungsschwerpunkt „Quantentechnologie“ an der JMU und das im Aufbau befindliche Institut für Topologische Isolatoren (ITI). Im Mittelpunkt dort steht die Erforschung einer speziellen Materialklasse – sogenannter „Topologischer Isolatoren“, die unter anderem die Grundlage für künftige Elektronik und Quantencomputer darstellen.

Gesprächsthema war auch ein neues Forschungsinstitut, das dank der Zusage im Rahmen der Hightech Agenda in absehbarer Zeit an der JMU in Zusammenarbeit mit dem Forschungszentrum Jülich geschaffen wird. Im Mittelpunkt des künftigen Instituts für Topological Quantum Computing stehen die Erforschung, Entwicklung und Bereitstellung von Systemen für Quantencomputer auf der Basis topologischer Materialien durch Arbeitsgruppen in Würzburg.

Die Entwicklung von Quantencomputern gehört zu den größten technologischen und wissenschaftlichen Herausforderungen unserer Zeit. Dank ihres geringen Energieverbrauchs und einer hohen Datensicherheit versprechen sich Wissenschaft und Wirtschaft von den extrem schnellen Rechnern zentrale Lösungsbeiträge für drängende Probleme einer zunehmend digitalen Welt.

Molenkamp ist einer der weltweit führenden Experten in der Erforschung topologischer Isolatoren. Er hat im Jahr 2007 am Würzburger Lehrstuhl erstmals deren Existenz nachgewiesen. Seitdem wurde er dafür vielfach ausgezeichnet.

Nach diesem Ausflug in die Physik stattete Gruber auch der Chemie einen Besuch ab. Bei Professor Holger Braunschweig informierte er sich über dessen Forschung am Element Bor und den ebenfalls im Bau befindlichen Forschungsneubau für das Institut für nachhaltige Chemie & Katalyse mit Bor (ICB). Braunschweig gilt weltweit als Experte für das Element Bor. Er hat in seiner Forschung einige grundlegende Durchbrüche erreicht und wurde für seine Arbeiten mehrfach ausgezeichnet.

Basierend auf dieser Expertise soll am ICB ein international sichtbares und führendes Kompetenzzentrum für die molekulare Chemie des Bors entstehen. In den Labors arbeiten Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler an Lösungen gesellschaftlich bedeutender Fragestellungen in den Bereichen Ressourcenschonung und Energie mit Hilfe von Bor.

Zur Person

Thomas Gruber (Jahrgang 1963) hat in München Volkswirtschaftslehre studiert und wurde im Jahr 1995 mit einer Arbeit über polit-ökonomische Anreize der Staatsverschuldung promoviert. Von 1995 bis 1998 war er Mitarbeiter im Bayerischen Wirtschaftsministerium, zuständig für wirtschaftspolitische Grundsatzfragen, von 1999 bis heute Mitarbeiter in der Bayerischen Staatskanzlei in verschiedenen Funktionen an den Standorten München, Brüssel und Berlin. Seit dem 1. Januar 2019 ist er Ministerialdirektor für Europa, Internationale Beziehungen, Medien und Sonderaufgaben in Standortfragen.

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