Ideen mit gesellschaftlichem Mehrwert
21.07.2020Neue Lösungsansätze für aktuelle gesellschaftliche Probleme waren bei der Social Innovators Challenge gefragt. Mit ihrer App, die Inklusion im digitalen Raum erleichtert, konnten die Gewinner punkten.
Studierenden die Möglichkeit bieten, ihre unternehmerischen Ideen zur Verbesserung von Gesellschaft, Gesundheit und Nachhaltigkeit auszubauen: Das war im aktuellen Sommersemester das Ziel der Social Innovators Challenge. Insgesamt 48 Teams hatten sich daran mit Projektvorschlägen beteiligt. Tanja Golly, Gründungsberaterin am Servicezentrum Forschung und Technologietransfer und Dr. Annette Retsch vom Career Centre der Julius-Maximilians-Universität Würzburg sowie deren Kolleginnen von der Hochschule für angewandte Wissenschaften Würzburg-Schweinfurt wählten daraus zwölf Teams aus, die anschließend über sieben Wochen hinweg gezielt in der Ausarbeitung ihrer Ideen unterstützt wurden.
Ein Video fürs Finale
Für das Finale am 9. Juli mussten die Teams ein Video produzieren, das den sozialen Mehrwert und die Zukunftsfähigkeit ihres Projekts deutlich herausstellt und das sowohl die Zuschauer als auch die fünfköpfige Jury, bestehend aus Experten der Gründerszene und von mittelständischen Unternehmen, überzeugt. „Wir haben uns bewusst für die Videoentwicklung entschieden, da gerade bei sozialen Projekten sehr häufig eine Finanzierung über Crowdfunding-Kampagnen infrage kommt. Hierbei sind überzeugende Pitch-Videos ein absolutes Muss“, erklärt Tanja Golly.
Dr. Annette Retsch, verantwortlich für die Konzeption des Beratungs- und Veranstaltungsangebots des Career Centre, sieht die Chancen der Challenge für die Studierenden: „Mit der Hilfe von Potenzialanalysen können wir schon frühzeitig Kompetenzen erkennen, die zukünftige Gründerpersönlichkeiten ausmachen. Zudem bietet unser vielfältiges Seminarprogramm weitere Trainingsmöglichkeiten, um zum Beispiel notwendige rhetorische Fähigkeiten oder das Wissen über interessante Denkansätze und Projektmanagement-Kenntnisse zu fördern“, erklärt sie. „Wir helfen den Teams gerne dabei, ihre Ideen in tragfähige Geschäftsmodelle zu überführen, und stehen ihnen bei der Akquise von Fördermitteln und in der Vernetzung mit Partnern aus der Region zur Seite,“ führt Tanja Golly weiter aus.
Vier Teams überzeugen im Finale
Im Finale haben jetzt die Mitglieder der Jury und die Zuschauer gemeinsam die besten Ideen ausgewählt und prämiert. Gleich vier Teams konnten von der Dringlichkeit ihrer Vorhaben zur Lösung gesellschaftlicher Probleme überzeugen. Sie wurden mit einem Startbudget von bis zu 2.000 Euro ausgezeichnet.
Platz 3 (jeweils 500 Euro) wurde gleich doppelt belegt: Durch Hesperos Lichtsteuerung mit der Idee, Licht durch ein neuartiges intelligentes System auf Abruf verfügbar zu machen, und durch PublicSolar, einer digitalen Plattform mit dem Ziel, Investitionswillige und Anbieter für Nutzflächen für Photovoltaikanlagen zusammenzubringen.
Platz 2 (1.000 Euro) ging an das Team Croud. Dessen Idee macht Bürgerbeteiligung durch eine App mobil und einfach.
Der Sieger des Abends (2.000 Euro) war Handicapp. Die von diesem Team entwickelte App macht Inklusion im digitalen Raum leichter. Dank einer barrierefreien Steuerung können motorisch und physisch eingeschränkte Personen, ein Tablet ohne fremde Hilfe bedienen und somit ein unabhängigeres Leben führen.
Die Veranstalter
Veranstaltet wurde die Social Innovators Challenge vom Servicezentrum Forschung und Technologietransfer und dem Career Centre der Universität Würzburg, dem Campus Angewandte Forschung und dem Projekt Pionier der Hochschule für angewandte Wissenschaften Würzburg-Schweinfurt. Das Zentrum für Digitale Innovationen Mainfranken und das Bayerische Staatsministerium für Wirtschaft, Landesentwicklung und Energie haben den Wettbewerb unterstützt.
Fortsetzung folgt
Mit dem Finale am 9. Juli ist die Challenge allerdings noch nicht beendet. Ziel ist es nun, die Teams auch bei der Umsetzung ihrer Ideen zu unterstützen. Diese profitieren dabei von den Unterstützungsangeboten an der JMU und dem regionalen Netzwerk. Eine Eintagsfliege soll der diesjährige Wettbewerb auch nicht bleiben, wie die beiden Organisatorinnen der JMU betonen. Unternehmerische Initiativen mit einem Mehrwert für die Gesellschaft rücken ihren Worten nach seit einiger Zeit zunehmend in den Fokus – nicht zuletzt aufgrund der nachhaltigen Entwicklungsziele der Agenda 2030. Auch die aktuellen Herausforderungen bedingt durch die Corona-Pandemie führten zu gesellschaftlichen Veränderungen und infolgedessen zur zunehmenden Bildung von sozialen Initiativen.
„Dass sich unternehmerisches und gesellschaftliches Denken sehr gut vereinen lassen, zeigen bereits viele Beispiele von Social Entrepreneuren“, so Tanja Golly. Dieses Interesse konnten die Organisatoren an der Universität in fast allen Fakultäten feststellen. Durch die Anmeldung von 180 Teilnehmern innerhalb weniger Tage wurde es deutlich bestätigt.
Weitere Infos
Kontakt
Dr. Annette Retsch, T: +49 931-31 82420, annette.retsch@uni-wuerzburg.de
Tanja Golly, T: +49 931-31 88650, tanja.golly@uni-wuerzburg.de