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Im Wald der Universität

26.06.2018

Schon gewusst? Die Universität Würzburg hat ein eigenes Forstamt, das rund 2.300 Hektar Wald betreut. Auf der Landesgartenschau stellt es sich an diesem Wochenende vor.

Ein Praktikant des Universitätsforstamtes steht an einem sehr alten Baum im Wald. (Foto: Universitätsforstamt)
Ein Praktikant des Universitätsforstamtes im Mittelwald, kurz nachdem dort das Unterholz geschlagen wurde. (Foto: Universitätsforstamt)

Als der Würzburger Fürstbischof Julius Echter 1582 die Universität erneuerte, stattete er seine Hochschule auch mit Wald und anderen Ländereien aus. Auf diese Zeit geht der Waldbesitz bei Sailershausen (Landkreis Haßberge) zurück, über den die Julius-Maximilians-Universität (JMU) bis heute verfügt.

Unter der Leitung von Hans Stark betreuen im Universitätsforstamt Sailershausen sieben Forstwirte und zwei Auszubildende den 2.300 Hektar umfassenden Betrieb. Das Forstamt präsentiert sich nun an zwei Wochenenden auf der bayerischen Landesgartenschau in Würzburg: Am 30. Juni/1. Juli und am 4./5. August 2018 ist es am Stand des Amtes für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten Würzburg vertreten.

Stammscheibe und Schautafeln

Das Team von Stark zeigt dort die Stammscheibe einer Furniereiche mit rund 70 cm Durchmesser, deren innerster Jahresring das Jahr 1781 anzeigt. Zurück in die Geschichte führen auch die fünf Schautafeln, auf denen sich das Universitätsforstamt präsentiert.

Informiert wird über die Themenkomplexe „Waldbewirtschaftung früher und heute“, „Waldarbeit früher und heute“ sowie „Förster früher und heute“. Dazu gibt es Zahlen und Fakten zum Universitätsforstamt. Die Besucher erfahren unter anderem, aus welchen Baumarten sich der Universitätswald zusammensetzt und dass der jährliche Holzzuwachs bei 8,5 Festmeter pro Hektar liegt.

Geschichte des Universitätsforstes

Die Schautafeln bilden auch die Geschichte des Universitätsforstes ab. Julius Echter hatte seiner Hochschule 1582 insgesamt rund 2.600 Hektar Grundbesitz überstellt, der über ganz Unterfranken verteilt war. Einen Großteil davon bildete der Klosterbesitz von Kreuzthal und Mariaburghausen.

Im Jahr 1821 erfolgte dann ein freiwilliger Landtausch. Dabei erhielt die Universität vom Königreich Bayern die ehemaligen Klosterwaldungen von Theres. Von da an lag der Universitätswald gut abgerundet um den Ort Sailershausen. Im Gegenzug bekam das Königreich den „Splitterbesitz“ der Universität im übrigen Unterfranken.

Im Zuge einer Forstreform in Bayern richtete die Universität 1885 ein Gesuch an den König von Bayern – mit der Bitte, das Universitätsforstrevier zu einem königlichen Forstamt neuer Ordnung zu erheben. König Ludwig II gewährte dies „allergnädigst“.

Bei der Gebietsreform 1973 verlor das Universitätsforstamt Sailershausen den Status eines staatlichen Forstamtes. Die hoheitlichen Aufgaben (Forstaufsicht, Förderung, Raumordnung und Landesplanung) fielen weg, doch die „Beförsterung“ des Universitätswaldes und der umliegenden Körperschaftswälder (Stadt Haßfurt, Gemeinden Theres und Wonfurt, Waldkörperschaften Hainert, Obertheres, Wülflingen) blieb beim Universitätsforstamt der JMU.

Von Robert Emmerich

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