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Informationstag über Prostatakrebs

18.04.2017

Das Prostatakrebs-Zentrum des Uniklinikums Würzburg lädt am Samstag, 22. April 2017, zu einem Patienteninformationstag ein. Neun Experten sprechen über Aspekte der Vorsorge, Diagnostik, Therapie und Selbsthilfe.

So markant lässt sich ein Prostatakarzinom unter Zuhilfenahme des Tracers PSMA im PET-CT als gelb-rotes Objekt darstellen. (Bild: Uniklinikum Würzburg)
So markant lässt sich ein Prostatakarzinom unter Zuhilfenahme des Tracers PSMA im PET-CT als gelb-rotes Objekt darstellen. (Bild: Uniklinikum Würzburg)

Prostatakrebs ist in Deutschland die häufigste Krebserkrankung bei Männern. Laut dem Robert-Koch-Institut werden jährlich bundesweit zwischen 63.000 und 64.000 Neuerkrankungen diagnostiziert. Am Uniklinikum Würzburg (UKW) widmet sich ein von der Deutschen Krebshilfe zertifiziertes Prostatakarzinom-Zentrum dieser extrem vielgestaltigen Krankheit.

„Zu unseren Aufgaben gehört auch die fundierte und allgemeinverständliche Information der Betroffenen und der Öffentlichkeit“, sagt Professor Hubert Kübler, seit Beginn 2017 Direktor der Klinik und Poliklinik für Urologie und Kinderurologie des UKW.

Seine Klinik veranstaltet darum gemeinsam mit dem Comprehensive Cancer Center Mainfranken am Samstag, 22. April 2017, den ersten Patienteninformationstag des Prostatakarzinom-Zentrums. Zwischen 10 und 14 Uhr werden neun Referenten im Hörsaal des Zentrums für Operative Medizin an der Oberdürrbacher Straße unterschiedliche Aspekte der Volkskrankheit vorstellen.

Wissenswertes über PSA und PSMA

Stichwort PSA-Wert: Über kaum einen Tumormarker wird so kontrovers diskutiert wie über das prostataspezifische Antigen. „Die Langzeit-Nachverfolgung von PSA-basierten Screening-Studien zeigt allerdings sehr wohl, dass durch den Einsatz des PSA-Werts die Sterblichkeit am Prostatakarzinom reduziert werden kann“, sagt Dr. Arkadius Kocot. Der Leitende Oberarzt der Klinik und Poliklinik für Urologie und Kinderurologie ist einer der Experten des Patienteninfotags.

Mit dem PSA in Verbindung steht das prostataspezifische Membran-Antigen (PSMA). Dieses Molekül ist auf der Oberfläche gesunder Prostatazellen vorhanden, sehr viel mehr aber auf Prostatakrebs-Zellen. Im restlichen Körper kommt es kaum vor. „PSMA ist deshalb ein ideales Zielmolekül für die Diagnostik und für zielgerichtete Therapien von Prostatakrebs“, so Professor Andreas Buck. Der Direktor der Klinik und Poliklinik für Nuklearmedizin des UKW wird beim Infotag der Frage nachgehen, ob ein PET-CT mit PSMA heute schon als Diagnosestandard bezeichnet werden kann.

Aktuelle Therapieoptionen im Blickpunkt

Wie die Diagnostik, so wandelt sich derzeit auch die Therapie des metastasierten Prostatakarzinoms. Neue Substanzen bestimmen zunehmend den klinischen Alltag. Welche Chancen diese Wirkstoffe bieten und welche neuen Herausforderungen sich dadurch ergeben, erläutert die UKW-Urologin Dr. Anna Seitz. Weitere Vorträge widmen sich dem „State of the Art“ bei operativen Verfahren und in der Strahlentherapie.

Selbsthilfe und Ernährung als Themen

Zur Sprache kommen auch die Leistungen der Selbsthilfegruppe Prostatakrebs Würzburg. Oder das Thema „Ernährung und Krebs“: Beispielsweise sind hormonabhängige Tumoren wie Prostatakrebs in Regionen mit sojareicher Ernährung seltener, was auch auf den hohen Anteil sogenannter Isoflavone in Sojaprodukten zurückgeführt wird.

„Auch dem vorwiegend in Tomaten und Wassermelonen vorkommenden roten Farbstoff Lycopin sowie dem in Brokkoli enthaltenen Sulforaphan werden vorbeugende Wirkungen zugeschrieben. Allerdings sind die bislang vorhandenen Studiendaten zu Prostatakrebs hier nicht eindeutig“, berichtet Lisa Schiffmann von der Ambulanten Ernährungsberatung für Krebspatienten des UKW.

Die Teilnahme am Patienteninfotag ist kostenlos, das detaillierte Programm gibt es auf der Website des Uniklinikums (http://www.urologie.ukw.de/veranstaltungen.html)

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