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Innovativ gegen Pilzinfektionen

30.04.2024

Für ihr Projekt FungiMAB wurden Dr. Niklas Beyersdorf und Dr. Daniela Langenhorst mit dem Innovationspreis der BioRegionen in Deutschland ausgezeichnet.

Die Laudatio auf Niklas Beyersdorf (Mitte) und Daniela Langenhorst hielt Dr. Florian Rückerl.
Die Laudatio auf Niklas Beyersdorf (Mitte) und Daniela Langenhorst hielt Dr. Florian Rückerl. (Bild: Zöhre Kurc)

Am Institut für Virologie und Immunbiologie der Julius-Maximilians-Universität Würzburg (JMU) erforscht das Team um Niklas Beyersdorf und Daniela Langenhorst besonders tückische Krankheiten: Invasive Pilzinfektionen mit Erregern wie der Hefe Candida albicans oder dem Schimmelpilz Aspergillus fumigatus.

Diese stellen eine bisher noch nicht gelöste Herausforderung der Humanmedizin dar. Neben steigenden Fallzahlen weisen solche Infektionen auch eine hohe Sterblichkeitsrate bei Betroffenen auf.

Bisherige Therapieansätze konzentrierten sich auf Anti-Pilz-Medikamente. Neben einer langen Behandlungsdauer bringen diese allerdings auch eine hohe Last an Nebenwirkungen mit sich.

Mit einem neuartigen Ansatz war FungiMAB einer von sechs Finalisten im Rennen um einen Innovationspreis der Bioregionen. Diese wurden im Rahmen der diesjährigen Deutschen Biotechnologietage (DBT) in Berlin am 16. April 2024 verliehen.

Ein ausgezeichneter Behandlungsansatz

Das Patent des nun preisgekrönten Teams schwächt die Pilze auf eine Weise, die es dem Körper ermöglicht, sich selbst zu wehren. Es umfasst neuartige monoklonale Antikörper, die spezifisch gegen die Immunevasionsproteine der Pilze wirken. Hierdurch wird deren ureigene Funktion, das Immunsystem zu täuschen, außer Kraft gesetzt. Der Pilz wird für das Immunsystem wieder angreifbar.

Der verblüffend effiziente Präventions- und Therapie-Ansatz, der ohne starke Nebenwirkungen auskommt, ist deshalb gerade bei älteren und geschwächten Patientinnen und Patienten überaus erfolgsversprechend.

Die Jury sah auch wegen der globalen Herausforderung einer immer älter werdenden Weltbevölkerung großes Potenzial in diesem innovativen Ansatz. „Diesem hohen medizinischen „Need“ mit einem smarten Antikörper-Ansatz zu begegnen, der effizient und nebenwirkungsarm ist, ist innovationspreiswürdig“, heißt es deshalb in der Laudatio.

Der Innovationspreis der BioRegionen

Mit dem Innovationspreis würdigt der Arbeitskreis der BioRegionen Deutschlands innovative Patente aus der modernen Biotechnologie, der Bioökonmie oder der Medizintechnik mit Bezug zur Biotechnologie. Forschende werden durch den Preis nunmehr seit 17 Jahren erfolgreich darin unterstützt, ihre patentierten Ideen sichtbar zu machen und in weiterer Folge in marktfähige Produkte umzusetzen und eigene Unternehmen zu gründen.

Die sechs Finalistinnen und Finalisten präsentierten ihre Forschungsprojekte einem internationalen Fachpublikum, potenziellen Investoren und der Fachpresse. Anschließend erfolgte die Bekanntgabe der drei durch eine Fachjury gewählten Preisträger. Die beiden weiteren Preise gingen an Forschende aus Duisburg & Essen sowie Berlin und Schiffweiler im Saarland. Alle drei Preise sind gleichwertig mit je 2000 Euro dotiert.

Kontakt

PD Dr. med. Niklas Beyersdorf, Institut für Virologie und Immunbiologie, Tel: 0931-31-81527, E-Mail: niklas.beyersdorf@uni-wuerzburg.de

Von Lutz Ziegler

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