Intelligente Lösungen für smarte Container
12.11.2019Ein weltweites Logistik-Netzwerk mit Methoden der Künstlichen Intelligenz optimieren: An dieser Aufgabe arbeiten Wirtschaftswissenschaftler der Universität Würzburg gemeinsam mit dem Unternehmen va-Q-tec.
Jeden Tag werden Medikamente auf der ganzen Welt umhergeschickt. Beim Transport sind oft strenge Richtlinien zu beachten – viele Impfstoffe zum Beispiel müssen dauerhaft bei kühlen Temperaturen gelagert sein, um wirksam zu bleiben. Auf diesem logistisch anspruchsvollen Gebiet ist das Würzburger Unternehmen va-Q-tec aktiv, das hoch effiziente Dämmstoffe produziert.
Das Hightech-Unternehmen wurde 2001 aus der Julius-Maximilians-Universität (JMU) Würzburg heraus gegründet. Es bietet seiner Kundschaft unter anderem sogenannte Smart-Container an, in denen Produkte bei definierten Temperaturen transportiert werden können. Zusammen mit Servicepartnern ermöglicht va-Q-tec die Einwegmiete der Container in einem globalen Netzwerk.
Zwei JMU-Lehrstühle tragen die Kooperation
Dabei gibt es einige Herausforderungen zu meistern: Wie kann das Unternehmen sicherstellen, dass es für seine Kunden auf der ganzen Welt die richtige Menge an Containern zur richtigen Zeit am richtigen Ort hat? Wie lässt sich der Containerbetrieb effizient kontrollieren, wie eine konstante Servicequalität gewährleisten?
Zur Lösung solcher Fragen hat sich va-Q-tec mit Fachleuten aus der Wirtschaftswissenschaftlichen Fakultät der JMU zusammengetan: Die Firma kooperiert mit dem Lehrstuhl für Logistik und Quantitative Methoden in der Betriebswirtschaftslehre (Professor Richard Pibernik) und mit dem Lehrstuhl für Wirtschaftsinformatik und Informationsmanagement (Professor Christoph Flath).
Ausgangspunkt für die Zusammenarbeit war ein Vortrag, den Dr. Joachim Kuhn, Mitgründer und CEO von va-Q-tec, im Frühjahr 2019 an der JMU hielt. Er gab mehr als 150 Studierenden Einblicke in die Strategie des Unternehmens. Auf die Frage nach den Auswirkungen der Digitalisierung auf sein Unternehmen antwortete er: „Wir sammeln derzeit eine unglaubliche Menge an Daten, schöpfen aber das Potenzial dieses Datenbergs noch nicht ganz aus.“
Unternehmen finanziert Promotionsstelle
Das war der perfekte Ausgangspunkt für die Forschungsteams der JMU, denn genau hier liegen ihre Stärken. Die Professoren Pibernik und Flath setzten erste Masterarbeiten auf das Thema an. Seitdem entwickeln sie gemeinsam mit der Firma datengesteuerte Lösungen, um das Management des weltweiten Container-Netzwerks mit Methoden des Machine Learning zu unterstützen und zu verbessern.
Seit September 2019 ist auch die Doktorarbeit des Wirtschaftsinformatikers Peter Wolf Teil der Kooperation: va-Q-tec finanziert seine Stelle für drei Jahre. Und für Studierende der Wirtschaftswissenschaften eröffnen sich weiterhin Themen für praxisnahe Masterarbeiten. Ihnen bietet sich die Chance, am Ausbau und der Verbesserung des Logistiknetzwerks eines örtlichen Unternehmens mitzuarbeiten.