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Jubiläum im König-Ludwig-Haus

02.08.2016

Vor 100 Jahren hat die Orthopädische Klinik König-Ludwig Haus in Würzburg den Betrieb aufgenommen. Schon damals war die Verbindung zur Julius-Maximilians-Universität eng.

Einst – im Jahr 1917 …
Einst – im Jahr 1917 …

Die Bauzeit war nach heutigen Maßstäben kurz: Am 15. September 1915 erfolgte der erste Spatenstich, bereits Mitte 1916 konnte die Klinik den Betrieb aufnehmen. Benannt wurde sie entsprechend den damaligen Gepflogenheiten mit einem Ehrennamen aus dem regierenden Herrscherhaus – in diesem Fall nach dem letzten bayerischen König Ludwig III.

Eine Heimstätte für Unfallverletzte

Gründer der Klinik war der Ärztliche Direktor Professor Jakob Riedinger, Lehrstuhlinhaber für Orthopädie. Seither sind die Chefärzte der Klinik auch Lehrstuhlinhaber für Orthopädie an der Julius- Maximilians-Universität Würzburg. Riedinger hatte Humanmedizin in München, Marburg und Erlangen studiert und war 1887 nach Würzburg gekommen, wo er bis 1890 als Assistent an der chirurgischen Klinik Juliusspital tätig war. 1891 errichtete er eine Privatklinik in der Erthalstraße als Heimstätte für Unfallverletzte und chirurgisch-orthopädische Heilanstalt. Im Januar 1915 entstand der Plan für den Bau einer neuen Klinik und man erwarb ein entsprechendes Grundstück an der Brettreichstraße.

Riedinger selbst sollte die neue Klinik nur kurz leiten: Ein halbes Jahr nach der Eröffnung starb er. Ihm folgte Hans Bayer, der jedoch schon zwei Jahre später einen Ruf nach Heidelberg erhielt und dort die Orthopädische Klinik Schlierbach gründete. Dessen Nachfolger waren bis 1935 Professor Konrad Port und bis 1945 Professor Fritz Schmidt.

Zerstörung und Wiederaufbau

Das König-Ludwig-Haus erlebte im 2. Weltkrieg schwierige Zeiten. Bei dem Großangriff auf Würzburg am 16. März 1945 wurde es zu 80 Prozent zerstört, weshalb die Klink vorübergehend in das Kloster St. Ludwig bei Wipfeld umziehen musste. In der Zeit zwischen 1946 und 1948 erfolgte der Wiederaufbau unter dem damaligen Ärztlichen Direktor Professor Kaspar Niederecker.

Von 1962 bis 1986 war Professor August Rütt Ärztlicher Direktor und Lehrstuhlinhaber, bis dann Professor Jochen Eulert die Geschicke der Klinik und des Lehrstuhles übernahm. Die Entwicklung neuer operativer Techniken, wie beispielsweise der künstliche Gelenkersatz, machten in den Folgejahren weitere Baumaßnahmen notwendig. Dementsprechend wurde die Klinik von 1993 bis 2000 vollständig saniert, erweitert und modernisiert.

4.000 Operationen pro Jahr

Seit 2009 ist Professor Maximilian Rudert Inhaber des Lehrstuhls für Orthopädie der Universität Würzburg und leitet die Klinik unter der Trägerschaft des Bezirks Unterfranken. Die Ausweitung des Spektrums um die Wechselendoprothetik und Tumororthopädie hat zur weiteren Steigerung der Operationszahlen geführt. Im König-Ludwig-Haus werden aktuell pro Jahr etwa 4.000 Patienten stationär und 20.000 Patienten ambulant behandelt. Die Klinik beschäftigt ca. 330 Mitarbeiter und verfügt über 113 Betten, die sich auf vier Stationen verteilen. In ihren fünf OP-Sälen werden jährlich rund 4.000 Operationen durchgeführt.

In der Zeit von 2013 bis 2015 ist eine vollständige Sanierung der Sterilgutversorgung, des Aufwachraums und die Modernisierung der Operationsabteilung erfolgt. Das König-Ludwig-Haus ist seit 2013 als Endoprothetikzentrum der Maximalversorgung zertifiziert.

Festakt zum Jubiläum

2016 feierte die Klinik ihr Jubiläum und blickt auf 100 Jahre Bestehen zurück. Zu diesem Festakt waren Wissenschaftler und Ärzte aus aller Welt zusammengekommen, um dem König-Ludwig Haus zu gratulieren und dessen Leistung zu würdigen. Vor allem die technologische und wissenschaftliche Entwicklung wurde dabei besonders hervorgehoben, da sich die Klinik durch seine universitäre Anbindung stets auf dem neuesten Stand befindet.

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