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Junges Kolleg: Akademie beruft neue Mitglieder

05.03.2024

Das Junge Kolleg der Bayerischen Akademie der Wissenschaften nimmt zum 1. März 2024 vier exzellente Forschende aus Bayern neu auf. Zwei von ihnen arbeiten an der Universität Würzburg.

Nathalie Lackus und Fabian Hutmacher verstärken ab sofort das Junge Kolleg der Bayerischen Akademie der Wissenschaften.
Nathalie Lackus und Fabian Hutmacher verstärken ab sofort das Junge Kolleg der Bayerischen Akademie der Wissenschaften. (Bild: Frank Waller / Jan Philipp Rudloff / Universität Würzburg)

Seit 2010 fördert die Bayerische Akademie der Wissenschaften in ihrem Jungen Kolleg herausragende Postdocs in Bayern. In dieser Zeit hat sich die Einrichtung als renommiertes Förderinstrument in der bayerischen Wissenschaftslandschaft etabliert. Wer hier aufgenommen wird, darf auf beste Karrierechancen hoffen: Von den bisherigen 43 Mitgliedern wurden 26 auf Professuren im In- und Ausland berufen.

Jetzt hat die Akademie vier Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler neu in das Kolleg berufen, zwei davon forschen an der Julius-Maximilians-Universität Würzburg (JMU). Mit der Mitgliedschaft ist ein Forschungsstipendium in Höhe von 12.000 Euro pro Jahr verbunden.

Autobiografisches Erinnern im digitalen Zeitalter

Dr. Fabian Hutmacher ist wissenschaftlicher Mitarbeiter am Lehrstuhl für Kommunikationspsychologie und Neue Medien der JMU. In seinem jetzt von der Akademie geförderten Forschungsprojekt beschäftigt er sich mit dem Thema „Autobiografisches Erinnern im digitalen Zeitalter“.

„Niemals zuvor haben Menschen so viele Informationen über ihr Leben aufgezeichnet – und niemals zuvor stand ihnen dafür eine solche Bandbreite an Medienformaten zur Verfügung, die sich so leicht handhaben ließ“, beschreibt Hutmacher den Hintergrund des Projekts. Dies könne weitreichende Folgen für die Art und Weise haben, wie sich Menschen an ihr Leben erinnern und wie sie von ihm erzählen. Diese Folgen untersucht das Forschungsprojekt.

Fabian Hutmacher hat von 2010 bis 2016 Psychologie, Philosophie und Germanistik an der Universität Regensburg studiert. Dort wurde Hutmacher 2020 auch mit einer Arbeit über das menschliche Langzeitgedächtnis promoviert. Seit 2020 forscht er als Postdoc an der Universität Würzburg und beschäftigt sich dabei unter anderem mit den Auswirkungen neuer Medien und des Lebens in modernen Gesellschaften auf Prozesse des Erinnerns und der Informationsverarbeitung.

Die Chemie der Pflanzen

Nathalie Lackus ist seit September 2022 Juniorprofessorin für Pflanzenmetabolismus und Metabolomics am Lehrstuhl für Pharmazeutische Biologie der JMU. Mit ihrer Arbeitsgruppe untersucht sie pflanzliche chemische Verbindungen, sogenannte spezialisierte Metabolite, die durch eine große chemische Diversität gekennzeichnet sind und eine wichtige Rolle in der Pflanze-Umwelt-Interaktion besitzen. Im Mittelpunkt ihrer Arbeit stehen dabei die Untersuchung der Biosynthese und Evolution dieser chemischen Verbindungen. Als Modellorganismen dienen Nathalie Lackus Pappeln und Weiden (Salicaceae) und Goldruten (Asteraceae).

Auf diesem Gebiet angesiedelt ist auch ihr von der Bayerischen Akademie gefördertes Forschungsvorhaben: „Convergent evolution of metabolic pathways in plants – using the salicinoid biosynthesis as example”. „Salicinoide sind eine Gruppe aromatischer spezialisierter Metabolite, deren Vorkommen in einigen nicht näher miteinander verwandten Pflanzenfamilien nachgewiesen wurde“, erklärt Lackus. Ziel des Forschungsvorhabens ist es, die molekularen und biochemischen Grundlagen der mehrfach unabhängigen Evolution der Salicinoid-Biosynthese im Pflanzenreich zu untersuchen.

Nathalie Lackus hat von 2010 bis 2016 an der Universität Hohenheim Biologie studiert. Danach war sie Doktorandin am Max-Planck-Institut für Chemische Ökologie in Jena und hat 2020 an der Friedrich-Schiller-Universität Jena promoviert. Von 2020 bis 2022 war sie Postdoc am Max-Planck-Institut für Chemische Ökologie.

Das Junge Kolleg

Mit den vier neuen Mitgliedern setzt sich das Junge Kolleg jetzt aus sieben Frauen und elf Männern zusammen. Ihre Projekte zeichnen sich durch „wissenschaftlich bedeutende Fragen, kreative Ideen und innovative Forschungsansätze an den Schnittstellen der Disziplinen“ aus, wie die Akademie schreibt.

Die Kollegiatinnen und Kollegiaten sind während der Förderung außerordentliche Mitglieder der Akademie. Die Dauer der Mitgliedschaft beträgt in der Regel drei Jahre und kann auf maximal sechs Jahre verlängert werden. Das Bayerische Staatsministerium für Wissenschaft und Kunst finanziert das Junge Kolleg.

Weitere Informationen

Die Bayerische Akademie der Wissenschaften

Die Bayerische Akademie der Wissenschaften, gegründet 1759, ist die größte und eine der ältesten Akademien in Deutschland. Ihren Aufgaben als Gelehrtengesellschaft, außeruniversitäre Forschungseinrichtung und Ort des lebendigen wissenschaftlichen Dialogs mit Gesellschaft und Politik ist sie seit mehr als 250 Jahren verpflichtet. Der Schwerpunkt ihrer Arbeit liegt auf langfristigen Vorhaben, die die Basis für weiterführende Forschungen liefern und das kulturelle Erbe sichern.

Die Akademie ist ferner Trägerin des Leibniz-Rechenzentrums, eines der größten Supercomputing-Zentren Europas, des Bayerischen Forschungsinstituts für Digitale Transformation und des Walther-Meißner-Instituts für Tieftemperaturforschung. Den exzellenten wissenschaftlichen Nachwuchs in Bayern fördert sie in ihrem Jungen Kolleg. Die Akademie ist Mitglied der Akademienunion.

Kontakt

Dr. Fabian Hutmacher, T: +49 931 31-87672, fabian.hutmacher@uni-wuerzburg.de

Dr. Nathalie Lackus, T: +49 931 31-86923, nathalie.lackus@uni-wuerzburg.de

Von Gunnar Bartsch

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