Jura in Budapest studiert
10.10.2017Als Jurastudent für zwei Semester an der Universität Budapest: Markus Runkel hat in dieser Zeit nicht nur viele Leute aus aller Welt kennengelernt, sondern auch sein Fachenglisch stark verbessert.
Nach dem Abitur war Markus Runkel für längere Zeit im Ausland. Offenbar hat es ihm gefallen, in die Ferne zu schweifen, denn auch als Student zog es ihn schnell wieder in ein anderes Land. „Ich wollte mein Englisch weiter verbessern und nach zwei Jahren Studium mal raus aus dem Alltag an der Uni“, sagt der Jurastudent der Universität Würzburg.
Mit dem Austauschprogramm Erasmus nach Istanbul – das war sein Plan. Bei der Vorbereitung nutzte er auch das Erasmus-Büro seiner Fakultät, wo er so manche wertvolle Auskunft bekam. „Die Beratung war echt super und die Leute dort waren total nett, das hat alles top geklappt“, sagt er, „und dabei hatte ich wirklich viele, manchmal vielleicht auch dumme Fragen.“
Erste Pläne wurden von Putsch durchkreuzt
Im Juli 2016 war so gut wie alles unter Dach und Fach. Bald sollte es losgehen Richtung Bosporus. Doch da kam es in der Türkei zum Putsch mit all seinen chaotischen Folgen. „Die Lage war mir dann doch zu unsicher“, erzählt Markus. Ganz kurzfristig wollte er sein Auslandsstudium „umbuchen“, und das Erasmus-Büro der Jura-Fakultät machte auch das möglich. Als neues Ziel für zwei Semester wählte Markus Budapest, die Hauptstadt Ungarns.
„Ich war überrascht, wie schön die Stadt ist“, sagt der Würzburger Student. Auch mit dem niedrigen Preisniveau, zum Beispiel in der Gastronomie, hatte er nicht gerechnet: „In den Bars bekommt man ein Bier meist schon für ein bis zwei Euro.“
Juristisches Fachenglisch deutlich verbessert
Als Glücksfall erwies sich auch die Universität von Budapest. Markus konnte viele juristische Lehrveranstaltungen in englischer Sprache besuchen und sogar an einem internationalen Studentenwettbewerb teilnehmen, dem Vis Moot Court. Dabei müssen Teams aus Jurastudierenden in simulierten Gerichtsverfahren verschiedene Rollen übernehmen.
Mit dem Team der Uni Budapest konnte Markus zur Endrunde fahren. „Die fand in Wien statt, aber dort haben wir leider nicht so geglänzt und das Finale verpasst“, sagt er. Trotzdem hat ihm der Wettbewerb viel gebracht: „Ich habe gelernt, frei vor einer Gruppe zu sprechen und mein juristisches Fachenglisch noch einmal stark verbessert.“
Die Idee von Europa mit Leben gefüllt
Einen Auslandsaufenthalt würde Markus anderen Studierenden auf jeden Fall empfehlen. „Es müssen nicht gleich zwei Semester sein, auch ein Semester lohnt sich durchaus“, meint er. Was ihn am meisten begeistert hat, und wodurch er den Sinn des Erasmus-Programms hautnah erfahren hat: „In Budapest gab es 2000 Erasmus-Studenten. Da kommen so viele verschiedene Leute aus ganz Europa zusammen, das fördert den europäischen Zusammenhalt.“
Er selber ist der schlagende Beweis dafür, dass Erasmus die Idee eines geeinten Europa mit Leben füllt. „Ich habe Leute aus den verschiedensten Ländern kennengelernt.“ Darunter war auch ein italienischer Student, mit dem sich Markus gut verstand und den er darum Ende Juli für eine Woche in Florenz besucht hat: „Ich hoffe, dass sich daraus eine lebenslange Freundschaft entwickelt.“
Im Wintersemester 2017/18 setzt Markus, der aus Langen bei Frankfurt kommt, sein Jurastudium an der Uni Würzburg fort. Seine berufliche Zukunft kann er sich derzeit als Anwalt in einer Kanzlei vorstellen, die international tätig ist. „Etwas Internationales will ich auf jeden Fall machen“, sagt der 22-Jährige. Die Teilnahme am Erasmus-Programm in Budapest hat ihn darin sicher noch einmal bestärkt.
Das Austauschprogramm Erasmus
Erasmus ist das größte Austauschprogramm weltweit. Es bietet Studierenden die Möglichkeit, im Ausland zu studieren oder dort ein Praktikum zu machen. In dieser Serie in einBLICK schilderten einige Erasmus-Teilnehmer ihre Erlebnisse. Die Serie endet mit diesem Artikel.
Das International Office der Uni Würzburg berät Studierende, die ins Ausland gehen möchten: