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  • Studierende vor einem Gebäude der Universität Würzburg.

Kein Platz für Antisemitismus an der JMU

25.02.2025

Um Diskriminierung und Antisemitismus keinen Raum zu geben, hat die Universität Würzburg verschiedene Strukturen geschaffen. Sie wurden nun auch in den Gremien vorgestellt, wo sie auf breite Zustimmung stießen.

Das Hauptgebäude der Universität Würzburg am Sanderring.
Das Hauptgebäude der Universität Würzburg am Sanderring. (Bild: Daniel Peter)

„Die Universität Würzburg sieht es als ihre Verpflichtung und oberste Priorität, ein sicheres, respektvolles und angstfreies Umfeld für alle Studierenden und Mitarbeitenden zu gewährleisten“, betonte JMU-Präsident Professor Paul Pauli bereits im Oktober 2024: „Alle Mitglieder der Universität sind dazu aufgerufen, für diese Grundwerte einzutreten.“

Vor diesem Hintergrund gibt es seit 2024 an der Julius-Maximilians-Universität Würzburg (JMU) eine Antisemitismusbeauftragte, integriert in die „Kontaktstelle Antidiskriminierung“. Eine Würzburger Besonderheit ist, dass die Beauftragte Teil eines Teams mit sich ergänzender fachlicher Expertise ist. Dieses initiiert Maßnahmen zur Prävention von Antisemitismus und wird bei Fällen von Antisemitismus an der JMU unmittelbar aktiv.

Die Kontaktstelle steht für Fragen, Anliegen und bei Vorfällen zur Verfügung und unterstützt und berät alle Angehörigen der JMU, also Studierende genauso wie Mitarbeitende. Betroffene können sich per Mail an die Kontaktstelle Antidiskriminierung wenden oder sich, auf Wunsch auch anonym, über ein spezielles Portal melden.

Friedliche und vorurteilsfreie Zusammenarbeit

„An der JMU studieren, forschen, lehren und arbeiten über 30.000 Menschen aus mehr als 100 Ländern. Erfolgreiche Wissenschaft basiert auf der friedlichen und vorurteilsfreien Zusammenarbeit in einer weltoffenen Hochschule, in der auf Ausgrenzung fußende Feindbilder keinen Platz haben. Jegliche Formen von Diskriminierung, Antisemitismus, Rassismus, Intoleranz, Einschränkungen der Wissenschaftsfreiheit und Gewalt widersprechen den Grundwerten unserer Universität“, so Universitätspräsident Pauli.

Die bereits geschaffenen Strukturen zur Prävention und Bekämpfung von Antisemitismus an der JMU sowie zur Unterstützung Betroffener hat die Universitätsleitung auch in den Gremien vorgestellt. „Es ist uns ein enorm wichtiges Anliegen, Antisemitismus an der JMU zu verhindern. Sollten es dennoch zu möglichen Fällen kommen, gilt es schnell und konsequent zu handeln. Das wollten wir den Mitgliedern unserer Gremien vermitteln“, so Pauli weiter.  

Unterstützung durch Universitätsrat und Senat

Diese Grundhaltung stößt auch beim Universitätsrat der JMU auf Zustimmung. „Die Berufung der Antisemitismusbeauftragten und die geschaffenen Strukturen zeigen, dass die Universität Würzburg aktiv gegen Antisemitismus vorgeht und Verantwortung übernimmt. Das Team mit seiner Kompetenz sorgt dafür, dass antisemitische Vorfälle besser wahrgenommen und thematisiert werden. Dies begrüßt der Universitätsrat ausdrücklich“, so Professorin Margret Wintermantel, die Vorsitzende des Universitätsrates.

Professorin Barbara Schmitz, Vorsitzende des Senats, betont: „Der Senat unterstützt die Bemühungen der Universitätsleitung voll und ganz. Antisemitismus darf an unserer Universität und in unserer Gesellschaft keinen Platz haben.“

Antisemitismus als Gegenstand von Forschung und Lehre an der JMU

Antisemitismus ist an der JMU Gegenstand verschiedener Forschungsprojekte, insbesondere an der 2024 neu eingerichteten Professur für Jüdische Studien und Religionswissenschaft sowie am „Zentrum für Antisemitismuskritische Bildung (CCEA)“.
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Am CCEA ist das Zusatzstudium „Antisemitismuskritische Bildung für Unterricht und Schule“ (ZABUS) angesiedelt. Mit ihm ist die Universität Vorreiterin auf dem Gebiet im Bereich der Ausbildung künftiger Lehrerinnen und Lehrer.

Auch der Bachelorstudiengang „Diversity, Ethics and Religions“, der zum Wintersemester 2024/25 gestartet ist, kann mittelfristig einen Beitrag zur Prävention leisten. Seine Studierenden befassen sich eingehend mit der Geistesgeschichte verschiedener religiöser und intellektueller Traditionen – einschließlich Judentum, Christentum und Islam – und lernen, diese zu verstehen.

Von Pressestelle JMU

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