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  • Blick auf das Gebäude der Neuen Universität am Sanderring im Schnee.

Künstliche Intelligenz in der Lehre: Neues Projekt gestartet

30.01.2024

Der Freistaat Bayern fördert ein landesweites Programm zur Erkundung der Potenziale von KI in der universitären Lehre. An der JMU begleitet das Zentrum für wissenschaftliche Bildung und Lehre (ZBL) die Umsetzung.

Sechs Projekte testen an der JMU den Einsatz künstlicher Intelligenz in der Lehre.
Sechs Projekte testen an der JMU den Einsatz künstlicher Intelligenz in der Lehre. (Bild: Marie Klein | generiert mit Microsoft Image Creator)

Künstliche Intelligenz (KI) lässt sich in der Lehre an Universitäten vielfältig einsetzen: Sie kann beispielsweise dabei helfen, interaktive und multimediale Materialien zu erstellen, und unterstützt bei der Suche nach Informationen, sie formuliert Vorschläge für Übungs- oder Prüfungsaufgaben und übersetzt Lernstoff in verschiedene Sprachen. Außerdem kann sie Bilder produzieren, die Inhalte anschaulich darstellen.

Chatbots sind eine weitere Einsatzmöglichkeit für KI. Als fachspezifische Chatbots können sie eine individualisierte Lernbegleitung bieten und so Studierende beim selbstständigen Lernen unterstützen. In Form von „virtuellen Schülerinnen und Schülern“ beispielsweise erleichtern sie Lehramtsstudierenden den Perspektivwechsel und ermöglichen es, Unterrichtsszenarien zu simulieren.

440.000 Euro für Bayerns Hochschulen

Um den Einsatz von KI an bayerischen Hochschulen zu unterstützen, hat die bayerische Staatsregierung ein neues Programm gestartet. Rund 440.000 Euro stehen bis Ende 2024 dafür zur Verfügung. Ziel ist es, sogenannte KI-Tutoren und -Tutorinnen zu schulen, die ihrerseits Lehrende beim Einsatz von künstlicher Intelligenz unterstützen.

An der Universität Würzburg haben sich mehr als 30 KI-Projekte um die Teilnahme an diesem Programm beworben. Sechs wurden inzwischen daraus ausgewählt und insgesamt sieben KI-Tutorinnen und -Tutoren dafür eingestellt.

Unter dem Dach des Zentrums für wissenschaftliche Bildung und Lehre (ZBL) begleiten und unterstützen die Programme ProfiLehre und WueDive die an der JMU verorteten KI-Projekte. Um der Fülle an Anträgen gerecht zu werden, finanziert WueDive kurzfristig sechs weitere Tutorinnen-Stellen.

Künstliche Intelligenz kritisch einordnen und nutzen

Die Integration von KI in die Hochschulbildung verspricht viele neue Möglichkeiten. Aber natürlich werden im Rahmen dieses Programm auch kritische Fragen aufgeworfen. Ein zentraler Aspekt besteht darin, gezielt kritische KI-Kompetenzen bei Studierenden und Lehrenden aufzubauen.

Dazu gehört die Auseinandersetzung mit Themen wie digitaler Barrierefreiheit und Datenbias – also Ergebnisverzerrungen, die durch Qualitätsmängel der Trainingsdaten der KI entstehen. Des Weiteren wollen die Beteiligten reflektieren, inwiefern künstliche Intelligenz nicht nur die Lehrmethoden, sondern auch das jeweilige Fach selbst und die Forschungspraktiken verändern kann.

Ein bayernweites Programm

Ziel der Förderung ist die Erprobung und Evaluation von KI als Unterstützungsmaßnahme in der Breite der Lehre. Dies spiegelt sich auch in der Zusammensetzung der geförderten Projekte wider, die an sieben der zehn Fakultäten der JMU angesiedelt sind. Zudem werden mit der Universitätsbibliothek und der Professional School of Education zwei Einrichtungen unterstützt, die eine wichtige Multiplikatorenfunktion erfüllen.

Die ausgewählten KI-Tutorinnen und -Tutoren der Universität Würzburg nehmen mit ca. 50 weiteren Studierenden aus ganz Bayern an einer mehrtägigen KI-Schulung an der Technischen Universität München (TUM) teil. Eine zweite KI-Schulung findet am 20. Februar 2024 in Würzburg statt. Für interessierte Studierende, die zum Beispiel als studentische Tutorinnen und Tutoren an der JMU arbeiten, sind hier noch Restplätze verfügbar. Wer teilnehmen möchte, wende sich per Mail an profilehre@uni-wuerzburg.de.

Im Rahmen der Schulung werden die Teilnehmenden mit unterschiedlichen KI-Anwendungen vertraut gemacht. Durch gemeinsames Ausprobieren sowie den standort- und fächerübergreifenden Austausch sollen sie eine fundierte Kompetenz im Umgang mit KI erwerben. Mit der Diskussion der Qualität unterschiedlicher KI-Anwendungen entwickeln die Studierenden zudem Souveränität bei der Einschätzung der Möglichkeiten und Grenzen von KI.

Vernetzung und Dokumentation

Das so entstandene Wissen wird in einem bayernweiten Projekt-Wiki allen geförderten KI-Projekten zugänglich gemacht. Zum Projektende wird das Wiki einem Peer-Review unterzogen und anschließend veröffentlicht.

Bereits vor dem Start des KI-Programms wurde auf WueCampus ein Kursraum für den aktiven digitalen Austausch über Künstliche Intelligenz an der Universität Würzburg eingerichtet. Er fungiert als zentrale Anlaufstelle und Informationsquelle, wo Informationen rund um das Thema KI bereitgestellt werden. Interessierte Lehrende, die an diesem Austausch teilnehmen möchten, können sich für den Zugang an Carina Odenbreit wenden.

Kontakt

Dr. Thorsten Aichele, Koordination, Hochschuldidaktik ProfiLehre, +49 931 31- 81342, thorsten.aichele@uni-wuerzburg.de

Carina Odenbreit, Koordination, Referentin des Vizepräsidenten für Studium, Lehre und Qualitätsmanagement, +49 931 31- 88070, carina.odenbreit@uni-wuerzburg.de  

Berkan Yildiz, Koordination, Projekt WueDive, +49 931 31- 80132, berkan.yildiz@uni-wuerzburg.de  

Profilehre

ProfiLehre organisiert seit 2008 das hochschuldidaktische Weiterbildungsangebot der JMU. Dieses ist thematisch breit gefächert und vereint aktuelle Trends, wie beispielsweise Gamification, Virtual-Reality-Anwendungen und KI, mit der praxisorientierten Vermittlung hochschuldidaktischer Basiskompetenzen. Neben Workshops, Vorträgen und Selbstlernkursen gehören auch weitere Angebote wie die Lehrveranstaltungsbegleitung, die Erstellung individueller Lehrevaluationen und das Austauschformat Lehrwerkstatt zum Weiterbildungsprogramm dazu.

Im bayernweiten Drittmittelprojekt QUADIS entwickelt ProfiLehre Blended-Learning-Seminare zu den Themen soziale Präsenz, Gamification, digitale Lernmedien und didaktische Mythen. Ab April 2024 startet das Drittmittelprojekt WueCAST zur Förderung selbstregulierten Lernens.

Weblink ProfiLehre

WueDive

WueDive entwickelt digitale Lehre an der JMU zielgerichtet weiter. Damit soll die Wirksamkeit von Lehren und Lernen verbessert und Studierenden ein an ihre individuellen Voraussetzungen und Bedarfe angepasstes Studium ermöglicht werden. Damit die Integration dieser Technologien in den Lehralltag nachhaltig gelingt, muss die Anwendungsvielfalt der Fächer und die pädagogisch-didaktische Modellierung berücksichtigt werden. Im interdisziplinären Ideenaustausch zwischen Studierenden und Lehrenden aller zehn Fakultäten erschließt WueDive so das Potenzial digitaler Lehre und verankert es breitenwirksam im Lehralltag.

Weblink WueDive

Von Marie Klein, Dr. Thorsten Aichele

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