Mainfranken profitiert von neuen Technologien
31.10.2016Bei der Veranstaltungsreihe der IHK und der Universität „Wirtschaft trifft Wissenschaft“ drehte sich diesmal alles um die Themen Digitalisierung, 3D-Druck und Wirtschaft 4.0.
Technologisch hochwertige Produkte und Dienstleistungen sind eine Stärke des Wirtschaftsraumes Mainfranken. Gleichzeitig verändern demographische Effekte und der Trend zur zunehmenden Digitalisierung bestehende Geschäftsprozesse. Nur wer neue Ideen entwickelt, Trends aktiv nutzt oder sich mindestens an die neuen Bedingungen anpasst, dürfte künftig erfolgreich sein.
Die fünfte Auflage des Veranstaltungsformates „Wirtschaft trifft Wissenschaft“ von Industrie- und Handelskammer (IHK) und Universität blickte auf dieses Spannungsfeld aus wirtschaftlicher und akademischer Sicht.
Die digitale Disruption
Digitalisierung, 3D-Druck, Industrie/Wirtschaft 4.0“ - Wie verändern neue Technologien Geschäftsmodelle und warum und wie kann Mainfranken davon profitieren?“ Professor Dr. Frédéric Thiesse, Inhaber des Lehrstuhls für Wirtschaftsinformatik und Systementwicklung an der Universität Würzburg, berichtete über die massiven Veränderungen in der Wirtschaft durch die so genannte digitale Disruption.
Der Fortschritt in den kommenden 50 Jahren werde wesentlich schneller ausfallen als in der Vergangenheit und bestehende Geschäftsmodelle und Branchenstrukturen massiv verändern, so Thiesse. Diese Veränderungen erfordern, dass Betriebe und Fachkräfte für die Veränderung offen und bereit sind. Laut Thiesse gelingt aber das Management der Digitalisierung heute oft nicht, weil etwa zu wenig technisches oder betriebswirtschaftliches Verständnis vorhanden sei, die Innovationskultur nicht ausgeprägt genug sei oder noch nicht existierende oder Low-end-Märkte übersehen würden.
Großes Potenzial beim 3D-Druck
Georg Schwalme, Bereichsleiter F&E/Aus- und Weiterbildung am Süddeutschen Kunststoff-Zentrum (SKZ) in Würzburg, informierte über die heutigen Möglichkeiten des 3D-Drucks, auch Additive Fertigung genannt. Diese seien bereits heute enorm, die Einsatzgebiete reichen von der Medizintechnik bis zum Automobilbau. „In der Region Mainfranken – in vielen Betrieben, in den Hochschulen und den außeruniversitären Forschungseinrichtungen – gibt es jede Menge Potenziale, um im Wettbewerb und bei den Technologien der Zukunft wie der Additiven Fertigung und den Themen Wirtschaft 4.0 die Nase vorne haben zu können. Damit die PS in Mainfranken auf die Straße kommen können, müssen Wirtschaft, Wissenschaft, Politik und Verwaltung diese Potenziale erkennen und gemeinsam an einem Strang ziehen.“
Clemens Launer, Geschäftsführer der Firma iNDTact GmbH und Gewinner des Deutschen Gründerpreises 2016, berichtete über die Chancen der Digitalisierung, wenn sich Großunternehmen mit Start-ups vernetzen. Sein Start-up-Unternehmen stellt Sensoren her, die frühzeitig vor möglichen Beschädigungen von Bauteilen warnen. „Durch Prävention im Produktionsprozess können Unternehmen aller Industriezweige viel Geld sparen“, so Launer.
Das Kooperationsformat der Wirtschaftswissenschaftlichen Fakultät der Universität Würzburg und der IHK Würzburg-Schweinfurt verfolgt das Ziel, die Kontaktmöglichkeiten zwischen der regionalen Wirtschaft, Wissenschaft, Politik und Fachkräftenachwuchs zu verbessern. Die enge Zusammenarbeit von Wirtschaft und Wissenschaft sei grade in der heutigen, wissensbasierten Gesellschaft ein zentraler Baustein der regionalen Infrastruktur, erklärte IHK-Präsident Otto Kirchner in seiner Begrüßung.
Pressemitteilung der IHK