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Medaille für Margarete Götz

15.05.2018

Bis März 2017 hat Professorin Margarete Götz den Lehrstuhl für Grundschulpädagogik und Grundschuldidaktik geleitet. Jetzt wurde sie mit der Verdienstmedaille „Bene Merenti“ in Gold geehrt.

Andrea Szczesny, Margarete Götz und Alfred Forchel (v.l.). (Foto: Rudi Merkl)
Andrea Szczesny, Margarete Götz und Alfred Forchel (v.l.). (Foto: Rudi Merkl)

Margarete Götz studierte Lehramt an Volksschulen an der damaligen Pädagogischen Hochschule Würzburg sowie Pädagogik, Psychologie und Soziologie an der Julius-Maximilians-Universität Würzburg. Nach Lehramtsprüfung, Diplomprüfung in Pädagogik und Schuldienst folgten 1989 die Promotion und 1996 die Habilitation an der JMU.

1995 wurde Margarete Götz Professorin für Schulpädagogik mit dem Schwerpunkt Grundschule an der Pädagogischen Hochschule in Karlsruhe. 1998 erhielt sie den Ruf an die JMU und wurde Inhaberin des Lehrstuhls für Grundschulpädagogik und Grundschuldidaktik, den sie bis März 2017 leitete. Dort prägte sie das wissenschaftliche Profil der Grundschulpädagogik und formte eine universitäre Lehrer- und Lehrerinnenbildung, die Theorie und Praxis ausgewogen miteinander verknüpft.

Historische Bildungsforschung als Schwerpunkt

Der Schwerpunkt der wissenschaftlichen Arbeiten von Margarete Götz liegt auf der historischen Bildungsforschung. Sie thematisierte unterschiedliche Aspekte der Geschichte der Grundschule und des geschichtlichen Wandels von Kinderbildern in schulischen Kontexten. Dabei warb sie auch erfolgreich Drittmittel ein.

Ihre wissenschaftliche Begleitung des baden-württembergischen Modellversuchs „Schulanfang auf neuen Wegen“ trug mit zur Konzeption der neuen Schuleingangsstufe bei, die bundesweit umgesetzt wurde. Für ihre beispielgebenden Errungenschaften in Fragen der Lehrerbildung und Grundschulpädagogik nicht nur in der Region, sondern weit darüber hinaus wurde ihr 2015 der Bayerische Verdienstorden verliehen.

Reform und Weiterentwicklung der Lehramtsausbildung

Aufgrund ihrer großen Expertise wirkte Margarete Götz in zahlreichen nationalen wie internationalen wissenschaftlichen Expertenkommissionen zur Reform und Weiterentwicklung der Lehramtsausbildung und in bildungspolitischen Gremien mit. 2015 wurde sie erneut als Erste Vorsitzende der Kommission „Grundschulforschung und Pädagogik der Primarstufe“ der Deutschen Gesellschaft für Erziehungswissenschaft gewählt. Dieses Amt hatte sie bereits von 2008 bis 2010 innegehabt.

Margarete Götz war in verschiedenen Funktionen an der JMU äußerst engagiert. So war sie von 2000 bis 2006 Mitglied der Ständigen Kommission für Lehre und Studierende sowie von 2007 bis 2009 Mitglied der Hochschulplanungskommission. Seit 2004 war sie außerdem Mitglied und zeitweise Vorsitzende der Kommission für die Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses und Gleichstellungsfragen.

Engagiert für Frauen- und Nachwuchsförderung

In besonderem Maß hat sich Margarete Götz in ihrer Zeit an der JMU für die Frauen- und Nachwuchsförderung engagiert. Als Vizepräsidentin für Lehrerbildung und Gleichstellungsfragen der JMU von 2009 bis 2012 setzte sie wichtige Impulse für die Entwicklung und Gestaltung der Universität. Sie war maßgeblich an der Verabschiedung der ersten Zielvereinbarungen zur Umsetzung des Gleichstellungskonzepts der JMU zwischen Universitätsleitung und Fakultäten beteiligt.

Ihr Bestreben, die Gleichstellung von Frauen und Männern an der Universität und in der Gesellschaft zu verbessern, zeigte sich zum Beispiel an ihrem unermüdlichen Einsatz für die Förderung der Karrierechancen von Wissenschaftlerinnen sowie für die Etablierung einer gendergerechten Sprache.

Vielfältiger Einsatz für die Uni

Als Dekanin und wiederholt gewählte Prodekanin der Philosophischen Fakultät, als Fachbereichs- und Fakultätsratsmitglied sowie als Frauenbeauftragte hat sie wertvolle Beiträge geleistet. Als Gründungs- und Vorstandsmitglied war sie maßgeblich an der Einrichtung des Zentrums für Lehrerbildung und Bildungsforschung, heute Professional School of Education (PSE), beteiligt. Mit großer Ambition hat sie Themen wie Internationalität, Forschungsbasiertheit und Praxisbezug in der Lehrerausbildung vorangetrieben und mit vielen innovativen Projekten gefördert.

So war sie zum Beispiel federführend an der Einrichtung der Lehr:werkstatt, der Schaffung eines inneruniversitären Bildungsforschungspreises oder der Etablierung der Absolventenfeier für Lehramtsstudierende beteiligt. Im Jahr 2004 hat sie die „Kinderuni“ mitinitiiert, die eine wertvolle Verzahnung der JMU mit Schule und Vorschule darstellt. 2010 wurde die Initiative von der „Schüleruni“ ergänzt – ins Leben gerufen ebenfalls von Professorin Götz.

Für ihre besonderen Verdienste um die Universität verlieh die JMU Margarete Götz auf dem Stiftungsfest 2018 die Medaille „Bene Merenti“ in Gold. Die Laudatio hielt Universitätsvizepräsidentin Andrea Szczesny.

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