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Medizin: Neuer Sonderforschungsbereich

30.11.2021

An der Schnittstelle zwischen Kardiologie und Immunologie nimmt ein neuer Sonderforschungsbereich unter Würzburger Leitung seine Arbeit auf.

Der neue SFB will die komplexen Wechselwirkungen zwischen dem Immunsystem, Entzündungsprozessen und Herzerkrankungen aufklären.
Der neue SFB will die komplexen Wechselwirkungen zwischen dem Immunsystem, Entzündungsprozessen und Herzerkrankungen aufklären. (Bild: santoelia / iStockphoto.com)

Um die Spitzenforschung an den Hochschulen weiter zu stärken, hat die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) Ende November 2021 bundesweit 14 neue Sonderforschungsbereiche (SFB) eingerichtet. Einer davon wird von der Würzburger Universitätsmedizin geleitet; die DFG fördert ihn in den kommenden vier Jahren mit über zwölf Millionen Euro.

Unter dem Titel „Kardio-immune Schnittstellen“ will der neue SFB die komplexen Wechselwirkungen zwischen dem Immunsystem, Entzündungsprozessen und Herzerkrankungen aufklären. Im Idealfall können damit Grundlagen für neue Therapien geschaffen werden.

Hinter dem Vorhaben steht ein Konsortium aus elf Instituten und Einrichtungen des Universitätsklinikums und der Universität Würzburg. Außerdem sind Forschende aus dem Würzburger Helmholtz-Institut für RNA-basierte Infektionsforschung (HIRI), dem Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf und der Harvard Medical School in Boston (USA) beteiligt.

Selbe Signalwege, aber gegensätzliche Effekte

Sprecher des SFB ist Professor Stefan Frantz. Der Direktor der Medizinischen Klinik I des Uniklinikums Würzburg erläutert: „In den letzten Jahren konnten die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler unseres Konsortiums zeigen, dass inflammatorische und immunologische Mechanismen den Verlauf von Krankheits- und Heilungsprozessen bei Herzerkrankungen spürbar beeinflussen. Allerdings sind diese Mechanismen stark abhängig von Kontext und Zeitpunkt: In unterschiedlichen Krankheitsstadien können dieselben molekularen Signalwege gegensätzliche Effekte haben!“

Im neuen SFB sollen die entsprechenden Schnittstellen und Vorgänge bei Herzmuskelerkrankungen genauer untersucht werden. Im Ergebnis hofft Professor Frantz unter anderem auf neue, immunbasierte kardiovaskuläre Diagnose- und Therapiewege.

Fachleute mit kardiologischem wie immunologischem Verständnis

Das Vorhaben soll ferner auch in die Ausbildung ausstrahlen. Professor Frantz: „Um bei der Translation in diesem Themenfeld weiterzukommen, brauchen wir Ärztinnen und Ärzte sowie Naturwissenschaftlerinnen und Naturwissenschaftler, die sich sowohl in der Kardiologie wie auch in der Immunologie auskennen. Dafür müssen wir eine neue akademische Struktur für die interdisziplinäre Zusammenarbeit etablieren.“

Zwei SFB gehen in neue Förderphase

Die DFG hat außerdem zwei Sonderforschungsbereiche mit Beteiligung der Würzburger Universitätsmedizin in eine weitere Förderphase geschickt: „Steuerung der Transplantat-gegen-Wirt- und Transplantat-gegen-Leukämie-Immunreaktionen nach allogener Stammzelltransplantation“ (Sprecheruniversität: Regensburg) und „Von den Grundlagen der Biofabrikation zu funktionalen Gewebemodellen“ (Sprecheruniversität: Würzburg; Sprecher: Professor Jürgen Groll). Ein Bericht zu den Weiterförderungen folgt.

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Von Pressestelle Universitätsklinikum Würzburg

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