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Meilenstein auf dem Weg zur Barrierefreiheit

09.05.2017

Der Forschungs- und Praxisverbund „Inklusive Hochschule und barrierefreies Bayern“ hat die Arbeit aufgenommen. Zum Auftakttreffen war reichlich Prominenz nach Würzburg gekommen.

Kick-off-Meeting in Würzburg. Vorne rechts: Irmgard Badura, Beauftragte der Bayerischen Staatsregierung für die Belange von Menschen mit Behinderung, und Wissenschaftsstaatssekretär Bernd Sibler. (Foto: Gunnar Bartsch)
Kick-off-Meeting in Würzburg. Vorne rechts: Irmgard Badura, Beauftragte der Bayerischen Staatsregierung für die Belange von Menschen mit Behinderung, und Wissenschaftsstaatssekretär Bernd Sibler. (Foto: Gunnar Bartsch)

Aktivitäten und Initiativen im Bereich „Inklusion“ gibt es in Bayern viele – auch und gerade an Hochschulen. Diese Prozesse, die durch einzelne Initiativen der Hochschulen angestoßen wurden, zusammen zu führen und wissenschaftlich zu begleiten, ist eines der Ziele, die der neue Forschungs- und Praxisverbund „Inklusive Hochschule und barrierefreies Bayern“  verfolgt.

Zusätzlich wollen die Verbundpartner die praxisorientierte Forschung ausbauen, neue Lehrformen entwickeln, Netzwerke bilden und Handlungsempfehlungen aussprechen. Die so gesetzten Impulse sollen die Teilhabe von Menschen mit Behinderungen am gesellschaftlichen Leben weiter voranbringen, auch über Bayern hinaus.

Erstes Treffen mit zahlreichen Grußworten

Am Montag, 8. Mai, haben sich die Beteiligten zur Auftaktveranstaltung an der Universität Würzburg getroffen. Grußworte zum offiziellen Start sprachen Bernd Sibler, Staatssekretär im Bayerischen Staatsministerium für Bildung und Kultus, Wissenschaft und Kunst, Irmgard Badura, Beauftragte der Bayerischen Staatsregierung für die Belange von Menschen mit Behinderung, Unipräsident Alfred Forchel und Dr. Olaf Hoos, Beauftragter der Universität Würzburg für Studierende mit Behinderung und chronischer Erkrankung.

2013 habe Ministerpräsident Horst Seehofer in seiner Regierungserklärung versprochen: „Bayern ist 2023 barrierefrei!“ Daran erinnerte Wissenschaftsstaatssekretär Bernd Sibler in seinem Grußwort. Dabei dürfe man allerdings nicht nur an behindertengerechte Gebäude denken: „Inklusion ist eine Herausforderung, die uns alle angeht! Dabei geht es um deutlich mehr als beispielsweise eine Rampe am Eingang – auch und gerade im Bereich der Hochschulen bedeutet Barrierefreiheit ein Vielfaches mehr“, sagte Sibler. Daher freue er sich sehr, dass sich mehrere Hochschulen gemeinsam das Ziel gesetzt haben, die Forschung dazu auszubauen, neue Lehrformen zu entwickeln und neue Netzwerke zu gründen.

Ein Projekt mit sechs Partnern

Sechs Partner arbeiten in dem neuen Forschungsverbund zusammen: Konzipiert wurde er von den Universitäten Würzburg und Bayreuth sowie der Technischen Hochschule Deggendorf und den Hochschulen für angewandte Wissenschaften in Ansbach, Landshut und München. Die Koordination liegt bei der Uni Würzburg.

Der Freistaat Bayern unterstützt das Projekt mit einer halben Million Euro – was im Wesentlichen dem Würzburger Landtagsabgeordneten Oliver Jörg zu verdanken sei, so Sibler. Auf Jörgs Initiative hin habe die CSU-Fraktion das Geld zur Verfügung gestellt.

Auch Alfred Forchel dankte Jörg explizit in seinem Grußwort: „Ohne ihn säßen wir heute nicht hier“, so der Unipräsident. Das erste Treffen in Würzburg ist nach Forchels Worten „ein wichtiger Meilenstein für Bayern“ auf dem Weg zur Barrierefreiheit. Zwar seien bereits in der Vergangenheit zahlreiche Fortschritte auf diesem Weg erzielt worden, dennoch bedürfe es noch vieler weiterer Schritte bis das Ziel – barrierefreie Hochschulen und ein barrierefreies Bayern – erreicht sei.

Und so nutzte Forchel die Gelegenheit, Staatssekretär Sibler darum zu bitten, das Projekt zu verstetigen – sprich: den Landtag und die zuständigen Ministerien dazu zu bewegen, auch in den kommenden Jahren Geld für die weitere Arbeit der Beteiligten zur Verfügung zu stellen. Damit sei er schon beschäftigt, gab Sibler zurück. Die Verhandlungen auf Verstetigung liefen bereits.

Dass eine „Hochschule für Alle“ nicht leicht zu verwirklichen sei, sagte Olaf Hoos, Beauftragter der Universität Würzburg für Studierende mit Behinderung und chronischer Erkrankung, in seinem kurzen Grußwort. Schließlich stünden Universitäten auch vor der Aufgabe, exzellente Leistungen in Forschung und Lehre zu ermöglichen – ein „schwieriger Spagat“, so der Sportwissenschaftler. Der Forschungsverbund wolle Wege aufzeigen, wie dieses Ziel zu erreichen sei.

Zur Homepage des Forschungsverbunds

Pressemitteilung zur Einrichtung des Forschungsverbunds

Kontakt

Sandra Mölter, Kontakt- und Informationsstelle für Studierende mit Behinderung und chronischer Erkrankung (KIS), Universität Würzburg, T (0931) 31-82431, kis@uni-wuerzburg.de

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