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Mit der schwangeren Puppe zum Sieg

03.12.2024

Im Wettbewerb um das beste Pressefoto Unterfrankens hat die Universität erneut den Preis in der Kategorie „Wissenschaft“ gesponsert. Er ging an den Fotografen Wolf-Dietrich Weißbach für ein Foto aus der Antikensammlung.

Die Preisträger und ihre Sieger-Bilder (von links): Wolf-Dietrich Weißbach, Stefan Gregor, BJV-Bezirksvorsitzender Ralph Bauer, Karl-Josef Hildenbrand, Bezirkstagspräsident Stefan Funk und Daniel Biscan.
Die Preisträger und ihre Sieger-Bilder (von links): Wolf-Dietrich Weißbach, Stefan Gregor, BJV-Bezirksvorsitzender Ralph Bauer, Karl-Josef Hildenbrand, Bezirkstagspräsident Stefan Funk und Daniel Biscan. (Bild: Magnus Mauritz)

„Antike Tonpuppe“: So hat Wolf-Dietrich Weißbach sein Foto genannt, mit dem er sich beim Wettbewerb „Pressefoto Unterfranken 2024“ in der Kategorie „Universität & Wissenschaft“ gegen zahlreiche Gegner durchsetzen konnte. Die Kategorie war 2017 neu in den Wettbewerb eingeführt worden; das Preisgeld von 500 Euro stellt seitdem die Julius-Maximilians-Universität Würzburg zur Verfügung.

Weißbach hat mit dem Foto einen Artikel in dem von ihm herausgegebenen Franken-Magazin bebildert. Darauf zu sehen ist Professor Jochen Griesbach-Scriba, Direktor der Antikensammlung des Martin-von-Wagner-Museums, mit einer ungewöhnlichen Tonfigur in den Händen. Die weibliche Figur stammt aus dem 1. Jahrhundert vor Christus. Ihre Bauchdecke lässt sich abnehmen; dann öffnet sich ein rechteckiges Loch, in dem ein Embryo aus Ton Platz findet. Gut möglich, dass diese Puppe vor mehr als 2.000 Jahren einem Mädchen als Spielzeug diente.

Verlust vieler Dauerleihgaben droht

Das Foto hat allerdings einen ernsten Hintergrund: Aktuell droht der Antikensammlung der Verlust zahlreicher wertvoller Stücke: Rund 80 Objekte – darunter Marmorskulpturen, keramische Gefäße, Bronzen und Glasobjekte aus der Zeit vom 7. Jahrhundert vor Christus bis ins 3. Jahrhundert nach Christus – könnten demnächst in Auktionshäusern zum Verkauf stehen.

Bei diesen Objekten handelt es sich nämlich um Dauerleihgaben, die ein Sammler-Ehepaar von den 1980er- bis in die frühen 2000er-Jahre hinein dem Museum zur Verfügung gestellt hatte. Die beiden Antiken-Fans sind inzwischen verstorben, und der Erbe fordert die Leihgaben nun zurück. Immerhin räumt er dem Museum großzügig ein Vorkaufsrecht ein.

Spendenaktion für die Antikensammlung

Weil das Martin von Wagner Museum jedoch über keinen Etat für Ankäufe verfügt, hat die Antikensammlung eine Spendenaktion gestartet. Ziel ist es, mit der Hilfe vieler Unterstützerinnen und Unterstützer den Ausverkauf zu verhindern, damit die Leihgaben weiterhin in Würzburg der Öffentlichkeit präsentiert werden können.

Wer den Ankauf der Dauerleihgaben mit seiner Spende unterstützen möchte, kann dies mit einer Überweisung auf folgendes Konto tun: Julius-Maximilians-Universität Würzburg, IBAN DE09 7905 0000 0000 0988 22, BIC: BYLADEM1SWU, Kennwort „Antike“.

Zur Person

Wolf-Dietrich Weißbach hat in Würzburg und Frankfurt am Main Philosophie, Germanistik, Theater-, Film- und Fernsehwissenschaften studiert. Von 1982 bis 1987 arbeitete er als freier Journalist und Bildberichterstatter für verschiedene regionale und überregionale Zeitschriften und Zeitungen. 1987 gründete er die Würzburger Stadtillustrierte Schmidt, die er drei Jahre lang leitete. Von 1990 bis 2001 war Weissbach fester freier Bildberichterstatter für die dpa, die Süddeutsche Zeitung, den epd, das Main Echo und andere. Seit 2005 ist er Chefredakteur von „Franken – Magazin für Land und Leute“.

Der Wettbewerb

Knapp zwanzig Fotografinnen und Fotografen aus ganz Unterfranken hatten sich mit rund hundertfünfzig Bildern an dem vom Bayerischen Journalisten-Verband Mainfranken und dem Bezirk Unterfranken initiierten Wettbewerb beteiligt. Unterstützt wurde die Foto-Schau vom Bayernwerk, den Sparkassen Mainfranken (Würzburg), Schweinfurt und Aschaffenburg-Alzenau, der Universität Würzburg und der Stadt Würzburg.

Zur Pressemitteilung des Bezirks Unterfranken

Weitere Bilder

Von Gunnar Bartsch

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