Digitale Technologien revolutionieren die Medizin
26.03.2024Die Digitalisierung in der medizinischen Forschung, Lehre und Behandlung weiter vorantreiben: Daran arbeitet eine neue Arbeitsgruppe des Uniklinikums und der Universität. Weitere Interessierte sind willkommen.
Eine Künstliche Intelligenz (KI), welche die Darmkrebsvorsorge verbessert. Virtuelle Visiten, bei denen mit einer Kamera die Durchblutung und Textur von Hautveränderungen kontaktlos erfasst und sogar mit Hilfe eines Sensorik-Handschuhs erfühlt werden können. Physiotherapie per App für Menschen mit Rheuma. Eine Smartphone-App zur Unterstützung von Betreuungspersonen von Kindern mit Autismus oder Intelligenzminderung. Herzinsuffizienz-Telemonitoring mittels Lungenarteriensensor oder digitalen Stimmbiomarkern via Smartphone-App. KI Algorithmen, die Früherkennung und Verlaufsbeurteilung neurologischer Symptome mittels simpler Smartphone-Videos ermöglichen. Mit Schwarmlernen synthetische Datensätze und trainierte Modelle generieren, um die Diagnostik und Behandlung von Krebserkrankungen zu verbessern.
Das sind nur einige Beispiele für die zahlreichen innovativen Digitalisierungsprojekte, die in Kliniken und Einrichtungen des Universitätsklinikums Würzburg (UKW) erprobt werden oder bereits zum Standard gehören.
Digitalisierung als verpflichtende Veranstaltung im Medizinstudium
Digitale Technologien revolutionieren die Forschung und vor allem die Versorgung von Patientinnen und Patienten, indem sie Diagnosen präzisieren sowie Präventionen und Therapien verbessern. Um Synergien zu nutzen, haben zahlreiche klinisch orientierte Kolleginnen und Kollegen aus verschiedenen Abteilungen des UKW und der Universität Würzburg die interdisziplinäre Arbeitsgruppe Digitale Medizin (iAGDM) gegründet.
Zu den regelmäßigen Treffen lädt die Gruppe zum einen externe Referentinnen und Referenten ein wie etwa Professor Roland Jahns, Direktor der Interdisziplinären Biomaterial- und Datenbank und Vorsitzender der Ethikkommission, oder Helmut Greger, Leiter des Servicezentrums Medizin-Informatik. Zum anderen stellen auch die Teilnehmenden selbst ihre Projekte vor.
Da die Digitalisierung im Nationalen Kompetenzbasierten Lernzielkatalog Medizin (NKLM) fest verankert ist, wurde die Digitalisierung an der Uni Würzburg im Sinne eines bundesweiten Pilotprojektes ab dem Wintersemester 2023/24 als Pflichtveranstaltung im Medizinstudium etabliert. Daran beteiligte sich die iAGDM bereits mit Seminaren und Lehrbeiträgen.
Arbeitsgruppe steht für weitere Interessierte offen
Folgende Kliniken und Abteilungen des UKW und der Uni Würzburg sind bislang in die Arbeitsgruppe eingebunden: Dermatologie, Epidemiologie, Frauenklinik, Gastroenterologie, HNO, Informatik II, Kardiologie, Kinder- und Jugendpsychiatrie, Medieninformatik, Medizininformatik, Neurologie, Psychosomatik, Radiologie und Rheumatologie.
Interessierte Mitarbeitende des UKW und der Uni Würzburg, die sich mit Digitalisierung und Patientenversorgung beschäftigen, sind eingeladen, an den nächsten Treffen der iAGDM teilzunehmen. Kontaktadresse: digital@ukw.de
Weblink: www.ukw.de/digitalemedizin