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Neue Stiftungsprofessur für Krebsforschung

17.12.2019

Der Stifterverband für die deutsche Wissenschaft ermöglicht in Kooperation mit Janssen Deutschland die Einrichtung einer neuen Stiftungsprofessur an der Universität Würzburg.

Die neue Würzburger Stiftungsprofessur für Krebsforschung wurde nun bekanntgegeben (von links): Christian Englisch und Ralf Angermund (beide Janssen Deutschland), Martin Kortüm, Matthias Frosch und Hermann Einsele.
Die neue Würzburger Stiftungsprofessur für Krebsforschung wurde nun bekanntgegeben (von links): Christian Englisch und Ralf Angermund (beide Janssen Deutschland), Martin Kortüm, Matthias Frosch und Hermann Einsele. (Bild: Margot Rössler / Universitätsklinikum Würzburg)

Ziel der Professur ist es, den wissenschaftlichen und klinischen Schwerpunkt „Multiples Myelom“ an der Medizinischen Klinik II des Universitätsklinikums Würzburg (UKW) zu stärken. Die Klinik nimmt unter der Leitung ihres Direktors Professor Hermann Einsele eine international führende Rolle in der Behandlung und Erforschung dieser bösartigen Blutkrebserkrankung ein.

Die Stiftungsprofessur wird für fünf Jahre mit einer Gesamtsumme von 2,5 Millionen Euro gefördert. Auf die Professur wird zum 1. Januar 2020 der Würzburger Internist und Hämato-Onkologe Privatdozent Dr. K. Martin Kortüm berufen.

Fakten über den Inhaber der Stiftungsprofessur

Dr. Kortüm ist seit 2017 Forschungsgruppenleiter und Oberarzt an der Medizinischen Klinik II des UKW. Davor absolvierte er einen vierjährigen Forschungsaufenthalt an der Mayo Clinic in Scottsdale, Arizona (USA). Sein Medizinstudium absolvierte der gebürtige Stuttgarter in Besançon, Würzburg und Basel.

Der Forschungsschwerpunkt des Krebsexperten liegt auf grundlagenwissenschaftlichen Arbeiten über die klonalen Veränderungen des Multiplen Myeloms im Erkrankungsverlauf, insbesondere auf der Entwicklung von Medikamentenresistenzen unter der Tumortherapie. Seine Arbeiten haben dazu geführt, dass am UKW eine personalisierte Myelom-Diagnostik und individualisierte Therapiekonzepte etabliert werden konnten.

Kortüm leitet klinische Studien, die sich mit immuntherapeutischen Ansätzen beim Myelom befassen. Er ist auch in die von Würzburg geleitete Deutsche Studiengruppe Multiples Myelom eingebunden. Zudem ist er seit 2010 Autor der Myelom-Leitlinie der deutschen Gesellschaft für Hämatologie und Onkologie und Mitglied zahlreicher Fachgesellschaften.

Targets auf Myelomzellen identifizieren

Professor Matthias Frosch, Dekan der Medizinischen Fakultät der Universität Würzburg, lobte das Konzept der neuen Professur: „Es handelt sich um eine der ersten Stiftungsprofessuren, die es ermöglicht, im universitätsmedizinischen Umfeld internationale wettbewerbsfähige Forschung zu betreiben. Das ist das Zukunftsmodell universitätsklinischer und translationaler Forschung.“ Klinikdirektor Einsele betonte dabei die „maximale Unterstützung der Universität Würzburg und insbesondere der Medizinischen Fakultät bei der Einrichtung der Stiftungsprofessur“.

Mit der Stiftungsprofessur möchte das Unternehmen Janssen-Cilag GmbH – wie auch mit der eigenen Forschungsarbeit und weiteren Aktivitäten – dazu beitragen, aus Krebs in Zukunft eine kontrollierbare, heilbare oder vermeidbare Krankheit zu machen.

„Eine der größten Herausforderungen in der Hämatologie ist die Frage, wie am besten mit den immer wieder auftretenden Rezidiven umzugehen ist und wie am besten weiterbehandelt werden kann“, sagt Dr. Ralf Angermund, Direktor medizinische Fachbereiche Hämatologie und solide Tumore bei Janssen. „Gerade beim Multiplen Myelom müssen wir uns regelmäßig damit auseinandersetzen.“ Die Identifizierung spezifischer Oberflächenproteine, sogenannter „Targets“, auf Myelomzellen, an denen die Medikamente angreifen können, stelle einen Ansatz für neue Therapien dar.

Von Robert Emmerich

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