Neuer Bachelorstudiengang: Diversity, Ethics, and Religions
17.09.2024Der neue Bachelorstudiengang „Diversity, Ethics, and Religions“ ist ein interdisziplinäres religionswissenschaftliches Studienangebot, das sich dem Zusammenleben in einem globalen Kontext widmet.
Der neue internationale Bachelorstudiengang „Diversity, Ethics, and Religions“ an der Julius-Maximilians-Universität (JMU) Würzburg bietet ein interdisziplinäres Studienprogramm, das sich mit den Herausforderungen des Zusammenlebens in einer sich verändernden und komplexen Welt auseinandersetzt. Die Einschreibung ist ab sofort möglich. Der Bachelor ist zulassungsfrei und startet am 14. Oktober mit dem Beginn des Wintersemesters 2024/25. Die Unterrichtssprache ist Englisch.
Das Programm stellt die gesellschaftliche Vielfalt in den Mittelpunkt und reflektiert über Religion und Diversität sowie über Ethik in geschichtlichen Kontexten und philosophisch-theologischen Diskursen. Es reagiert auf die dringende Notwendigkeit, islamische, jüdische und andere religiöse Traditionen umfassend zu studieren und ihre komplexe argumentative Natur sowie historische Entwicklung zu durchdringen.
Durch die Kombination von diversitätsorientierten philosophischen, theologischen, historischen, kultur- und religionswissenschaftlichen Zugängen bietet der Studiengang einen historisch fundierten Zugang zum Verständnis religiöser Traditionen aus einer globalen Perspektive.
Wie religiöse Traditionen miteinander interagieren
Im neuen Bachelor-Studiengang lernen die Studierenden, wie Religion das menschliche intellektuelle Streben und die sozio-politischen Realitäten prägt. Sie befassen sich vor allem damit, wie religiöse Traditionen miteinander interagieren und wie sie mit unterschiedlichen Ideen von innen und außen umgehen.
Diese Diskussion beinhaltet unterschiedliche historische, theologische und philosophische Überlegungen. Deshalb wird im Studium sehr darauf geachtet, wie Unterschiede in verschiedenen historischen Kontexten verhandelt werden. Die Studierenden können sich eine kritische und fundierte Meinung über Religionen, Vielfalt und Ethik bilden und das Handwerkszeug für den Umgang mit unterschiedlichen Meinungen erwerben, um Missverständnisse zu vermeiden und neue Perspektiven für das Zusammenleben in einem globalen Kontext zu entwickeln.
Inhalte des Bachelorstudiengangs
- Das erste Semester legt einen Schwerpunkt auf das Verständnis von Religion aus historischer, theologischer, kultureller und philosophischer Sicht.
- Im zweiten Semester beschäftigen sich die Studierenden mit philosophischen und theologischen Fragen der Ethik und deren Herausforderungen in historischen und modernen globalen Kontexten.
- Im dritten Semester setzen sich die Studierenden intensiv mit dem Thema Vielfalt auseinander, um sowohl ein konzeptionelles als auch ein konkretes Verständnis durch Lernen und die Teilnahme an einer Initiative für Vielfalt auf lokaler Ebene zu fördern.
- Im fünften Semester konzentrieren sich die Studierenden auf die Themen Gesellschaft, Politik und Kulturgesellschaft. Dabei haben sie die Möglichkeit, das in den vorigen Semestern über die Vergangenheit Gelernte auf aktuelle Themen anzuwenden.
- Das abschließende sechste Semester ist für die Erstellung der forschungsorientierten Bachelorarbeit vorgesehen.
Das Rückgrat des Programms sind die Oxbridge-Tutorien, die sich an das Betreuungssystem von Oxford und Cambridge anlehnen und den Studierenden die Möglichkeit geben, sich in Einzelgesprächen mit den Lehrenden auszutauschen, um den Unterrichtsstoff zu bewältigen und ihre Schreibfähigkeiten in der englischen Sprache zu verbessern. Im Laufe ihres Studiums haben die Studierenden auch die Möglichkeit, relevante Sprachen wie Arabisch, Hebräisch, Latein oder europäische Sprachen ihrer Wahl zu lernen.
Breite Palette von Berufen
Den Absolventinnen und Absolventen stehen viele Berufsfelder offen, in denen sie ihre interkulturellen Kompetenzen, ihr theoretisches Wissen über Ethik und Religion sowie ihre Kommunikationsfähigkeiten einsetzen können. Hier sind einige mögliche Berufsfelder und Karrierewege:
- Journalismus: Die Absolventinnen und Absolventen können in verschiedenen redaktionellen Umfeldern tätig sein, einschließlich Hörfunk, Fernsehen oder in Presse- und Kommunikationsabteilungen, wo sie über Themen der Ethik, Religion und kulturellen Vielfalt berichten und analysieren können.
- Politikberatung: Absolventinnen und Absolventen können als Beraterinnen und Berater für politische Fragen fungieren, insbesondere im Bereich Ethik, religiöse Werte und Diversität – für Verbände, Stiftungen oder politische Parteien.
- Bildung: Absolventinnen und Absolventen finden Beschäftigungsmöglichkeiten in der formalen und nicht-formalen Bildung, indem sie Workshops und Programme zu Werten und Diversität in pluralistischen Kontexten anbieten, sowohl für Jugendliche als auch für Erwachsene.
- Interreligiöser Dialog: Absolventinnen und Absolventen können interreligiöse Programme und Initiativen leiten, sei es in Gemeinden oder religiösen Einrichtungen wie Synagogen, Moscheen oder Kirchen, um Verständnis und Zusammenarbeit zu fördern.
- Kultur- und Veranstaltungsmanagement: Absolventinnen und Absolventen können kulturelle Veranstaltungen und Festivals organisieren, Awareness-Konzepte entwickeln und Teams leiten, die sich mit kultureller Diversität und Ethik befassen, sowohl in kommunalen Kultureinrichtungen als auch in Unternehmen.
- Öffentlicher Dienst: Innerhalb kommunaler Kulturverwaltungen können die Absolventinnen und Absolventen Diversitätsprogramme entwickeln und umsetzen sowie Aufgaben der Diversitätsförderung und -vermittlung übernehmen.
- Wissenschaftliche Karriere: Für diejenigen, die eine akademische Laufbahn anstreben, bieten Universitäten und Forschungsinstitute Möglichkeiten. Ein weiterführendes Masterstudium und eine Promotion in Bereichen wie Diversity Studies, Public Ethics, Philosophie, Religionswissenschaften oder Politikwissenschaften können hier von Vorteil sein.
Die Vielseitigkeit dieser Berufsfelder spiegelt die zunehmende Relevanz von Diversität, Ethik und Religion in einer globalisierten Gesellschaft wider und bietet Absolventinnen und Absolventen die Möglichkeit, aktiv an der Gestaltung und Förderung dieser Werte in verschiedenen gesellschaftlichen Bereichen teilzunehmen.
Kontakt
Prof. Dr. Frederek Musall und Dana Daymand, Jüdische Studien/Religionswissenschaft, Universität Würzburg, T +49 931 31-85047 oder +49 931 31-86042, der.hw@uni-wuerzburg.de