Neues Beratungsangebot bei sexueller Belästigung
30.04.2024Ab sofort bietet das Büro der Universitätsfrauenbeauftragten die Möglichkeit zu einer anonymen Kontaktaufnahme.
Es kann ein obszöner Witz sein, eine anzügliche Bemerkung oder eine unerwünschte Berührung: Sexuelle Belästigungen kennen viele Formen. Ein gemeinsames Kennzeichen haben diese Formen jedoch immer: Sie werden von der betroffenen Person als grenzüberschreitend, unerwünscht, verletzend oder entwürdigend empfunden.
An der JMU gibt es für die Betroffenen bereits eine Vielzahl an möglichen Anlaufstellen, an die sie sich wenden können. Jetzt ist eine weitere dazugekommen: Ab sofort bietet das Büro der Universitätsfrauenbeauftragten die Möglichkeit zu einer anonymen Kontaktaufnahme.
Kontaktaufnahme per Chat
Über ein spezielles Angebot auf der Homepage der Universität können Beschäftigte und Studierende der JMU unabhängig von ihrer Geschlechtszugehörigkeit online und ohne Nennung persönlicher Daten eine Anfrage stellen und eine persönliche Beratung in Anspruch nehmen. Die Beratung kann anonym über die Chatfunktion der Plattform erfolgen – es ist jedoch jederzeit im Laufe des Prozesses möglich, sich für ein persönliches Gespräch zu entscheiden.
„Sexuelle Belästigung ist eine ernsthafte Verletzung der Rechte und Würde von Personen und hat keinen Platz in einer respektvollen und sicheren Lern- und Arbeitsumgebung. Die Universität Würzburg setzt sich aktiv für Maßnahmen ein, um sexuelle Belästigung zu verhindern, zu melden und angemessen darauf zu reagieren. Wir möchten, dass alle Mitglieder der Universitätsgemeinschaft sich sicher und geschützt fühlen und dass Fehlverhalten schnell und konsequent aufgeklärt und unterbunden wird“, so Paul Pauli, Präsident der Universität Würzburg.
Zu finden ist das neue Angebot hier.
Beratung auch für Führungspersonen
Natürlich können sich auch JMU-Mitglieder im Büro der Universitätsfrauenbeauftragten melden, die nicht direkt von einer sexuellen Belästigung betroffen sind – beispielsweise Führungspersonen, die in ihrem Umfeld Anzeichen sexueller Belästigung wahrgenommen haben. „Hierarchische Strukturen wie an einer Universität sind besonders anfällig für sexuelle Belästigung. Führungsperson tragen deshalb Verantwortung für deren Prävention und haben maßgeblich Einfluss auf ein respektvolles und sicheres Arbeitsklima“, sagt die Universitätsfrauenbeauftragte Helga Stopper.
Das Beratungsangebot des Büros der Universitätsfrauenbeauftragten basiert auf drei Säulen. Zum einen helfen die Mitarbeiterinnen dabei, das Erlebte einzuschätzen und einen individuellen Umgang damit zu finden. Zweitens zeigen sie Handlungsoptionen auf, sprechen über mögliche Formen der Unterstützung und vermitteln gegebenenfalls den Kontakt zu geeigneten Beratungsstellen. Als Drittes informieren sie über die Möglichkeit einer Meldung und die damit einhergehenden Schritte und begleiten die Betroffenen durch den Prozess, falls sie sich zu einer Meldung entscheiden.
Weitere Informationen sowie interne und externe Anlaufstellen finden sich auf der Homepage der Universitätsfrauenbeauftragten.