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Neues Gleichstellungskonzept

07.09.2021

Die Uni Würzburg hat ein neues Gleichstellungskonzept für den wissenschaftlichen Bereich beschlossen. In dem Konzept sollen bewährte Strategien fortgesetzt und neue Ideen in den kommenden Jahren umgesetzt werden.

Das neue Gleichstellungskonzept der JMU berücksichtigt nicht nur Lehre, Forschung und Selbstverwaltung. Erstmals betrachtet es auch durchgängig den Bereich des Studiums.
Das neue Gleichstellungskonzept der JMU berücksichtigt nicht nur Lehre, Forschung und Selbstverwaltung. Erstmals betrachtet es auch durchgängig den Bereich des Studiums. (Bild: SolStock / iStockphoto.com)

Mit ihren Gleichstellungszielen möchte die Julius-Maximilians-Universität (JMU) Würzburg die Potenziale fördern und chancengleiche Lern- und Arbeitsbedingungen für alle Menschen an der Universität schaffen. Daher hat die Universitätsleitung im August ein neues Gleichstellungskonzept für den wissenschaftlichen Bereich beschlossen. Es soll bis 2025 gelten, bewährte Punkte aus den früheren Konzepten fortsetzen und neue Impulse und Ideen umsetzen.

Das vorherige Gleichstellungskonzept stammt aus dem Jahr 2016. „Es ist uns als Universität sehr wichtig, regelmäßig eine Bestandsaufnahme zu machen, um zu sehen, welche Fortschritte wir gemacht haben und was wir noch verbessern können. Zudem kommen aus Wissenschaft, Politik und Gesellschaft stets neue, innovative Ideen für mehr Chancengleichheit, die wir einbeziehen wollen“, erklärt Anja Schlömerkemper, Professorin für Mathematik in den Naturwissenschaften und Vizepräsidentin der JMU für die Bereiche Chancengleichheit, Karriereplanung und Nachhaltigkeit. In ihr Ressort fiel auch die Erstellung eines neuen Konzepts.

Stetige Fortschritte bei der Gleichstellung

Die JMU hat in den vergangenen Jahren bereits einige Fortschritte in der Gleichstellung erzielt: So ist die Zahl der promovierenden Frauen deutlich gestiegen. Auch die Anzahl an Professorinnen konnte erhöht werden. „Besonders erfolgreich waren unsere Karriere- und Mentoringprogramme und auch unsere progressiven Zielvereinbarungen zwischen Universitätsleitung und Fakultäten. Diese wollen wir weiterführen und ausbauen“, so Schlömerkemper.

Die Fortschritte an der JMU hat auch das Kompetenzzentrum Frauen in Wissenschaft und Forschung (CEWS) mit dem Ranking „CEWS Hochschulranking nach Gleichstellungsaspekten 2019“ bescheinigt: Dort belegte die JMU bayernweit den ersten Platz, deutschlandweit Platz vier.

Neue Aspekte im Gleichstellungskonzept

Im neuen Gleichstellungskonzept werden nicht nur Lehre, Forschung und Selbstverwaltung berücksichtigt, sondern erstmals auch durchgängig der Bereich des Studiums. Außerdem sollen sich die Fördermaßnahmen auch an Menschen richten, die sich nicht im binären Geschlechtsmodell wiederfinden oder sich in Transition befinden.

Zentrale Ziele des Konzepts sind die Ausarbeitung gezielter Diversitäts- und Antidiskriminierungsstrategien, der Ausbau gendergerechter Personalentwicklung, die Verbesserung von interner und externer Kommunikation zu Gleichstellungsthemen sowie die stetige Verbesserung der Vereinbarkeit von Beruf bzw. von Studium und Familie. „Dazu gehört bspw. auch die noch konsequentere Umsetzung und Einhaltung von Besprechungszeiten, die an die gängigen Kinderbetreuungszeiten angepasst sind“, erklärt Schlömerkemper. Zudem wurde beschlossen, die Betreuung für Kinder von Studierenden und Beschäftigten der JMU noch weiter auszubauen.

Für Studierende sind Informationsveranstaltungen und Workshops zur Gendersensibilisierung geplant, ebenso eine Steigerung des Frauenanteils im akademischen Mittelbau und bei W2- und W3-Professuren. Der Professorinnenanteil soll 2025 bei mindestens 25,6 Prozent liegen, was einem Frauenanteil bei den Neuberufungen in Höhe von 37 Prozent entspricht. „Dies wollen wir unter anderem mit einem verbesserten Berufungsleitfaden und einer noch gezielteren Rekrutierung von Professorinnen erreichen“, so die Vizepräsidentin. Außerdem plant die Universität verstärkt Informations- und Trainingsformate zum Abbau von „unconscious bias“. „Dabei geht es darum, den kritischen und reflektierten Umgang mit einer allgegenwärtigen unbewussten Voreingenommenheit zu erlernen oder diesen zu verbessern. Dadurch kann sich Personalauswahl stärker an Kompetenzen und fachlichen Qualifikationen orientieren.“

Mitarbeit auf allen Ebenen

Hervorheben möchte Schlömerkemper, dass das neue Gleichstellungskonzept das Ergebnis eines offenen und konstruktiven Dialogs mit Akteurinnen und Akteuren aus allen Bereichen der Universität ist. Wichtig ist ihr auch die aktive Rolle von Männern, die sich für den Kulturwandel hin zu noch mehr Chancengleichheit einsetzen: „Es gibt nicht nur viele Frauen, sondern auch viele Männer, die sich hier bereits vorbildlich verhalten. Die Universität schätzt dies sehr und ermutigt alle Menschen in Leitungspositionen zum Mitmachen – für mehr Gleichstellung an unserer Universität.“

Das komplette Gleichstellungskonzept der JMU kann hierheruntergeladen werden.

Ein Kurzvideo mit Vizepräsidentin Schlömerkemper zum Gleichstellungskonzept ist auf dem YouTube-Kanal der JMU verfügbar, dazu noch eine Folge des JMU Podcasts mit dem Titel "Gleichstellung, Gleichberechtigung, Chancengleichheit".

Kontakt

Prof. Dr. Anja Schlömerkemper, Vizepräsidentin für Chancengleichheit, Karriereplanung und Nachhaltigkeit, Universität Würzburg, T. +49 931 31 85255, vp-sustainability@uni-wuerzburg.de

Von Kristian Lozina

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