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Patienteninformationstag zu Prostatakrebs

10.04.2018

Das Prostatakarzinom-Zentrum des Uniklinikums Würzburg lädt Interessierte am Samstag, den 21. April 2018, zum Informationstag ein. Neun Experten berichten über aktuelle Aspekte aus Vorsorge, Diagnostik, Therapie und Selbsthilfe.

Prostatakrebs
Mit Hilfe von PSMA kann ein Prostatakarzinom im PET-CT als gelb-rotes Objekt dargestellt werden. Darüber informiert das UKW am Patienteninformationstag. (Foto: UKW)

Prostatakrebs ist die häufigste Krebserkrankung der Männer in Deutschland. „Nicht zuletzt die hohe Beteiligung an unserem ersten Patienteninformationstag im vergangenen Jahr bestätigte uns das ungebrochen hohe Informationsbedürfnis der Öffentlichkeit“, sagt Professor Hubert Kübler, der Direktor der Klinik und Poliklinik für Urologie und Kinderurologie des Uniklinikums Würzburg (UKW).

Deshalb ist für Samstag, den 21. April 2018, eine Neuauflage der Veranstaltung geplant: Das von der Deutschen Krebshilfe zertifizierte Prostatakarzinom-Zentrum des UKW lädt alle Interessierten dazu ein, wissenswerte Hintergründe und neueste Erkenntnisse über die Krankheit zu erfahren. Neun Experten werden über aktuelle Aspekte aus Vorsorge, Diagnostik, Therapie und Selbsthilfe referieren und Fragen beantworten. Der Patienteninformationstag findet von 10 bis 14 Uhr im Hörsaal des Zentrums für Operative Medizin (ZOM) an der Oberdürrbacher Straße statt. Die Teilnahme am Patienteninfotag ist kostenlos.

Aktuelles zur Diagnostik mit PSA und PSMA

Dr. Arkadius Kocot wird über die „Renaissance des PSA-Wertes in der Prostatakrebsvorsorge“ sprechen. „Über kaum einen Tumormarker wird so intensiv und kontrovers diskutiert wie über das Prostata-Spezifische-Antigen“, sagt der Leitende Oberarzt der Urologischen Klinik des UKW. „Fakt ist allerdings, dass durch den Einsatz des PSA-Werts die Sterblichkeit am Prostatakarzinom reduziert werden kann.“

Mit dem PSA in Verbindung steht das Prostata-Spezifische-Membran-Antigen (PSMA). Dieses Molekül ist auf der Oberfläche gesunder Prostatazellen vorhanden, sehr viel mehr aber auf Prostatakrebs-Zellen. Im restlichen Körper kommt es kaum vor. „PSMA ist deshalb ein ideales Ziel für die Diagnostik und für zielgerichtete Therapien von Prostatakrebs“, sagt Professor Andreas Buck. Der Direktor der Klinik und Poliklinik für Nuklearmedizin des UKW wird beim Infotag darüber sprechen, ob ein PET-CT mit PSMA heute schon als Diagnosestandard bezeichnet werden kann.

Präzision und Sicherheit durch mpMRT und Fusionsbiopsie

Auch in der Primärdiagnostik des Prostatakrebses gab es deutliche Veränderungen. Die Einführung der multiparametrischen Magnetresonanztomographie (mpMRT) ist eine dieser neuen Entwicklungen. Professor Thorsten Bley, Direktor des Instituts für Diagnostische und Interventionelle Radiologie des UKW, wird eine Übersicht geben und die Vorteile dieser diagnostischen Technik darstellen.

Durch die hochauflösende mpMRT ist es möglich, bösartige Veränderungen in der Prostata mit hoher Genauigkeit zu identifizieren. Anschließend können diese Veränderungen mithilfe einer Probenentnahme aus der Prostata weiter abgeklärt werden. Lukas Koneval von der Klinik und Poliklinik für Urologie und Kinderurologie des UKW wird über die Technik und die Vorteile der modernen Fusionsbiopsie der Prostata berichten.

Aktuelle Therapieoptionen: medikamentös, radiologisch, operativ

Wie die Diagnostik, so wandelt sich derzeit auch die Therapie des metastasierten Prostatakarzinoms. Neue Substanzen bestimmen zunehmend den klinischen Alltag. Welche Chancen diese Wirkstoffe bieten und welche neuen Herausforderungen sich dadurch ergeben, erklärt die UKW-Urologin Dr. Anna Seitz. Weitere Vorträge widmen sich dem „State of the Art“ bei operativen Verfahren und in der Strahlentherapie.

Beispielsweise hat Professor Kübler bei seinem Amtsantritt Anfang 2017, die nerverhaltende radikale Prostataektomie mit sogenanntem Intraoperativem Schnellschnitt-Monitoring am UKW eingeführt. „Durch diese Technik können die neurovaskulären Strukturen, die für die Potenz zuständig sind, bei einem Großteil der Patienten erhalten bleiben – und zwar ohne die onkologische Sicherheit der Operation zu gefährden“, sagt der Klinikdirektor.

Auch Selbsthilfe und Bewegung sind Themen

Am Patienteninformationstag werden auch komplementäre Gesichtspunkte angesprochen, wie zum Beispiel die Leistungen der Selbsthilfegruppe Prostatakrebs Würzburg. Außerdem wird Lisa Schiffmann von der Ambulanten Ernährungsberatung für Krebspatienten des UKW Möglichkeiten aufzeigen, wie betroffene Patienten durch Sport und Bewegung die Krebserkrankung positiv beeinflussen können.

Das Programm des Patienteninformationstags 

Pressemitteilung des UKW

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