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  • Blick auf das Gebäude der Neuen Universität am Sanderring im Schnee.

Personalverantwortliche wollen den „Spirit spüren“

13.02.2018

„Von der Universität in den Beruf“ lautete das Thema des Personalernetzwerk-Treffens Mainfranken am 6. Februar an der Universität Würzburg. Der Austausch von Personalern und Absolventen stand im Fokus.

Rund 80 Studierende und Vertreter regionaler Firmen waren beim Personaler Netzwerktreffen an der Uni Würzburg. (Foto: Corinna Russow)

Als Theaterwissenschaftler beim Modeunternehmen s.Oliver anfangen. Ist dieser Einstieg absurd? „Ist er nicht“, sagte jedenfalls Gabriele Fluck, Global Director Human Resources, von s.Oliver. „Es kommt immer darauf an, wie Sie sich verkaufen“, sagte sie  weiter. Sie war eine Referentin beim Personaler-Netzwerktreffen Mainfranken am 6. Februar 2018 an der Julius-Maximilians-Universität Würzburg (JMU).

Das Personalernetzwerk Mainfranken möchte Personaler und Personalentscheider regionaler Unternehmen zusammenbringen und einen Erfahrungsaustausch ermöglichen. Das Career Centre und die Personalentwicklung für das wissenschaftliche Personal haben es nun ermöglicht, dass rund 40 Studierende sowie Promovierende der JMU und 40 Personaler regionaler Firmen ins Gespräch kamen. Denn: „Wenn wir darüber reden, wie Übergänge gestaltet werden können, brauchen wir nicht nur Personaler, sondern auch Studierende“, sagte Daniela Seybold, Mitarbeiterin des Career Centres.

Kein Bewerberraster

Studierende seien sich oft unsicher, welche Erwartungen Personalverantwortliche an Hochschulabsolventen haben, sagte Krischan Brandl von der wissenschaftlichen Personalentwicklung der JMU. „Studierende denken häufig, dass Personaler einen Bewerber erwarten, der 22 Jahre alt ist, schon viele Jahre Berufserfahrung hat, im Ausland war, herausragende Studienleistungen und seinen Doktor schon fast in der Tasche hat“, sagte Brandl, der selbst viele Jahre im Career Centre der Universität war.

Wer diese Befürchtung hatte, den konnten die Personalverantwortlichen von Kneipp, Brose Fahrzeugteile und s.Oliver beruhigen. „Es gibt kein Raster nach dem Sie genormt sein müssen“, sagte Gabriele Fluck vom Rottendorfer Modeunternehmen gleich zu Anfang ihres Inputs. Es komme darauf an, ob Absolventen selbstverantwortlich arbeiten können, sagte Birgit Latein, Head of Human Resources bei Kneipp. Dies sei beispielsweise ersichtlich, wenn jemand einen Nebenjob gemacht habe. Wichtig sei, die Begeisterung für den Job: „Wir wollen den Spirit spüren, wenn wir Ihre Bewerbung lesen.“ Ähnliches sagte auch Lukas Zulehner von Brose Fahrzeugteile: Kleine Fehler, wie Schreibfehler oder auch Lücken im Lebenslauf, bedeuteten nicht, dass eine Bewerbung im Papierkorb verschwinde. „Gerade bei Lücken im Lebenslauf kommt es auf die Erklärung an“, sagte er.

Doktoranden punkten mit Erfahrung

Doch das sind nur einige Punkte, auf die Personalverantwortliche ihren Blick richten. Selbstverständlich achten sie genauso stark auf Noten, Praktika, Lebenslauf und ähnliches. Bei einigen Firmen gibt es sogar einen IQ- oder einen Persönlichkeitstest, um ein Profil des Bewerbers zu erstellen. Doch so etwas, darin waren sich die Personaler einig, ersetze kein persönliches Gespräch.

Gerade bei praktischen Erfahrungen können Doktoranden von ihrer Promotionszeit profitieren. Ein Beispiel wäre, wenn sie währenddessen Masterabsolventen betreuen und anleiten. Das könnte, je nach Verständnis, als Erfahrung in Personalführung verstanden werden.

Der Austausch zwischen den Teilnehmenden wurde im zweiten Teil der Veranstaltung in vier thematischen Workshops noch intensiviert. In Kleingruppen ging man unter anderem der Frage nach, wie Lehre die Beschäftigungsfähigkeit stärken oder der Übergang aus der Forschung in die Wirtschaft gelingen kann. Das Ergebnis: Der Dialog ist für alle Seiten lohnenswert und sollte im Rahmen weiterer Kooperationen an der Schnittstelle Universität und Berufswelt fortgesetzt werden.

Das Career Centre hat die Aufgabe, alle Studierenden der JMU bei der Vorbereitung auf den Beruf zu unterstützen. Dies unter anderem mit Seminaren, Beratungen und Coachings. Die Personalentwicklung für das wissenschaftliche Personal fokussiert sich auf die Förderung verschiedener Karrierewege von Wissenschaftlern innerhalb und außerhalb der JMU.

Kontakt:

Krischan Brandl, Personalentwicklung für das wissenschaftliche Personal, T.: +49 931 31-82758, krischan.brandl@uni-wuerzburg.de

Dr. Daniela Seybold, Servicezentrum innovatives Lehren und Studieren (ZiLS), Career Centre, T.: +49 931 31-83244, daniela.seybold@uni-wuerzburg.de

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