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Phuoc Tran-Gia ist Ehrenbürger

29.09.2020

Der frühere JMU-Vizepräsident Phuoc Tran-Gia wurde beim Stiftungsfest 2020 der Universität Würzburg mit der Ehrenbürgerwürde ausgezeichnet.

Der frühere Univizepräsident Phuoc Tran-Gia beim Stiftungsfest mit seinem Laudator Baris Kabak und Alfred Forchel. (Bild: Rudi Merkl)

Phuoc Tran-Gia wurde 1953 in Da-Nang (Vietnam) geboren. Mit 18 Jahren kam er zum Studieren nach Deutschland. 1977 schloss er sein Studium der Elektro­technik an der Universität Stuttgart als Diplomingenieur ab.

Von 1977 bis 1979 arbeitete er in der Softwareentwicklung digitaler Vermittlungssysteme bei Standard Elektrik Lorenz (heute Alcatel) in Stuttgart. Ab 1979 war er wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Universität Siegen, wo er 1982 mit einer Arbeit über „Überlastprobleme in rechnergesteuerten Fernsprechvermittlungssystemen. Modellbildung und Analyse“ promoviert wurde.

Von 1983 bis 1986 leitete Phuoc Tran-Gia in Stuttgart eine Forschungsgruppe am Institut für Nachrichtentechnik und Datenverarbeitung (IND). Danach ging er nach Zürich (Schweiz), wo er von 1986 bis 1988 bei der IBM Research Division in der Architektur- und Leistungsbewertung von Kommunikationssystemen arbeitete. 1988 habilitierte er sich in Stuttgart mit einer Arbeit über „Zeitdiskrete Analyse verkehrstheoretischer Modelle in Rechner- und Kommunikationssystemen“.

Informatik-Lehrstuhl 30 Jahre lang geleitet

An der Julius-Maximilians-Universität (JMU) war Phuoc Tran-Gia zunächst von 1985 bis 1987 Dozent für Computer-Netzwerke. 1988 nahm er den Ruf auf den hiesigen Lehrstuhl für Informatik III (Kommunikationsnetze) an, den er bis zu seiner Emeritierung 2018 innehatte.

Schwerpunkte seiner Forschung bilden Leistungsbewertung, vor allem in den Bereichen zukünftiges Internet und mobile Anwendungen, Ressourcenmanagement, Dienstgüte in Kommunikationsnetzen und Netzvirtualisierungstechniken sowie Crowdsourcing.

Phuoc Tran-Gia war von 2007 bis 2009 Dekan der Fakultät für Mathematik und Informatik an der Universität Würzburg. Zwischen 2015 und 2018 war er Vizepräsident der Alma Julia, zuständig für die Bereiche Internationalisierung, Alumni, Informationstechnologie und Öffentlichkeitsarbeit, welche er maßgeblich und mit großem Engagement weiterentwickelt hat.

Firmengründer und Träger zahlreicher Preise

Phuoc Tran-Gia ist Mitbegründer mehrerer international tätiger IT-Unternehmen, darunter die Infosim GmbH mit Hauptsitz in Würzburg. Deren CEO war er von 1999 bis 2002. Seit 2000 ist er Technology Consultant of Executives bei der Deutschen Telekom, bei Siemens und Datev, seit 2001 Direktor von Infosim Asia Pacific (Singapur).

Im Jahr 2013 wurde Phuoc Tran-Gia mit dem Fred W. Ellersick Prize der IEEE Communications Society ausgezeichnet. 2016 wurde ihm vom International Teletraffic Congress (ITC) der Arne Jensen Lifetime Award verliehen. Dieser wird an Persönlichkeiten vergeben, die sich in der Forschung um die Modellierung, Kontrolle und Leistungsfähigkeit des Datenverkehrs verdient gemacht haben. Die Preisträger müssen außerdem ein großes Engagement in der einschlägigen Wissenschafts­gemeinde vorweisen können.

Im selben Jahr erhielt Phuoc Tran-Gia den Robert Piloty-Preis der Technischen Universität Darmstadt, eine Auszeichnung für außergewöhnliche Forschungs- und Entwicklungsarbeiten auf den Gebieten der Elektro- und Informationstechnik, der Informatik und der Angewandten Mathematik. Phuoc Tran-Gia wurde damit für seine wegweisenden Arbeiten zur Methodik der Leistungsbewertung und Optimierung von Kommunikationsnetzen, insbesondere zu neuartigen Mechanismen der Steuerung des Internets, gewürdigt.

In Anerkennung seiner herausragenden Verdienste um die Julius-Maximilians-Universität verlieh die JMU Prof. Dr. Phuoc Tran-Gia auf dem Stiftungsfest 2020 die Würde eines Ehrenbürgers.

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