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Preis für Matthias Ryma

15.11.2022

Für seine Doktorarbeit über die Herstellung künstlicher Blutgefäße wurde Dr. Matthias Ryma ausgezeichnet: Er erhielt einen Kulturpreis der Bayernwerk AG.

Dr. Matthias Ryma (Mitte) mit Bayerns Kunst- und Wissenschaftsminister Markus Blume (l.) und Bayernwerk-Chef Dr. Egon Leo Westphal.
Dr. Matthias Ryma (Mitte) mit Bayerns Kunst- und Wissenschaftsminister Markus Blume (l.) und Bayernwerk-Chef Dr. Egon Leo Westphal. (Bild: Alex Schelbert/ Bayernwerk AG)

Wenn die Bayernwerk AG mit dem bayerischen Wissenschaftsministerium als Partner ihre Kulturpreise verleiht, sind unter den Ausgezeichneten immer junge Forschende dabei. Denn die Preise werden auch in der Sparte „Wissenschaft“ vergeben, in der Regel für herausragende Promotionen.

Eine der Auszeichnungen für 2022 geht an Dr. Matthias Ryma aus der Würzburger Universitätsmedizin. Er erhält den mit 2.000 Euro dotierten Preis für seine Doktorarbeit, die er 2021 an der Julius-Maximilians-Universität (JMU) Würzburg abgeschlossen hat. Die Arbeit wurde schon zuvor ausgezeichnet, und zwar mit dem Preis für eine herausragende wissenschaftliche Arbeit der Deutschen Gesellschaft für Biomaterialien sowie mit dem Preis der Unterfränkischen Gedenkjahrstiftung für Wissenschaft.

Matthias Ryma hat seine preisgekrönte Doktorarbeit am Lehrstuhl für Funktionswerkstoffe der Medizin und Zahnheilkunde angefertigt. In der Arbeit hat er neue Technologien für die Biofabrikation entwickelt. „Meine Dissertation kann dabei helfen, künstlich funktionales Gewebe herzustellen. Eines Tages könnten so künstliche Organe produziert werden“, erklärt er.

Filigranes Gerüst für künstliche Blutgefäße

Bei der Biofabrikation werden menschliche Zellen mittels 3D-Druckverfahren auf Gerüststrukturen aufgebracht. Diese Konstrukte können dann zu künstlichen Geweben oder organartigen Gebilden weiterentwickelt werden. So bietet die Biofabrikation auch die Chance, Tierversuche zu ersetzen und krankes oder zerstörtes Gewebe zu regenerieren.

Dr. Ryma hat mit einem hochauflösenden 3D-Drucker filigrane Fasern aus einem speziellen Polymer hergestellt. Dieser in der Produktion aufwendige Ausdruck dient als winziges Gerüst, auf dem der Wissenschaftler im Labor naturgetreue Blutgefäßstrukturen herstellen kann. Das Besondere an dem eingesetzten Polymer: Es lässt sich gut im 3D-Drucker verarbeiten und es löst sich bei niedrigen Temperaturen in Wasser vollständig auf. Somit verschwindet es in einem künstlichen Gewebe, sobald die Temperatur gesenkt wird – zurück bleibt ein biomimetisches Mikrokanalnetzwerk, das den natürlichen Blutgefäßen ähnelt.

Den Kulturpreis bekam der Würzburger Forscher am 10. November 2022 bei einer Feier in München überreicht. Als eine Art „Pokal“ gab es dazu die Bronzestatue „Gedankenblitz“, geschaffen von dem Schwandorfer Bildhauer Peter Mayer. Den Ausgezeichneten gratulierte auch Bayerns Wissenschaftsminister Markus Blume.

Exzellentes Umfeld für Biofabrikation

Der Preisträger forscht und lehrt weiterhin am Würzburger Lehrstuhl. Hier ist er in ein exzellentes Umfeld eingebunden. Lehrstuhlleiter Professor Jürgen Groll, der Betreuer von Rymas Dissertation, ist einer der Pioniere der Biofabrikation.

Unter Grolls Federführung wurde an der JMU einer der weltweit ersten Master-Studiengänge für Biofabrikation eingerichtet. Der Professor sorgte auch dafür, dass hier 2016 die deutschlandweit erste Professur für Biofabrikation entstand.

Und die Entwicklung geht weiter. Auf dem Hubland-Campus der Universität wird derzeit das Center of Polymers for Life gebaut. In diesem neuen interdisziplinären Forschungszentrum werden Biofabrikation und Polymerforschung miteinander verknüpft. Dort wird auch das 2020 gegründete JMU-Institut für Funktionsmaterialien und Biofabrikation einziehen, eine gemeinsame Einrichtung der Fakultäten für Medizin und Chemie.

Kontakt

Dr. Matthias Ryma, Lehrstuhl für Funktionswerkstoffe der Medizin und Zahnheilkunde, T +49 931 31-80696, matthias.ryma@fmz.uni-wuerzburg.de

Von Robert Emmerich

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