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Preise für innovative Lehre

28.03.2023

15 Dozentinnen und Dozenten erhalten den „Preis für gute Lehre“ des bayerischen Wissenschaftsministeriums. Aus Würzburg sind eine Ethnologin und ein Physiker dabei.

Sie machen ausgezeichnete Lehre: Susanne Dinkl und Simon Moser.
Sie machen ausgezeichnete Lehre: Susanne Dinkl und Simon Moser. (Bild: Luise Stark / Elisabeth Moser)

Jedes Jahr vergibt das bayerische Wissenschaftsministerium den „Preis für gute Lehre“ an Bayerns staatlichen Universitäten. Jetzt hat das Ministerium die 15 Preisträgerinnen und Preisträger für das Jahr 2022 bekannt gegeben. An der Julius-Maximilians-Universität Würzburg (JMU) sind dies die Ethnologin Dr. Susanne Dinkl und der Physiker Dr. Simon Moser. Was die beiden auszeichnet: Mit innovativer und kreativer Lehre wecken sie den Wissensdurst der Studierenden und regen sie zum Lernen an, so Minister Markus Blume.

Die feierliche Preisverleihung für die Preisträgerinnen und Preisträger der Jahre 2021 und 2022 mit Minister Blume findet am 28. April 2023 in Bayreuth statt.

Susanne Dinkl: eine außergewöhnliche Dozentin

„Susanne Dinkl ist eine außergewöhnliche Dozentin. Sie engagiert sich im Besonderen für ihre Student*innen, welche neu auf dem Gebiet der Europäischen Ethnologie sind, und hilft ihnen, nicht nur das breitere Spektrum, sondern auch die Kleinigkeiten des Faches zu verstehen und schätzen zu lernen“. Mit diesen Worten begründet die Fachschaftsvertretung der Philosophischen Fakultät, weshalb sie einstimmig zu der Meinung gekommen ist, dass sich Susanne Dinkl „in höchstem Maße um den Preis für gute Lehre verdient gemacht hat“.

Dinkl hat von 1997 bis 2005 vor- und frühgeschichtliche Archäologie, klassische Archäologie und Europäische Ethnologie / Volkskunde an der Julius-Maximilians-Universität Würzburg (JMU) studiert. Seit 2009 ist sie Dozentin an der JMU – zunächst als Lehrbeauftragte am Lehrstuhl für Europäische Ethnologie / Volkskunde, dann als wissenschaftliche Angestellte und seit 2016 als Lehrkraft für besondere Aufgaben.

Dinkls Lehre sei didaktisch exzellent, ihr Lehrstil effektiv und für Studierende aller Fachrichtungen zugänglich, heißt es im Vorschlagschreiben der Fachschaft. Die Art und Weise, wie sie die Studierenden in ihren Kursen an den Lernstoff heranführt und sie dafür begeistert, zeuge von ihrer großen Leidenschaft und ihrem besonderen Können. Dementsprechend finden ihre Veranstaltungen großen Anklang, da sie es schafft, ihren fachlichen Enthusiasmus auf die Teilnehmerinnen und Teilnehmer zu übertragen, ihr Interesse für die Materie zu wecken und sie zu aktiver Mitarbeit sowie Vor- und Nachbereitung zu motivieren.

Tatsächlich bewerten die Studierenden Dinkls Lehrveranstaltungen konstant mit „sehr gut“. Ihre Evaluationsergebnisse liegen jeweils deutlich über den schon sehr guten Durchschnittswerten der Philosophischen Fakultät. Insbesondere in den Kategorien „Didaktische Aspekte“ sowie „Interaktion“ erreicht sie konsistent Spitzenwerte.

Diese Resultate belegen, dass „Frau Dr. Dinkl nicht nur ihre Lehrveranstaltungen mustergültig vorbereitet, sondern sie auch auf einem vorzüglichen fachwissenschaftlichen und didaktischen Niveau sowie gleichermaßen mit theoretischem Anspruch und Praxisbezug durchführt“, so die Studiendekanin und der Studiendekan der Philosophischen Fakultät, Maria Eisenmann und Roland Altenburger. Aus diesem Grund haben auch sie Susanne Dinkl „mit großem Nachdruck“ für den Preis für gute Lehre an den staatlichen Universitäten in Bayern für das Jahr 2022 vorgeschlagen.

Simon Moser: ein begeisterter Hochschullehrer

Exzellenten Ergebnisse in der Evaluation seiner Lehrveranstaltungen erzielt auch der zweite Preisträger, Dr. Simon Moser. Sowohl in seinen grundständigen Vorlesungen wie beispielsweise „Physik für Studierende der Medizin“ als auch in spezifischeren Vorlesungen und Seminaren, wie etwa „Nanoanalytik“, sind seine Bewertungen „weit überdurchschnittlich, auch im Vergleich zu weit erfahreneren Kolleginnen und Kollegen“, wie der Studiendekan der Fakultät für Physik und Astronomie, Friedrich Reinert, schreibt. Ergänzend fügt er hinzu: „Die Freitextkommentare zeugen nicht selten von einer großen Begeisterung für die Lehre von Herrn Dr. Moser“.

Die guten Bewertungen seien vor allem bei Veranstaltungen im Nebenfach „nicht vernachlässigbar“, schreibt die Fachschaft Physik in ihrer Begründung für Simon Moser als Kandidaten für den Preis für gute Lehre. Schließlich seien solche Veranstaltungen „didaktisch eine große Herausforderung“.

Positiv zu bewerten sei auch Mosers Engagement abseits des verpflichtenden Lehrdeputats, beispielsweise für die Sommerschule der Physik 2022, für deren Erfolg Moser „maßgeblich verantwortlich“ war, so die Fachschaft.

Dieses Engagement über die übliche Lehre hinaus lobt auch Studiendekan Reinert. So habe sich Moser bei der Veranstaltung „Phänomene der Physik“ mit großem Enthusiasmus eingebracht und an der grundlegenden Konzeptionierung der Vorlesung kreativ mitgewirkt. Mit einem „interessanten populärwissenschaftlichen Vortrag“ über „Wellen in der Natur“ hat sich Moser außerdem an dem Wissenschaftsfestival „Highlights der Physik“ beteiligt. Dies alles zeige, dass Moser „ein begeisterter und begeisterungsfähiger Hochschullehrer ist, dessen ‚gute Lehre‘ nach unserer Einschätzung fraglos preiswürdig ist“, so der Studiendekan.

Moser hat von 2004 bis 2010 an der JMU Physik studiert und mit dem Diplom abgeschlossen; zusätzlich hat er an der Stony Brook University (New York, USA) am Department of Physics and Astronomy einen Master erhalten. Nach der Promotion am EPFL in Lausanne und einem Postdoc am Lawrence Berkeley National Laboratory ist er seit gut vier Jahren wissenschaftlicher Mitarbeiter und Gruppenleiter am Lehrstuhl für Experimentelle Physik IV; sein Habilitationsverfahren wurde im Sommer 2019 eröffnet.

Der Preis für gute Lehre

Ausgelobt wird der mit jeweils 5.000 Euro dotierte „Preis für gute Lehre an den staatlichen Universitäten in Bayern“ vom bayerischen Staatsministerium für Wissenschaft und Kunst. 15 Preise für gute Lehre verleiht der bayerische Wissenschaftsminister jedes Jahr.

Der Preis wurde 1998 ins Leben gerufen. Er würdigt hervorragende Lehrleistungen, den Einsatz von innovativen Lehrkonzepten sowie überdurchschnittliches Engagement für die Lehre und die Belange der Studierenden und soll so verdeutlichen, dass die Lehre gleichberechtigt neben Forschungsaufgaben steht.

Weblink

Liste mit den bisherigen Preisträgerinnen und Preisträgern  an der Universität Würzburg

Von Gunnar Bartsch

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