Lernort Bibliothek: Publikation zeigt praxisorientierte Konzepte
28.05.2024Um den „Lernort Bibliothek“ dreht sich ein neues Buch. Es richtet sich an alle, die tagtäglich daran arbeiten, Bibliotheken und Schulen in Sachen Leseförderung, Medienbildung und Informationskompetenz zu vernetzen.
Schulen und Bibliotheken waren lange Zeit stark voneinander abgegrenzt. Das hat sich geändert; heute setzen Schulunterricht und Bibliotheksarbeit immer mehr auf Kooperation. Öffentliche und wissenschaftliche Bibliotheken bieten zum Beispiel Autorenlesungen oder Recherchetrainings an und adressieren damit besonders auch Schulklassen.
Um möglichst viele Schülerinnen und Schüler und weitere Bevölkerungskreise anzusprechen, steigern Bibliotheken die Ausstattungs- und Aufenthaltsqualität ihrer Räume – sie integrieren dort zum Beispiel bequeme Sitzgelegenheiten oder ganze Lounge-Bereiche. Auch teilen sie ihren Raum in Ruhe- und Aktivbereiche auf, also in Zonen für solitäres oder kooperatives Arbeiten und in Zonen des Entspannens, Spielens oder Diskutierens. Besonders in neueren Bibliotheken ist dieses Selbstverständnis als Arbeits-, Wohn-, Spielzimmer und öffentliches Forum sichtbar.
Bibliotheken, die auch als Lernorte wahrgenommen werden wollen, suchen außerdem oft den engen Austausch mit dem Lehrkollegium der umliegenden Schulen. Das kann bedeuten, dass sie ihre Angebote mit schulfächerübergreifenden Aufgaben, wie der Förderung von Lesekompetenz, sowie mit Inhalten des Fachunterrichts abstimmen.
Fachunterricht und Bibliotheken enger vernetzen
Schulen und Bibliotheken können sich also gewinnbringend ergänzen, um fachliches und überfachliches Lernen zu organisieren. Mit dieser Thematik befasst sich die neue Publikation „Lernort Bibliothek. Praxisorientierte Konzepte für die Vernetzung von Fachunterricht und (Schul-)Bibliothek“.
Die Publikation zeigt auf, wie Schule und Fachunterricht mit den Bildungsangeboten von Bibliotheken strukturell enger vernetzt werden können. Außerdem macht sie deutlich, wie sich die fächerübergreifenden und deutschdidaktischen Ziele der Förderung von Lese-, Informations- und Medienkompetenz durch die Vernetzung von Institutionen systematischer erreichen lassen.
Publikation ist im Web öffentlich abrufbar
Die Publikation ist im Internet als pdf-Datei öffentlich zugänglich. Sie ist aus der Veranstaltungsreihe „Bildungslandschaften gestalten“ hervorgegangen, die im Wintersemester 2021/22 stattfand: Lehrkräfte und Bibliotheksmitarbeitende diskutierten dabei mit Vertreterinnen und Vertretern der Deutschdidaktik und Bibliothekspädagogik sowie der Bildungsadministration über gemeinsame Aufgaben von Bibliotheken und Schulen, über gelungene Praxisbeispiele und erfolgversprechende Rahmenbedingungen der Kooperation.
Organisiert wurde die Reihe von den deutschdidaktischen Lehrstühlen der Katholischen Universität Eichstätt-Ingolstadt unter der Leitung von Vertretungsprofessorin Christine Ott und der Julius-Maximilians-Universität Würzburg unter der Leitung von Professor Dieter Wrobel in Kooperation mit dem Bayerischen Staatsinstitut für Schulqualität und Bildungsforschung (ISB).
Kooperation war eine Premiere
Diese drei Akteure zeichnen nun auch für die Publikation verantwortlich. Es handelt sich um die erste kooperative Herausgabe einer wissenschaftlichen Publikation zwischen dem Bayerischen Staatsinstitut für Schulqualität und Bildungsforschung (ISB Bayern) und Hochschulen. „Wir freuen uns, mit dem ISB Bayern diesen Schritt gemeinsam gegangen zu sein, um den Transfer zwischen beiden Institutionen und Handlungsfeldern zu verbessern“, so Christine Ott, die inzwischen wieder an ihre Heimatuniversität Würzburg zurückgekehrt ist.
Publikation
Ott, Christine/Wrobel, Dieter/Bayerisches Staatsinstitut für Schulqualität und Bildungsforschung (Hrsg.): Lernort Bibliothek. Praxisorientierte Konzepte für die Vernetzung von Fachunterricht und (Schul-)Bibliothek. München, 2024, ISB Bayern.