Ringvorlesung: Der Literaturnobelpreis

18.10.2022

Er wird seit 1901 verliehen, 119 Personen haben ihn bisher erhalten, zuletzt die Französin Annie Ernaux: der Nobelpreis für Literatur. Eine Ringvorlesung der Uni Würzburg befasst sich in diesem Wintersemester mit der Auszeichnung.

In der Ringvorlesung beleuchten Vertreterinnen und Vertreter verschiedener Universitäten die Geschichte des Nobelpreises für Literatur aus unterschiedlichen Perspektiven. (Bild: Uni Würzburg)

Den Nobelpreis für Literatur erhält jährlich „die Person, die auf dem Gebiet der Literatur das herausragendste Werk in idealistischer Richtung hervorgebracht hatte“ – so verfügte es Alfred Nobel in seinem Testament, welches den Statuten der Nobel-Stiftung zugrunde liegt.

Was bedeutet jedoch „herausragende Literatur“? Welche Autorinnen und Autoren wurden für ihr Werk ausgezeichnet? Was sind die Gründe des Nobelpreis-Komitees für die Auswahl? Haben diese Gründe sich im Laufe der Zeit geändert? Wie ist das Echo in der literarischen und akademischen Welt auf die jeweiligen Preisträgerinnen und Preisträger? Und was geschieht, wenn Autorinnen und Autoren und deren Texte plötzlich auf der großen Bühne stehen?

Das alles sind Fragen, mit denen sich die Ringvorlesung zwischen dem 17. Oktober 2022 und dem 6. Februar 2023 an insgesamt acht Montagen von 19:15 Uhr bis 20:45 Uhr im Toscanasaal der Residenz auseinandersetzen wird.

Termine und Themen

17. Oktober 2022: Einführung
Der Literaturnobelpreis – Der Versuch einer Einführung. Heike Raphael-Hernandez (Uni Würzburg) & Miriam Wallraven (Uni Würzburg)
Αἰὲν ἀριστεύειν. Zu den Wurzeln des Nobelpreises im klassischen Altertum. Jochen Griesbach (Uni Würzburg)

14. November 2022: Von Irland in die Welt
Der irisch-amerikanische Dramatiker Eugene O’Neill. Ina Bergmann (Uni Würzburg)
Der irisch-französische Dramatiker Samuel Beckett. Maria Eisenmann (Uni Würzburg)

28. November 2022: Das Gewicht poetischer Sprache
„The Bird as Language“: Toni Morrison. Catrin Gersdorf (Uni Würzburg)
„A Symbol for a Time“: T.S. Eliot. MaryAnn Snyder-Körber (Uni Würzburg)

12. Dezember 2022: Kosmopolitische Briten und Britinnen
Zerrissene Erinnerungen: Abdulrazak Gurnahs transkulturelle Literatur der Heimatlosigkeit. Elfi Bettinger-Tontsch (Uni Würzburg)
Untiefen: Kazuo Ishiguros trans/nationale Wechselspiele. Zeno Ackermann (Uni Würzburg)
„Scepticism, fire and visionary power“: Doris Lessings Gesellschaftskritik im Spannungsfeld zwischen Persönlichem und Politischem. Miriam Wallraven (UniWürzburg)

19. Dezember 2022: Und die Deutschen…
Ein „Lebensknalleffekt“: Thomas Mann und der Nobelpreis. Friedhelm Marx (Uni Bamberg)
Schreiben gegen das Vergessen: Herta Müllers „Landschaften der Heimatlosigkeit“. Stephanie Catani (Uni Würzburg)

9. Januar 2023: Gao Xingjian und Mo Yan
Die chinesischen Literaturnobelpreise zwischen Avantgarde, Anpassung und Anklage. Lena Henningsen (Uni Freiburg) & Roland Altenburger (Uni Würzburg)

23. Januar 2023: Die 1970er
Unbekannt. Unzeitgemäß? Der australische Autor Patrick White. Johannes Schlegel (Uni Würzburg)
„Tintenfischknochen und Wiedehopf“: Zur Lyrik von Eugenio Montale. Martha Kleinhans (Uni Würzburg)

6. Februar 2023: Das östliche Europa: zwischen Erinnerung & Widerstand
Der Nobelpreis auf Jiddisch und Polnisch – Isaac Singer und Czesław Miłosz. Annette Werberger (Europa-Universität Viadrina)
Der Nobelpreis auf Tschechisch und Russisch – Jaroslav Seifert und Boris Pasternak. Gesine Drews-Sylla (Uni Würzburg)

ECTS-Punkte für Studierende

Studierende können bei regelmäßiger Anwesenheit und durch das Schreiben eines Protokolls von zwei Sitzungen (je fünf bis sechs Seiten) fünf ECTS-Punkte für den FSQ/ASQ-Pool oder den freien Bereich erwerben.

Organisiert wird die Ringvorlesung durch die Abteilung Anglistik/Amerikanistik. Teilnehmen können alle Interessierten, eine Anmeldung ist nicht nötig.