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Ringvorlesung: Mystik. Zwischen Tradition und Moderne

15.10.2024

Einblicke in die Vielfalt mystischer Formen in Judentum, Christentum, Islam und Hinduismus vermittelt eine öffentliche Ringvorlesung an der Uni Würzburg. Sie beginnt am 22. Oktober.

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Das „Nacktwerden“ der Seele als mystische Erfahrung ist hier in Form einer Frau gezeigt, die vor Christus ihr Gewand auszieht. Das Motiv stammt aus dem Traktat „Christus und die Minnende Seele“, um 1490. (Bild: Stiftsbibliothek Kloster Einsiedeln, Schriften Heinrich Seuse, Codex 710 (322))

Was ist Mystik? Im Kern geht es darum, ein Gefühl der Einheit mit Gott, dem Universum oder einer anderen höheren Macht zu suchen und zu erleben. Im ekstatischen Tanz mit Gott verschmelzen, bei der Meditation Visionen bekommen oder beim Yoga das Gefühl, vom Boden abzuheben: Mystische Erfahrungen gehen in der Regel über die Grenzen des Bewusstseins und der Alltagserfahrungen hinaus.

Mystische Erfahrungen sind radikal subjektiv, doch ein verbreitetes kulturelles Phänomen. Es gibt sie in allen Weltreligionen und anderen spirituellen Traditionen. Über Epochen und Kontinente, Religionen und Konfessionen, Sprachen und Medien hinweg streben Menschen danach, irdische Grenzen zu überschreiten.

Einblicke in die Vielfalt mystischer Formen in Judentum, Christentum, Islam und Hinduismus vermittelt eine neue interdisziplinäre Ringvorlesung an der Julius-Maximilians-Universität (JMU) Würzburg. Sie spannt in zwölf Vorträgen einen Bogen von der römischen Antike über mittelalterliche Visionärinnen und protestantische Reformatoren bis zum Gegenwartsfilm.

Die Ringvorlesung findet jeweils dienstags um 19:30 Uhr im Toscanasaal der Residenz statt. Eine Anmeldung ist nicht notwendig; der Eintritt ist frei. Die Vorträge können auch online über Zoom gehört werden:

Meeting-ID: 620 2038 6095
Passwort: 886726

Themen und Termine

22.10.2024
Warum es bei den Römern keine Mystik gibt
Thomas Baier (Würzburg)

29.10.2024
Zwischen Gott und Welt. Mystische Traditionen aus systematisch-theologischer Sicht
Christine Büchner (Würzburg)

05.11.2024
Was ist eine islamische Mystik – heute?
Milad Karimi (Münster)

12.11.2024
Mystisches / Automatisches Schreiben: Böhme, Novalis, Breton
Maximilian Bergengruen (Würzburg)

19.11.2024
Suggestive Selbsterzählungen italienischer Mystikerinnen: Angela da Foligno und Caterina da Siena
Martha Kleinhans (Würzburg)

26.11.2024
Wunder sehen? Christliche Mystik und der Gegenwartsfilm
Stephanie Catani (Würzburg)

03.12.2024
Asketische Weltabgewandtheit und exzentrische Abenteuer: Julian of Norwich und Margery Kempe
Miriam Wallraven (Würzburg)

17.12.2024
Reformatorische Verzweigungen der Mystik. Martin Luther, Andreas Karlstadt und Thomas Müntzer
Volker Leppin (Yale)

14.01.2025
Zwischen mystischer Spiritualität und rationaler Philosophie: Das Denken des Rabbi Jospeh D. Soloveitchik (1903–1993)
Frederek Musall (Würzburg)

21.01.2025
„Mystisches Indien“: Gibt es Mystik in hinduistischen Traditionen?
Karin Steiner (Würzburg)

28.01.2025
Mystische Schwestern. Provokation und Imitation in der Klostergemeinschaft
Regina Toepfer (Würzburg)

04.02.2025
Auditio spiritualis. Zur Musik der Engel in der mittelalterlichen Mystik
Maryam Haiawi (Hamburg)

Organisation und Kontakt

Veranstalter der Ringvorlesung ist das Kolleg „Mittelalter und Frühe Neuzeit“ in Kooperation mit der Graduiertenschule für die Geisteswissenschaften, dem Studium Generale und der Katholischen Akademie Domschule Würzburg. Ansprechpartnerinnen sind

Prof. Dr. Christine Büchner, Lehrstuhl für Dogmatik
Prof. Dr. Regina Toepfer, Lehrstuhl für deutsche Philologie

ringvorlesung.mfn@uni-wuerzburg.de

Weblink zur Ringvorlesung

Von Robert Emmerich

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