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Schädelhirntrauma – Preis für neue Behandlungsansätze

07.03.2017

Dr. Sarah Hopp-Krämer, Wissenschaftlerin an der Neurologischen Universitätsklinik Würzburg, hat für ihre Forschung den mit 10.000 Euro dotierten Hannelore-Kohl-Förderpreis erhalten.

Preisverleihung in Berlin mit (v.l.): Christian Gerloff, Sarah Hopp-Krämer und Kristina Schröder. (Foto: Monique Wüstenhagen, ZNS – Hannelore Kohl Stiftung)
Preisverleihung in Berlin mit (v.l.): Christian Gerloff, Sarah Hopp-Krämer und Kristina Schröder. (Foto: Monique Wüstenhagen, ZNS – Hannelore Kohl Stiftung)

Mit ihrem Preis für junge Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler fördert die ZNS – Hannelore Kohl Stiftung seit 1993 die neurorehabilitative Forschung in Deutschland. Preisträgerin für das Jahr 2016 ist Dr. Sarah Hopp-Krämer aus Würzburg. Ihre Dissertation beschreibt neue Behandlungsansätze für Therapien nach einer Hirnverletzung.

Schädelhirnverletzungen entstehen durch äußere Gewalteinwirkung auf den Kopf. Die Folge ist eine akute Schädigung des Hirngewebes. Auch in den Tagen nach der ursprünglichen Verletzung können sich die Schäden noch ausweiten. Verantwortlich dafür sind eine Vielzahl von Krankheitsprozessen, wie beispielweise Entzündungen. Untersuchungen von Gewebeproben von Schädelhirntrauma-Patienten bestätigten die Vermutung, dass hierbei auch Verschlüsse der hirnversorgenden Gefäße eine Rolle spielen.

Ein Gerinnungsfaktor als Angriffspunkt

Bei der Suche nach einer Lösung für dieses Problem ist einem Team Würzburger Wissenschaftler unter Leitung der Professoren Anna-Leena Sirén (Experimentelle Neurochirurgie) und Christoph Kleinschnitz (Neurologie) vor einigen Monaten ein potenzieller Durchbruch gelungen. Sarah Hopp-Krämer konnte dabei den Gerinnungsfaktor XII als möglichen Ansatzpunkt für eine neue Therapie identifizieren. Ihre Experimente zeigten, dass eine Hemmung dieses Faktors nicht nur die Blutgerinnung unterdrückt, sondern auch die Ödembildung und Entzündungsprozesse reduzieren kann.

Professor Christian Gerloff, wissenschaftliches Vorstandsmitglied der ZNS – Hannelore Kohl Stiftung und Förderpreisträger des Jahres 2001, betonte in seiner Laudatio: „Die von Frau Dr. Hopp-Krämer eingereichte Arbeit erfüllt alle Kriterien und ist in der renommierten Zeitschrift `Annals of Neurology´ publiziert. Letzteres belegt auch nach internationalen Standards die hervorragende Qualität, da diese Zeitschrift zu den Top-Journalen in der neurologischen Forschung gehört und nur exzellente Arbeiten den kritischen Begutachtungsprozess erfolgreich überstehen.“

Zur Person

Sarah Hopp-Krämer hat an der Universität Bonn Pharmazie studiert. Nach ihrer Approbation wechselte sie im September 2013 an die Universität Würzburg. Als wissenschaftliche Mitarbeiterin am Interdisziplinären Zentrum für Klinische Forschung der Universität Würzburg (IZKF) forscht sie in einem Kooperationsprojekt der Neurologie und der Neurochirurgie. Standen in ihrer prämierten Arbeit akute Schädigungen des Gehirns nach einer Verletzung im Mittelpunkt, untersucht sie jetzt chronische Schäden als Folge von Traumata.

Der Hannelore-Kohl-Förderpreis

Der Hannelore-Kohl-Förderpreis wird seit 1993 an junge Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler vergeben, die sich mit der Erforschung, Entwicklung und Erprobung von diagnostischen und therapeutischen Verfahren in der Neurorehabilitation Schädelhirnverletzter sowie der Prävention von Schädelhirnverletzungen beschäftigen. Er ist mit 10.000 Euro dotiert und dient als Anreiz, die Heilungschancen für Menschen mit erworbenen Hirnschädigungen zu verbessern. Den Preisträgern eröffnet er die Chance neue Kontakte zu knüpfen, potenzielle Geldgeber für ihre Forschungsprojekte zu finden und sich in der Forschungslandschaft zu profilieren.

Überreicht wurde die Auszeichnung am 2. März durch Dr. Kristina Schröder, Präsidentin der ZNS – Hannelore Kohl Stiftung.

Mehr Informationen (Pressemitteilung zur Publikation in Annals of Neurology)

Kontakt

Dr. Sarah Hopp-Krämer, T: (0931) 201-23782, E-Mail: hopp_s@ukw.de

 

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