Schmerzen und Sucht
08.06.2021Die regelmäßige Einnahme von Schmerzmitteln kann süchtig machen. Informationen zu diesem Thema gibt es bei einer Info-Veranstaltung des Arbeitskreises Suchthilfe der Uni Würzburg am Mittwoch, 16. Juni.
Schmerzen kennt jeder. Sie sind ein Warnsignal des Körpers und veranlassen den Menschen zum Handeln. So zucken wir innerhalb von Millisekunden zurück, wenn wir auf die heiße Herdplatte greifen.
Wenn Schmerzen aber chronisch werden oder ihre Ursache nicht zu beheben ist, werden sie unangenehm bis unerträglich. Oft müssen sie dann mit Schmerzmitteln behandelt werden. Die regelmäßige Einnahme solcher Mittel kann jedoch zu weiteren körperlichen und psychischen Problemen führen – bis hin zur Sucht.
Der Arbeitskreis Suchthilfe macht dies am Mittwoch, 16. Juni 2021, von 14:00 bis 17:30 Uhr zum Thema seiner jährlichen Vortragsveranstaltung. Dafür hat das Team namhafte Expertinnen und Experten aus der Schmerz- und Suchtforschung und -versorgung gewonnen.
Die Vortragenden und ihre Themen
Professorin Claudia Sommer vom Uniklinikum Würzburg erklärt in ihrer Einführung, wie Schmerzen überhaupt entstehen und wie komplex deren Verarbeitung ist.
Wussten Sie, dass in Deutschland 140 Millionen Packungen Schmerzmittel pro Jahr gekauft werden? Um die Folgen des Schmerzmittelkonsums geht es im Vortrag von Dr. Rüdiger Holzbach aus Arnsberg.
Nach einer Pause berichtet Professor Christoph Maier aus Bochum, welche Konsequenzen die Opiatkrise in den USA für Deutschland hat. Der Hintergrund: In den USA werden seit einigen Jahren verstärkt opiathaltige Schmerzmittel verwendet, selbst bei Alltagsschmerzen. Das hat zu einem starken Anstieg von Suchterkrankungen geführt.
Zum Abschluss erklärt Dr. Anke Diezemann-Prößdorf aus Mainz, welche psychotherapeutischen Ansätze in der Schmerztherapie genutzt werden.
Webseite und Anmeldeformular
Zu der Online-Tagung sind alle Beschäftigten der Universität und des Universitätsklinikums, Gäste aus Behörden, Schulen und Facheinrichtungen der Region Würzburg sowie die interessierte Öffentlichkeit eingeladen.
Zum Tagungsprogramm und Anmeldeformular
Bei Fragen zum Thema können sich Interessierte an die Leiterin der Suchtberatungsstelle wenden: Katja Beck-Doßler, T +49 931 31-82020, suchtberatung@uni-wuerzburg.de