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Science Awards 2024 im Biozentrum vergeben

30.07.2024

Einmal im Jahr vergibt das Biozentrum der Universität Würzburg „Science Awards“ an herausragende Nachwuchskräfte. 2024 geht die Auszeichnung an eine Biochemikerin und an einen Zellbiologen.

Gruppenfoto zum Science Award 2024 mit (v.l.): Bettina Böttcher, Venessa Flegler, Christian Häring, Fabian Link und Markus Engstler.
Gruppenfoto zum Science Award 2024 mit (v.l.): Bettina Böttcher, Vanessa Flegler, Christian Häring, Fabian Link und Markus Engstler. (Bild: Markus Kiunke / JMU)

Biologie, Chemie und Medizin: Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler dieser drei Fakultäten forschen und lehren interdisziplinär im Biozentrum der Universität Würzburg. Einmal im Jahr zeichnen sie herausragende Nachwuchswissenschaftlerinnen und -wissenschaftler für deren Leistungen während der Promotion mit den Science Awards des Biozentrums aus. Die Preise sind mit jeweils 500 Euro dotiert. 2024 gingen die Auszeichnungen an Dr. Vanessa Flegler und Dr. Fabian Link.

Forschung bei extremer Kälte

Vanessa Flegler studierte Biochemie an der Universität Halle-Wittenberg, ihre Promotionsarbeit begann sie in der Arbeitsgruppe von Bettina Böttcher, JMU-Professorin für Biochemie mit dem Schwerpunkt Cryo-Elektronenmikroskopie. Hier bestimmte sie die Struktur von mechanosensitiven Ionenkanälen mit Hilfe dieser Technik, bei der die zu untersuchenden Proben auf bis zu minus 180 Grad Celsius heruntergekühlt werden. Dazu entwickelte sie neuartige Methoden, um die Ionenkanäle in ihrer natürlichen Membranumgebung aufzureinigen und dann im offenen und geschlossenen Zustand „einzufrieren“.

Die so gewonnenen Strukturen geben neue Einblicke in den molekularen Mechanismus, der dem Öffnen der Kanäle unter Krafteinwirkung auf Membranen zugrunde liegt. Diese wegweisenden Arbeiten hat sie als Erstautorin in zwei PNAS-Artikeln veröffentlicht.

Forschung an einem Parasiten

Fabian Link studierte Biochemie in Würzburg und begann seine Promotionsarbeit bei Markus Engstler, Inhaber des Lehrstuhls für Zoologie I mit dem Schwerpunkt Zell- und Entwicklungsbiologie. Trypanosomen, die Erreger der Schlafkrankheit, bilden dort einen Forschungsschwerpunkt. Wie diese extrazellulär lebenden Parasiten der Immunantwort des Wirtes durch einen schnellen Austausch ihrer Zelloberflächenproteine entgehen können, war eine noch weitgehend ungeklärte Frage. Daran forschte auch Fabian Link – unter anderem mit Hilfe der Serienelektronentomographie und der 3D-Superesolutionmikroskopie.

Er konnte zeigen, dass Trypanosomen ein einziges, großes und äußerst komplexes Endosom entwickelt haben, das für extrem hohe Geschwindigkeiten beim Membran-Recycling optimiert ist. Die Ergebnisse seiner Arbeiten konnte Link als Erstautor in zwei eLife-Artikeln veröffentlichen.

Sommerfest im Biozentrum

Verliehen wurden die Preise im Rahmen des Biozentrum-Tags am 17. Juli 2024. Vanessa Flegler und Fabian Link stellten dabei in kurzen Vorträgen ihre prämierten Arbeiten vor. Im Anschluss wurde im Innenhof des Biozentrums gefeiert.

Von Günter Brönner

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