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Smart-City-Projekte für Würzburg

30.07.2019

Bürgerbeteiligung, Jugendarbeit und Umwelt im Raum Würzburg: Für diese Gebiete haben Studierende in einer Lehrveranstaltung innovative IT-Anwendungen entwickelt. Zum Abschluss präsentierten sie ihre Ergebnisse.

Das Team WueConnect gewann die Projekta 2019 in der Kategorie „Innovativstes Produkt“. Links Dozent Professor Harald Wehnes.
Das Team WueConnect gewann die Projekta 2019 in der Kategorie „Innovativstes Produkt“. Links Dozent Professor Harald Wehnes. (Bild: Institut für Informatik / Universität Würzburg)

Smart City: Moderne Technologien, um Städte lebenswerter zu gestalten. Das war im Sommersemester 2019 das Oberthema der interdisziplinären Lehrveranstaltung „Professionelles Projektmanagement in der Praxis“ an der Julius-Maximilians-Universität Würzburg (JMU).

Studierende aus allen Fächern bekommen dabei wichtige Grundlagen fürs spätere Berufsleben vermittelt. Projektmanagement hat sich als die beste Methode etabliert, um in Industrie, Wirtschaft und Verwaltung komplexe Herausforderungen strukturiert zu bewältigen. „Inzwischen werden in Deutschland circa 40 Prozent der Wirtschaftsleistung über Projekte erwirtschaftet, und Projektmanagement ist dabei der Schlüsselfaktor für Erfolg“, sagt Dozent Professor Harald Wehnes.

Fünf studentische Teams konzentrierten sich in diesem Semester auf die Bereiche Bürgerbeteiligung, Jugendarbeit und Umwelt im Raum Würzburg. „Das sind Einsatzbereiche der Digitalisierung, die bislang zum Teil sträflich vernachlässigt wurden“, sagt Wehnes.

Am 22. Juli 2019 ging die Lehrveranstaltung mit einer öffentlichen Abschlusspräsentation zu Ende. Die Studierenden stellten ihre Projektergebnisse vor; die besten Leistungen wurden mit der „Projekta 2019“ prämiert – einer kleinen Statue, die an die Venus von Milo erinnert.

WueConnect: Innovativstes Produkt

Die Auszeichnung für das „Innovativste Produkt“ ging an das Team „WueConnect“. Deborah Hümpfner, Lucas Plabst, Filipp Roos, Sandra Staudigel und Julian Zarges haben eine digitale Plattform zur Bürgerbeteiligung aufgebaut. Kernprodukt ist eine App, die auf spielerischer Weise Informationen zu Prozessen in der Stadtverwaltung, politischen Themen und Mitgestaltung an die Nutzer heranträgt.

Die Stadtverwaltung hat darüber hinaus die Möglichkeit, über die Plattform aktuelle Informationen zu vermitteln und schnell Meinungsbilder samt demografischer Daten zu spezifischen Fragen zu erhalten. Sara Klüber vom JMU-Lehrstuhl für Psychologische Ergonomie hatte das Projekt als Auftraggeberin eingebracht und das Team in der Folge beraten und unterstützt.

BürgerBot: Beste Projektdurchführung

Die Projekta 2019 für die „Beste Projektdurchführung“ ging an das Team mit Fabian Biskup, Matthias Clad, Michael Derleth, Michael Gabler, Kevin Karl und Michael Neumann. Ihr „BürgerBot“ ermöglicht es, die Kommunikation zwischen Bürgern und der Stadt zu vereinfachen.

Über weit verbreitete Messenger können die Bürger Anregungen, Ideen oder Missstände schnell und unkompliziert an die Stadt zu übermitteln. Zudem können die Beschäftigten der Stadtverwaltung schnell in einem Chat mit den Bürgern interagieren. Außerdem besteht die Möglichkeit, allen interessierten Bürgern Nachrichten zu senden und sie über aktuelle Geschehnisse und Neuigkeiten zu informieren.

WueTivity: Beste Live-Demo

Viele Jugendeinrichtungen stehen heute vor einer Herausforderung: Angesichts der allgegenwärtigen Informationsflut wird es immer schwieriger, Jugendliche auf Veranstaltungen aufmerksam zu machen. Felix Hofmann vom Stadtjugendring Würzburg hatte diese Problematik eingebracht, das Team von Ernesto Liy Corona, Anna-Lena Hahn, Christian Juranz, Florian Kohmann und Sarah Menninger hat dafür die digitale Lösung „WueTivity“ entwickelt.

Mit Hilfe eine Filterfunktion können die Veranstaltungen nach Interessen und Umkreis eingegrenzt werden. Die App dient so zur Vernetzung der einzelnen Jugendzentren und erleichtert es Jugendlichen, passende Veranstaltungen zu finden. Durch eine Sharing-Funktion können die Jugendlichen die Veranstaltung mit ihren Freunden über soziale Netzwerke teilen, um weitere potenziell Interessierte zu erreichen. Das Team wurde mit der Projekta 2019 für die „Beste Live-Demo“ ausgezeichnet.

WueKlima: Beste Präsentation

Das Team von Verena Meier, Christian Knaub, Daniel Janke, Franz Hetterich und Ariane Geiger erhielt für seine Plattform „WueKlima“ die Projekta 2019 für die „Beste Präsentation“. Die Plattform wurde für Bürger aus dem Raum Würzburg geschaffen, um sich über den Klimawandel zu informieren sowie über Maßnahmen für Privatpersonen, um dem Klimawandel entgegenzuwirken.

Auf „WueKlima“ werden wissenschaftlich fundierte Artikel veröffentlicht, die Interessierte aufklären sollen. Außerdem gibt es Tipps, wie man selbst aktiv werden kann. Natürlich sind die Tipps und Artikel auch für Personen von außerhalb der Region interessant. Dennoch liegt das Augenmerk auf dem persönlichen Bezug zur Region.

qwoola: Bestes technisches Konzept

Für ihr Social Tool „qwoola“ wurden Bernd Zeidler, Viktoria Vomhoff und Simon Raffeck mit der Projekta 2019 für das „Beste technische Konzept“ ausgezeichnet. Die App dient zur anonymen Vernetzung von Menschen. Sie senkt die Hemmschwelle der Kontaktaufnahme und kann sehr einfach Leute mit ähnlichen Interessen oder Problemen bzw. Lösungen zusammenführen.

Wer zum Beispiel neu in der Stadt ist und einen Tennispartner sucht, kann entsprechende Tags eingeben und fündig werden. „qwoola“ ist vollkommen anonym, und jeder entscheidet selbst, ob er den Kontakt nach der initialen Kontaktaufnahme weiterführen will oder nicht.

Jury entschied über die Prämierungen

Die Jury setzte sich zusammen aus Dr. Christian Andersen vom Zentrum für digitale Innovationen (ZDI) Mainfranken, Tina Dlugi vom Servicezentrum Forschung und Technologietransfer der JMU, Dr. David Hock von der Firma Infosim (Würzburg)sowie Professor Harald Wehnes.

Modernste Methoden eingesetzt

Die Veranstaltung „Professionelles Projektmanagement in der Praxis“ wird an der JMU seit dem Jahr 2000 angeboten. Dozent Harald Wehnes hat sie ständig weiterentwickelt; sie verschafft den Studierenden einen Überblick über jeweils aktuelle Methoden des Projektmanagements.

In interdisziplinären Teamprojekten lernen die Teilnehmer diese Methoden durch „Learning by Doing“ kennen. 2019 wurde erstmals von Beginn an mit folgenden Methoden gearbeitet: agile Vorgehensmodelle, Design Thinking, Project Canvas, Lean Startup Projektmanagement, Scrum und Kanban.

„Es macht immer wieder Spaß mitzuerleben, wie die Zusammenarbeit in den Teams zu außerordentlichen Leistungen führt“, so Wehnes. Besonders erfreulich sei es, dass einige Teams an ihren Produkten auch nach dem Semesterabschluss weiterarbeiten wollen.

Kontakt

Prof. Dr. Harald Wehnes, Lehrstuhl für Kommunikationsnetze (Informatik III) der Universität Würzburg, T +49 1520 1568 500, wehnes@informatik.uni-wuerzburg.de

Link zur Lehrveranstaltung

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