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Spurensuche mit Antennen aus Gold

29.10.2019

Das Gründungsvorhaben NanoStruct aus der Universität Würzburg will winzige Goldantennen zur sensitiven Detektion nutzen. Dafür gibt es nun Unterstützung zum Gründungsvorhaben vom Bundeswirtschaftsministerium und der EU.

Das Team NanoStruct besteht aus Enno Krauss (links), Dr. Henriette Maaß (Mitte) und Dr. Thien Anh Le (rechts).
Das Team NanoStruct besteht aus Enno Krauss (links), Dr. Henriette Maaß (Mitte) und Dr. Thien Anh Le (rechts). (Bild: Enno Krauss / Universität Würzburg)

Spurensuche – das ist im Grunde das Ziel von NanoStruct, dem neusten Gründungsvorhaben an der Julius-Maximilians-Universität (JMU) Würzburg. Ob nun Sprengstoffe an Flughäfen, Schadstoffe in Lebensmitteln oder Verunreinigungen in Medikamenten: mit nanostrukturierten Goldantennen können Lichtfelder zehntausendfach verstärkt werden. Und richtig eingesetzt, können so noch kleinste Spuren von Substanzen aufgespürt werden.

Bei der Verwendung solcher metallischer Nanostrukturen wird eine immer höhere Verlässlichkeit und Effizienz gefordert. Das Team von NanoStruct, bestehend aus den Würzburger Experimentalphysikern Enno Krauss und Dr. Henriette Maaß sowie dem Chemiker Dr. Thien Anh Le, will mit seinem Gründungsvorhaben die Qualität, Anwendbarkeit, Reproduzierbarkeit und Performance solcher Strukturen nachhaltig verbessern.

Höhere Verstärkung und Reproduzierbarkeit

Der Grundstein des Vorhabens wurde in der „Bio-Photonics and Nano-Optics“-Arbeitsgruppe von JMU-Professor Bert Hecht, Lehrstuhl für Experimentelle Physik V, gelegt. Hier wurde ein spezielles Ausgangsmaterial entwickelt, ultradünne Goldeinkristalle, die in der Fläche jedoch gleichzeitig groß genug sind, um zehntausenden Nanostrukturen Platz zu bieten.

Mit einer Fertigungsmethode, die auf dieses Ausgangsmaterial abgestimmt ist, will das NanoStruct-Team die kommerzielle großflächige Herstellung homogener metallischer Nanostrukturen ermöglichen. „Diese neuartigen Substrate versprechen im Vergleich zu aktuellen Produkten eine deutlich erhöhte Verstärkung und Reproduzierbarkeit“, erklärt Enno Krauss.

Um die Gründungsidee zu realisieren, bewarben sich die drei von NanoStruct um eine EXIST-Forschungstransfer-Förderung des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie. Diese richtet sich speziell an herausragende Gründungsprojekte aus dem Forschungsumfeld und will das Gründungsklima an den Hochschulen fördern. Rat und Unterstützung fand das Team beim Servicezentrum Forschung und Technologietransfer (SFT) der JMU, das universitäre Gründungsprojekte betreut. Neben dem SFT sei auch das Gründernetzwerk Würzburg für das Team eine große Bereicherung gewesen, so Thien Anh Le.

Bundesregierung fördert NanoStruct

Unter bundesweit 54 Bewerberteams überzeugte NanoStruct bei der EXIST-Bewerbung eine sechsköpfige Expertenjury aus Wissenschaft und Industrie. Mit einem Fördervolumen von mehr als 700.000 Euro aus Mitteln des Bundeshaushalts und des europäischen Sozialfonds hat das Team nun 18 Monate Zeit, um das Produkt in den Laboren der JMU zur Marktreife zu bringen – und damit die Voraussetzungen für eine Firmengründung zu schaffen. Aus der Universität steht ihnen dabei Professor Hecht als Mentor zur Seite.

„Metallische Nanostrukturen verfügen über vielfältige Anwendungsfelder. Wir wollen mit unserem Vorhaben neuste wissenschaftliche Erkenntnisse in diesem Bereich aufgreifen und mit innovativen Produkten diese Entwicklungen der Wirtschaft und auch der Wissenschaft zur Verfügung stellen“, so Henriette Maaß.

Kontakt

Dr. Henriette Maaß, Projektleiterin NanoStruct, T +49 (931) 31 89598, henriette.maass@uni-wuerzburg.de

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