Intern
  • Blick auf das Gebäude der Neuen Universität am Sanderring im Schnee.

Studie für chronisch Nierenkranke

19.02.2019

Hilft ein Diabetes-Medikament auch nierenkranken Patienten, die nicht an Diabetes leiden? Das wird in einer neuen internationalen Studie untersucht, die vom Universitätsklinikum mitkoordiniert wird.

In Würzburg hat das Studienteam um Professor Christoph Wanner (2.v.r.) den ersten Patienten für die EMPA-Kidney-Studie rekrutiert.
In Würzburg hat das Studienteam um Professor Christoph Wanner (2.v.r.) den ersten Patienten für die EMPA-Kidney-Studie rekrutiert. (Bild: Deutsches Zentrum für Herzinsuffizienz, DZHI)

Das Medikament Empagliflozin wurde ursprünglich zur Behandlung von hohen Blutzuckerwerten bei Diabetes-Patienten entwickelt. Es sorgt dafür, dass die Betroffenen über den Urin vermehrt Zucker ausscheiden. Das kann zu einer leichten Abnahme von Gewicht und Blutdruck führen, was sich wiederum positiv auf Herz und Nieren auswirkt.

Empagliflozin senkt aber nicht nur den Blutzucker, es verringert auch die Zahl der Todesfälle durch Herzerkrankungen. Das haben Würzburger Forscher in einer großen klinischen Studie (EMPA-REG OUTCOME) nachgewiesen, an der Patienten mit Herzerkrankung und Typ-2-Diabetes teilnahmen. Auf die Ergebnisse baut nun die neue klinische Studie EMPA-Kidney auf. Sie soll zeigen, ob Empagliflozin auch Herz und Nieren von Patienten schützt, die keinen Diabetes haben, aber an einer chronischen Nierenerkrankung leiden.

Erster Würzburger Patient aufgenommen

In Würzburg wurde in diesen Tagen der erste Patient in die Studie aufgenommen. „Ich freue mich sehr, dass es jetzt auch praktisch losgeht“, sagt Professor Christoph Wanner, Nierenspezialist vom Universitätsklinikum und Leiter der Klinischen Prüfung. „Wir haben mit der University of Oxford lange darauf hin gearbeitet, die EMPA-Kidney-Studie auf den Weg zu bringen.“

Gemeinsam werde nun untersucht, ob die tägliche Einnahme einer Empagliflozin-Tablette verhindern kann, dass sich die Nierenerkrankung verschlechtert und dass sich dadurch die Notwendigkeit von Dialysebehandlungen verringert. Dazu erhält die Hälfte der Studienteilnehmer eine Empagliflozin-Tablette, während die andere Hälfte ein Placebo bekommt, also ein Scheinmedikament.

Würzburg ist Studienzentrale für Deutschland

In Deutschland nehmen 33 medizinische Zentren an der Studie teil. Bis Ende 2019 sollen dafür bundesweit 1.000 Patienten rekrutiert werden. Insgesamt werden 5.000 Patienten mit einer chronischen Nierenerkrankung in den USA, Kanada, China, Japan, Malaysia, Großbritannien und Deutschland untersucht.

Die internationale Studie wird von der Universität Oxford in Kooperation mit der Universität Würzburg koordiniert. Die Studienzentrale für Deutschland ist in der Medizinischen Klinik und Poliklinik I des Universitätsklinikums Würzburg angesiedelt; sie wird vom Deutschen Zentrum für Herzinsuffizienz Würzburg unterstützt.

Von Pressemitteilung des DZHI

Zurück