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Systemakkreditierung: Im Gesamteindruck vorbildlich

24.10.2017

Die Universität Würzburg will die Qualität ihrer Studiengänge künftig selbst überprüfen und sichern. Auf dem Weg zu diesem Ziel war erneut eine Gutachtergruppe zu Gast, um die uni-internen Strukturen und Prozesse des Qualitätsmanagements zu bewerten.

Logo des Qualitätsmanagements an der Uni Würzburg.
Logo des Qualitätsmanagements an der Uni Würzburg.

Es war der große Auftritt aller Fakultäten zum Qualitätsmanagement in Studium und Lehre auf dem Weg zur Systemakkreditierung: Zwei Tage lang konnte sich in der vergangenen Woche eine Gutachtergruppe der Agentur AQAS ein Bild davon machen, wieviel Engagement auf allen Ebenen der Julius-Maximilians-Universität (JMU) Würzburg in eine gute Lehre investiert wird. Die Gutachter zeigten sich beeindruckt und bezeichneten den Gesamteindruck als vorbildlich. Die Chancen auf die Siegelvergabe stehen damit sehr gut.

Universitätspräsident Alfred Forchel dankte nach der Begehung allen Mitwirkenden: „Ein schöner Zwischenerfolg für die Universität Würzburg! Es hat sich so viel bewegt. Für diesen gemeinsamen Kraftakt danke ich den unmittelbar beteiligten Lehrenden, Studierenden und Beschäftigten der Fakultäten und der Zentralverwaltung sowie allen, die sich darüber hinaus jeden Tag um Qualität in Lehre und Studium bemühen.“

Gutachtergruppe bohrte gründlich

Zuvor hatte die Gutachtergruppe an verschiedenen Stellen des universitären Qualitätsmanagement-Systems gründlich gebohrt. Wie erwartet, standen die Qualifikationsziele der Studiengänge im Fokus und damit die Kompetenzen, welche die Studierenden im Laufe eines Studiums erreichen sollen: Peilt die JMU die richtigen Qualifikationsziele an? Wie überprüft sie, ob sie diese Ziele erreicht?

Überrascht zeigten sich die Gutachter von der sehr heterogenen Studienganggestaltung an der JMU und rieten zu mehr Einheit im Verständnis von Modulen. Im Verfahren standen exemplarisch die Studiengänge Nanostrukturtechnik und Philosophie unter genauer Beobachtung. Ihnen bescheinigte die Gutachtergruppe hervorragende Qualität. Zudem zeigte sie besonderes Interesse am neuen Campus-Management-System WueStudy und an den Veränderungen, welche die bevorstehende Systemumstellung zum Jahreswechsel mit sich bringt.

QM-System weiterhin flexibel halten

Den ersten Eindruck eines insgesamt womöglich zu dichten Systems des Qualitätsmanagements (QM) hat die Gutachtergruppe nach den Gesprächen revidiert: Insbesondere die Qualitätsbeauftragten der Fakultäten überzeugten die Gruppe davon, dass die Universität genau den für sie passenden Ansatz gefunden hat. Für den künftigen Betrieb mahnten die Gutachter an, das QM-System weiterhin flexibel zu halten: Die Fakultäten sollten die einzelnen Elemente auf ihre Bedürfnisse anpassen, und auch das Gesamtsystem müsse sich auf sich ändernde Rahmenbedingungen einstellen können.

Nächste Wegmarke im März 2018

Bis zur Siegelvergabe muss sich die Universität nun gedulden: Am 19. März 2018 tagt die dafür zuständige Kommission für Systemakkreditierung der Agentur AQAS. Sie entscheidet zudem über eventuelle Auflagen, also über letzte Anforderungen, welche die JMU dann innerhalb von neun Monaten umsetzen muss.

An einer Stelle rechnet Universitätsvizepräsidentin Andrea Szczesny mit einer solchen Anforderung: „Es ist sehr wahrscheinlich, dass wir unseren 9-Jahres-Zyklus auf acht Jahre umstellen müssen. Das wird uns aber nicht sehr wehtun.“

Szczesny, die den Aufbau des Qualitätsmanagement-Systems besonders aktiv und intensiv begleitet hat, freut sich über das Erreichte. „Ich habe beide Tage mitgefiebert. So viel Lob durch die Gutachtergruppe ist Lohn für die bisherige Arbeit und Motivation für eine stetige Weiterentwicklung. Unseren derzeitigen Schwung möchte ich für nächste Schritte nutzen und die Fakultäten etwa beim Thema Qualifikationsziele vonseiten der Universitätsleitung unterstützen.“

Hintergrund: Systemakkreditierung

Mit der Einführung des Bachelor- und Mastersystems hat die Politik die Hochschulen dazu verpflichtet, ihre Studiengänge einer Akkreditierung zu unterziehen. Dabei steht die Konzeption der Studiengänge im Vordergrund. Nach einer ersten Akkreditierung müssen in mehrjährigen Abständen Re-Akkreditierungen folgen. So sollen Qualität und Vergleichbarkeit des Studienangebots sowie die gegenseitige Anerkennung von Prüfungsleistungen national und international gewährleistet sein.

Bei der so genannten Systemakkreditierung, welche die JMU anstrebt, steht das Qualitätssicherungssystem der Universität im Fokus der Prüfung. Die JMU muss nun nachweisen, dass sie über ein QM-System verfügt, das die uniweite Einhaltung definierter Standards in Studium und Lehre garantiert. Gelingt dieser Nachweis, erhält die Universität das Gütesiegel „Systemakkreditierung“. Es bescheinigt ihr, dass sie selbst dazu in der Lage ist, die Qualität ihrer Lehre kontinuierlich zu überprüfen und weiterzuentwickeln.

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