Intern
  • Eine Studentin fährt auf ihrem Roller zur Uni.
  • none
  • none

Tagung: Der Garten als Ideengeber

25.09.2018

Inwieweit bietet der Garten neue Anstöße für das Denken und Leben in einer ökologisch herausfordernden Welt? Diese Frage steht im Zentrum einer Konferenz am Lehrstuhl für Amerikanistik der Uni Würzburg vom 26. bis 29. September.

Grafik zur Tagung
Der Garten genießt eine poetische, ästhetische und mythologische Präsenz in vielen Kulturen. Kein Wunder, dass sich auch Sprach- und Kulturwissenschaftler mit ihm beschäftigen. (Grafik: Lehrstuhl für Amerikanistik)

Wieso sich eine Amerikanistin mit dem Thema „Garten“ beschäftigt? Ganz einfach: „Der Garten ist wohl eines der faszinierendsten Umweltbilder und genießt eine poetische, ästhetische und mythologische Präsenz in vielen Kulturen und zu allen Zeiten“, erklärt Catrin Gersdorf. „Gleichzeitig ist er aber auch ein ganz realer Ort, der sozialen, ökonomischen und wissenschaftlichen Zwecken dient.“ Die Wissenschaftlerin hat an der Julius-Maximilians-Universität Würzburg (JMU) den Lehrstuhl für Amerikanistik inne. Aktuell organisiert sie die 8. Zweijahreskonferenz der Europäischen Gesellschaft für Literatur-, Kultur- und Umweltforschung (EASLCE), die vom 26. bis 29. September in Würzburg stattfindet.

Antworten auf die Herausforderungen der Zeit

Bis zu 100 Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus etwa 25 Ländern erwarten Gersdorf und ihr Team zu dieser Tagung. Sie wollen Antworten auf Fragen wie beispielsweise diese geben: Was würde es bedeuten, die moderne menschliche Existenz im Sinne einer Gartenökologie und nicht einer Marktwirtschaft zu sehen? Welche Konsequenz hätte es, die Agora – also den Marktplatz im alten Griechenland – durch den Kipos – den Garten – als öffentlichen Ort zu ersetzen, an dem die Bürger verhandeln, wie sie in der Gesellschaft mit anderen Menschen und ganz allgemein mit anderen Lebewesen leben wollen? Ist es überhaupt möglich, moderne Ökonomien, die auf den Verbrauch von Ressourcen setzen, unter streng ökologischen Aspekten umzustrukturieren? Und welche Ideen entwickeln dazu Literatur und Kunst?

„Solche und ähnliche Fragen stellt beispielsweise der französische Gartentheoretiker Gilles Clément in seinen Büchern“, erklärt Catrin Gersdorf. Für ihn sei der Fokus auf die gärtnerischen Tätigkeiten des Produzierens, Teilens und Recycelns denkbare Alternativen zur marktwirtschaftlichen Aktivitäten des Produzierens, Verkaufens und Konsumierens. In jüngster Zeit haben sich ihm eine Reihe von Wissenschaftlern und Schriftstellern angeschlossen, die ihre Aufmerksamkeit auf den Garten als Gegenstand historischer und kritischer Untersuchungen lenken, wie beispielsweise Andrea Wulf und Emma Marris. Auch sie sind Gegenstand der Vorträge und Diskussionen der Würzburger Konferenz.

Die Tagung

Die Tagung findet statt im Zentralen Hörsaalgebäude am Campus Hubland-Süd; interessierte Gäste können Tagestickets zum Preis von 18 Euro erwerben. Keynote Speaker sind Robert S. Emmett (Roanoke College, USA), Axel Goodbody (University of Bath, UK) und Catriona Sandilands (York University, Canada).

Die Konferenz wird durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) gefördert.

Ausführliche Informationen zum Programm

Kontakt

Prof. Dr. Catrin Gersdorf, T: +49 931 31 89170, easlce2018@uni-wuerzburg.de

Zurück