Herbert Wellhöfer: Ein Förderer, wie er im Buche steht
03.09.2024Auch die Universität Würzburg hat von seinem Engagement profitiert. Jetzt nahm Dr. h.c. Herbert Wellhöfer den „Tanzenden Schäfer“ der Stadt Würzburg in Empfang – und wurde mit einer neu eingeführten Ehrung überrascht.
Nach einem Besuch des Martin von Wagner Museums der Universität Würzburg entschlossen sich Herbert Wellhöfer und seine Frau Sabine, der dortigen Gemäldegalerie ein neues Beleuchtungssystem zu spendieren. Das war Anfang 2016. Und es war der Startschuss für eine Förderung des Universitätsmuseums, die bis heute nicht nachlässt.
2017 erhielt der Unternehmer dafür die Röntgenmedaille der Universität, 2021 wurde er mit der Ehrendoktorwürde der Philosophischen Fakultät ausgezeichnet. 2023 wurde die „Wellhöfer-Stiftung für das forschende Museum“ ins Leben gerufen, die Stipendien an Doktorandinnen und Doktoranden vergibt und die Museumsarbeit fördert.
Sein kulturelles und wissenschaftliches Engagement wurde ausbalanciert durch die nicht minder großzügige Unterstützung sozialer Projekte, insbesondere für die Stiftung Juliusspital. Beides hat die Stadt Würzburg jetzt zum Anlass genommen, Dr. h.c. Wellhöfer mit dem „Tanzenden Schäfer“ für verdiente Bürgerinnen und Bürger zu ehren.
Würdigung durch Oberbürgermeister Christian Schuchardt
Im romanischen Wenzelssaal des Rathauses würdigte Oberbürgermeister Christian Schuchardt die Lebensleistung des Unternehmers, der mit „Wellhöfer Treppen“ nicht nur einen Vorzeigebetrieb aufgebaut, sondern dessen Erträge in den Dienst an der Gesellschaft gestellt habe: „Sie sind in Ihrem Leben viele Treppen nach oben gestiegen – und längst an der Spitze des Wohltätigkeitsturmes angekommen.“
Doch es blieb nicht beim „Tanzenden Schäfer“ (einer Porzellanstatuette nach Rokoko-Vorbild aus dem Veitshöchheimer Hofgarten): Als erster Bürger überhaupt durfte sich Herbert Wellhöfer in das neue „Buch der Stiftungen und Spenden“ eintragen. Sein „mit Leidenschaft vorgelebtes Engagement“ habe ihn, wie der Oberbürgermeister weiter betonte, „treppauf in den Olymp der Würzburger Großspender geführt,“ denen das Buch ab jetzt vorbehalten ist.
In diesen Worten steckte eine doppelte Anspielung: zum einen auf die Firma („treppauf“), die den Grundstock für sein mäzenatisches Wirken bildete, zum anderen auf sein Interesse für die Antike („Olymp“), das ihn eine hochbedeutende Sammlung griechischer Münzen zusammentragen ließ. Die schenkte er 2016 dem Martin von Wagner Museum und kam auch für deren Katalogisierung und die Einrichtung eines attraktiven Münzkabinetts auf.
Würdigung durch den Museumsdirektor und den Universitätspräsidenten
„Ohne seine Unterstützung hätten wir den großen Sprung nach vorn, der uns in den letzten Jahren gelungen ist, niemals geschafft“, sagte Professor Damian Dombrowski, der die Neuere Abteilung des Universitätsmuseums leitet, am Rande der Veranstaltung. Für die Profilierung als forschendes Museum aber, so der Kunsthistoriker weiter, sei die neugegründete Wellhöfer-Stiftung die entscheidende Basis.
Universitätspräsident Paul Pauli unterstrich, wie wichtig der private Beitrag dafür sei, um wirklich „Wissenschaft für die Gesellschaft“ treiben zu können. Beim Mittagessen nach der Zeremonie verglich er Herbert Wellhöfer mit jenen amerikanischen Wohltätern, die ganz selbstverständlich einen Teil ihres Vermögens an Universitäten und Museen spenden.
Dem Neugeehrten versagten fast die Worte. Auf die Anerkennung seiner Heimatstadt reagierte er nicht mit Stolz, sondern mit Rührung. Großer Dank ist ihm gewiss – der Patientinnen und Patienten des Juliusspitals, der Besucherinnen und Besucher des Martin von Wagner Museums und der Empfängerinnen und Empfänger des Wellhöfer-Stipendiums. Letztere sind es, die sein Wirken für die Wissenschaft in die Zukunft tragen.