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Teils Cloud, teils Green

17.03.2020

Seine Forschung in drei Minuten verständlich und mit Witz erklären: André Bauer, Doktorand der Informatik, kann das. Er hat den FameLab-Wettbewerb in Regensburg gewonnen und ist nun für das bundesweite Finale qualifiziert.

André Bauer bei seinem FameLab-Vortrag in Regensburg.
André Bauer bei seinem FameLab-Vortrag in Regensburg. (Bild: stefankiefer.com)

Wenn man Videos und Fotos in der Cloud speichert und bearbeitet, steht man nicht in Kontakt mit einer Wolke. Speicherplatz, Software und Rechenleistung werden dann von Rechenzentren bereitgestellt, die viel Energie verbrauchen. Schätzungen zufolge verursachen alle Rechenzentren dieser Welt zusammen einen genau so hohen Kohlendioxid-Ausstoß wie der globale Flugverkehr.

Vor diesem Hintergrund ist die Arbeit zu sehen, die Doktorand André Bauer an der Julius-Maximilians-Universität (JMU) Würzburg leistet. Er forscht am Lehrstuhl für Informatik II im Team von Professor Samuel Kounev: „Wir machen Vorhersagen, um zum Beispiel Rechenressourcen in der Cloud rechtzeitig hinzuzufügen oder wegzunehmen, sodass der Stromverbrauch und damit auch die Kohlendioxid-Emissionen reduziert werden.“

In der Informatik werden also auch Projekte verfolgt, die der Umwelt und dem Klima zu Gute kommen. „Wir sind keine bildschirmgebräunten Nerds, die vor sich hin programmieren. Wir machen richtig coole Sachen“, sagt Bauer. Aus dieser Überzeugung heraus hat er damit angefangen, an Science Slams teilzunehmen – weil er den Klischees über Informatiker etwas entgegensetzen will.

FameLab: Fordernder als Science Slams

Zwei Science Slams hat er schon hinter sich. An der FH Dortmund und in den Kammerspielen München trat er vor ein größeres Publikum. In München wurde er zweiter. Jetzt hat er zum ersten Mal einen ähnlichen Wettbewerb gewonnen, den FameLab-Regionalentscheid am 11. März 2020 in Regensburg, organisiert vom dortigen Stadtmarketing.

Der Titel seines Siegervortrages: „Teils Cloud, teils Green, mit Aussicht auf Höchstwerte von 8 bis 14 Servern“.

„Das war fordernder als ein Science Slam. Statt zehn hatte ich nur drei Minuten Zeit, um meine Forschung kurzweilig und verständlich zu erklären. Und ich durfte keine Folien verwenden. Die Bilder musste ich mit Worten zeichnen“, so der JMU-Doktorand. Offenbar hat er das sehr gut hinbekommen: Die Jury im Regensburger Kulturzentrum Alte Mälzerei jedenfalls bestimmte ihn zum Besten der fünf Teilnehmenden.

Die Jury bestand aus Thomas Diefenthal, Geschäftsführer von BioPark Regensburg, René Krahn, Standortleiter Continental Automotive GmbH, und Klaus Kusenberg, dem Schauspieldirektor des Theaters Regensburg. Sie bewertete den Vortrag nach den Kriterien Inhalt, Klarheit und Charisma.

Finale beim Cheltenham Science Festival

Insgesamt gab es in Deutschland fünf FameLab-Regionalentscheide. Als Gewinner von Regensburg darf Bauer nun beim bundesweiten Finale am 23. April in Bielefeld antreten – sofern diese Großveranstaltung wegen der Maßnahmen gegen die Verbreitung des Coronavirus nicht verschoben wird. „Falls es stattfindet und ich dort ebenfalls gewinne, werde ich Deutschland beim internationalen FameLab-Finale auf dem Cheltenham Science Festival in England vertreten“, sagt der Informatiker.

FameLab ist nach eigenen Angaben der weltweit größte Wettbewerb für Wissenschaftskommunikation. Die Gewinner der Vorentscheide in Deutschland erhalten Geldpreise und Medientrainings.

Mehr Informationen auf der Website von FameLab

Kontakt

André Bauer, Institut für Informatik, Universität Würzburg, T +49 931 31-86027, andre.bauer@uni-wuerzburg.de

Website von André Bauer

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