Start der kontaktlosen Selbstbedienungs-Ausleihe
03.08.2021Die Universitätsbibliothek Würzburg bietet einen neuen kontaktlosen und komfortablen Service: Ab sofort können sämtliche Nutzerinnen und Nutzer Medien selbst verbuchen und auch zurückgeben.
Im Rahmen einer Pressekonferenz am 27. Juli 2021 startete der Präsident der Julius-Maximilians-Universität (JMU) Würzburg, Professor Paul Pauli, offiziell die kontaktlose Selbstbedienungs-Ausleihe in der Zentralbibliothek am Hubland. Mit dieser „großartigen und gewaltigen Leistung“, so Pauli, habe die Universitätsbibliothek (UB) Würzburg einen „wichtigen Meilenstein“ genommen. Die Benutzerinnen und Benutzer können ihre Medien ab sofort selbst verbuchen und zurückgeben.
Ausleihe wird „kontaktlos“ und viel komfortabler für alle Nutzer*innen der UB
Die kontaktlose Selbst-Ausleihe basiert auf der Radio Frequency Identification (RFID)-Technologie. Mit ihr wird der Bibliotheksbesuch spürbar komfortabler, denn die Nutzerinnen und Nutzer sparen sich die Wartezeit vor den Schaltern an der Leihstelle. Da die Medien nun auch besser gegen Diebstahl geschützt sind, ist es künftig nicht mehr zwingend notwendig, Jacken und Taschen in den Schließfächern vor dem Besuch der Lesesäle zu verstauen. Eine Ausnahme ist nur der Lesesaal Sondersammlungen. Nach der Einführung der kontaktlosen Selbstbedienungs-Ausleihe in der Zentralbibliothek wird die Ausleihe auch in den größeren Teilbibliotheksstandorten sukzessive auf die neue Technik umgestellt. Erstmals in der Geschichte der UB Würzburg wird dann ein Großteil des dezentralen Bestandes ausleihbar sein.
500.000 Bände in kürzester Zeit konvertiert
Präsident Pauli dankte in seinem Grußwort dem Leiter der Universitätsbibliothek, Hans-Günter Schmidt, und allen Mitarbeitenden der UB für die „großartige und – vor allem mit Blick auf die Konvertierungsarbeit der bestehenden Bestände – gewaltige Leistung“: „Mit der Einführung der RFID-Ausleihe in der Zentralbibliothek und vier Teilbibliotheksstandorten hat die Universitätsbibliothek einen wichtigen Meilenstein genommen.“ Gerade angesichts der Corona-Pandemie biete die kontaktlose Ausleihtechnik einen großen Vorteil: „Dank moderner RFID-Technologie kann die Ausleihe und Rückgabe von Medien fortan unabhängig von Inzidenzwerten angeboten werden.“ In knapp fünf Monaten hat das RFID-Projektteam der UB den kompletten Lesesaal-Bestand der Zentralbibliothek, circa 500.000 Bände, mit neuen RFID-Etiketten ausgestattet und mit dem Ausleihsystem verknüpft.
In seiner Rede dankte Hans-Günter Schmidt dem RFID-Projektteam der UB, das dieses Mammutprojekt in diesen schwierigen Corona-Zeiten zu einem erfolgreichen Abschluss bringen konnte. In seinen Dank schloss er auch die Vertreterinnen und Vertreter der Studierenden ein, die sich in der UB-Studienzuschuss-Kommission dafür eingesetzt hatten, dass diese Maßnahme zu einem großen Teil aus Studienzuschüssen finanziert werden. Sein besonderer Dank galt der neuen Universitätsleitung und dem Präsidenten der JMU: „Ich danke Ihnen, Herr Präsident Pauli für die Unterstützung, die Sie dem Projekt angedeihen lassen. Ihr heutiger Besuch ist für uns ein Zeichen, dass eine Universität ohne ihre Infrastruktur- und Dienstleistungseinrichtungen nicht funktionieren kann.“
RFID-Ausleihe ein Element weiterer Sanierungsarbeiten in der Zentralbibliothek
Mit gut einer Million Bibliotheksbesuchen (von Corona-Zeiten abgesehen) zählt die Zentralbibliothek zu den am meisten frequentierten Gebäuden auf dem Universitätscampus. Die starke Benutzung hinterließ in dem vor 40 Jahren am 15. Juli 1981 bezogenen Bibliotheksgebäude deutliche Spuren.
Die Einführung der kontaktlosen RFID-Ausleihe sei daher ein Element weiterer, notwendiger Modernisierungs- und Sanierungsarbeiten in der Bibliothek, die bereits angelaufen sind bzw. die unbedingt angegangen werden müssen, angefangen vom Austausch des Teppichbodens in der gesamten Zentralbibliothek über die Modernisierung des Informations-Zentrums bis zur Sanierung der Lüftungsanlage, so Schmidt. „Die größte Herausforderung, vor der die UB derzeit steht, ist die Magazinfrage: Bei einem jährlichen Bestandszuwachs von mehreren Zehntausend Medien und der – als Regionalbibliothek für Unterfranken – staatlichen Archivierungspflicht für alle Veröffentlichungen aus unterfränkischen Verlagen, benötigt die Universitätsbibliothek dringend mehr Magazinkapazitäten.“ Den heutigen Start der kontaktlosen Ausleihe wertet Schmidt als Signal dafür, dass sich „etwas tut“ in der UB, auch wenn der Bibliotheksbetrieb immer noch eingeschränkt ist: „Die Einführung der RFID-Ausleihtechnik, die heute offiziell eröffnet wird, markiert erst den Anfang, der allerdings zukunftsweisend ist, da mit dieser modernen Technik der Bibliotheksbesuch spürbar vereinfacht wird und zugleich unsere Bestände besser geschützt werden.“
Nach einem kurzen Rundgang durchs Haus ging es weiter zur Leihstelle im Foyer der Zentralbibliothek, wo Präsident Pauli und UB-Leiter Schmidt das rote Band zwischen den Selbstverbuchungsgeräten durchtrennten und damit die kontaktlose Selbstbedienungsausleihe offiziell eröffneten.