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Verdienstmedaille für Karl-Heinz Lembeck

16.05.2023

Karl-Heinz Lembeck wurde auf dem Stiftungsfest 2023 mit der Julius-Maximilians-Verdienstmedaille der Universität ausgezeichnet.

Professor Karl-Heinz Lembeck (rechts) wurde mit der Julius-Maximilians-Verdienstmedaille geehrt. Die Laudatio hielt Präsident Paul Pauli.
Professor Karl-Heinz Lembeck (rechts) wurde mit der Julius-Maximilians-Verdienstmedaille geehrt. Die Laudatio hielt Präsident Paul Pauli. (Bild: Rudi Merkl / Universität Würzburg)

Karl-Heinz Lembeck wurde 1955 in Osnabrück geboren. 1981 legte er sein erstes Staatsexamen in den Fächern Philosophie, Katholische Theologie und Lehramtspädagogik ab. Von 1982 bis 1986 war er wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Philosophie der Universität Trier. Im Jahr 1986 wurde Karl-Heinz Lembeck promoviert und arbeitete fortan dort als wissenschaftlicher Assistent. 1993 folgte seine Habilitation im Fach Philosophie.

Von 1995 bis 1996 hatte er eine Stiftungsgastprofessur für Philosophie am „Humboldt-Studienzentrum für Philosophie und Geisteswissenschaften“ der Universität Ulm inne. 1996 folgte Lembeck dem Ruf auf den Lehrstuhl für theoretische Philosophie an der Universität Würzburg. 2006 wurde er auch zum Honorarprofessor für Philosophie an der Universität Ulm ernannt. Karl-Heinz Lembeck stand bis zu seiner Emeritierung im Jahr 2021 insgesamt 25 Jahre im Dienst der Alma Julia.

Lembecks Wirken in der Forschung

Schwerpunkte seiner Forschung bilden die Phänomenologie, der Neukantianismus und die Hermeneutik. Als Phänomenologe verfolgt Karl-Heinz Lembeck das phänomenologische Philosophieren im Ausgang von seiner Gründungsfigur, Edmund Husserl, mit sachlich-systematischen Ansprüchen eigenständig weiter. Er beschäftigt sich intensiv mit der Philosophie des Neukantianismus, zu der er sich mit einer vielbeachteten 1994 erschienenen Monographie „Platon in Marburg“ auch habilitiert hat, und befasst sich darüber hinaus mit der Tradition der hermeneutischen Philosophie und der Philosophie der Geisteswissenschaften.

Lembecks Wirken hat die Phänomenologie in Würzburg mitgeprägt und das hohe fachliche Renommee des Instituts weithin gefördert. Seine Expertise wird von führenden Organisationen erfragt und anerkannt. Nach einer langjährigen Tätigkeit als Generalsekretär der „Deutschen Gesellschaft für Phänomenologische Forschung“ wurde Karl-Heinz Lembeck von 2000 bis 2003 in das Amt des Präsidenten der Organisation gewählt. Auch am „Humboldt-Studienzentrum“ der Universität Ulm nimmt er wichtige Rollen ein: Seit 2003 ist er Mitglied des Wissenschaftlichen Beirats und seit 2007 Mitglied des Vorstands.

Einige der wichtigsten Publikationen

Zu den wichtigsten Publikationen gehören u.a.: „Philosophie als Zumutung? Ihre Rolle im Kanon der Wissenschaften“ (2010); „Einführung in die phänomenologische Philosophie“ (1994); „Geschichte und Geschichten. Studien zur Geschichtenphänomenologie Wilhelm Schapps“ (2004); „Platon in Marburg. Platonrezeption und Philosophiegeschichtsphilosophie bei Cohen und Natorp“ (1994) sowie „Gegenstand Geschichte. Geschichtswissenschaftstheorie in Husserls Phänomenologie“ (1988). Karl-Heinz Lembeck war an wichtigen Forschungsprojekten beteiligt wie beispielsweise an dem von ihm initiierten DFG-Projekt „Philosophische Grundlagen der Kulturanthropologie“ (1999-2001). Von 1996 bis 2017 war er auch Mitherausgeber der Zeitschrift für „Phänomenologische Forschungen“.

Ein besonders wichtiges Anliegen ist Karl-Heinz Lembeck stets die Förderung des interdisziplinären Dialogs und des wissenschaftlichen Austauschs gewesen. Er war u.a. am interdisziplinären DFG-Graduiertenkolleg „Emotions“ mitbeteiligt. Interdisziplinarität und die Rolle der Philosophie ist ein wichtiger Schwerpunkt auch in seiner zuletzt erschienenen Monographie „Philosophie als Zumutung?“. Hier beschäftigt er sich mit der Frage, ob, und wenn ja, wie die Philosophie heute noch imstande ist, ihrem alten Selbstverständnis als Prinzipien- und Begründungswissenschaft zu genügen.

Hochschulpolitik aktiv mitgestaltet

Das Wirken Karl-Heinz Lembecks innerhalb der Universität Würzburg beschränkt sich jedoch keineswegs nur auf Forschung und Lehre. So war er viele Jahre mit unermüdlichem Einsatz in verschiedenen Gremien tätig und hat dabei das hochschulpolitische Geschehen aktiv mitgestaltet. Von 2000 bis 2002 war er Dekan der damaligen Philosophischen Fakultät III. 2002 bis 2013 war er Mitglied des Senats und wurde 2009 bis 2013 zu dessen Vorsitzenden gewählt. Auch war er von 2007 bis 2013 Mitglied des Hochschulrates der Universität Würzburg. Seine hochschulpolitischen Rollen hat er mit einer bemerkenswerten und zugleich bescheidenen Verantwortung ausgeübt. In allen sozialen und kooperativen Belangen zeichnete er sich durch Fairness, Sachverstand und Besonnenheit aus.

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