Verdienstmedaille für Jörg Klawitter
16.05.2023Jörg Klawitter wurde auf dem Stiftungsfest 2023 mit der Julius-Maximilians-Verdienstmedaille der Universität ausgezeichnet.
Jörg Klawitter, 1956 in Werneck bei Schweinfurt geboren, legte 1976 sein Abitur am Würzburger Siebold-Gymnasium ab und studierte direkt nach dem Wehrdienst Lehramt für Grund- und Hauptschule an der Julius-Maximilians-Universität. Dieses Studium schloss er 1980 erfolgreich mit dem 1. Staatsexamen ab. Von 1980 bis 1984 absolvierte Jörg Klawitter ein zweites Studium, das die Fächer Philosophie, Pädagogik und Politische Wissenschaften umfasste. Im Herbst 1984 wurde er durch die Universität Würzburg zum Dr. phil. promoviert (Auszeichnung durch die Unterfränkische Gedenkjahresstiftung 1985) und war ab diesem Zeitpunkt an der Julius-Maximilians-Universität beschäftigt.
Damit stand Jörg Klawitter bis zu seiner Pensionierung im Oktober 2022 insgesamt 38 Jahre im Dienst der Alma Julia. Nach verschiedenen projektbezogenen Anstellungen gelang ihm 1987 durch die Beschäftigung als Wissenschaftlicher Assistent der Wechsel in die „Stammbesetzung“ an der damaligen Philosophischen Fakultät III, für die er seit 1988 als Mitglied des Fachbereichsrates fungierte. Seine wissenschaftliche Heimat blieb bis zum Eintritt in den Ruhestand das Institut für Politikwissenschaft und Soziologie, wo er die verschiedenen Karrierestufen bis zum Leitenden Akademischen Direktor (2013) durchlief.
Herzblut für das Wohl der JMU
Das Wirken Jörg Klawitters innerhalb der Universität beschränkte sich jedoch keineswegs nur auf die Forschung und Lehre. Im Gegenteil, er übernahm verschiedenartigste Ämter sowie Funktionen – und brachte sich dabei stets mit Herzblut zum Wohle der Universität ein. Als Mitglied in zahlreichen Arbeitskreisen, Kommissionen und Gremien der akademischen Selbstverwaltung sowie im Staatsministerium hat er die Geschicke der Julius-Maximilians-Universität mitgeprägt und -gelenkt:
Ab 1990 war er immer wieder betraut mit Angelegenheiten rund um das Rechenzentrum sowie mit diversen IT-Themen (1990 bis zu seinem Ruhestand: CIP-Pool-Beauftragter der Philosophischen Fakultät III, der späteren Philosophischen Fakultät II bzw. der Fakultät für Humanwissenschaften, ebenso Netzbeauftragter und IT-Bereichsmanager; 1990 bis 1994: Mitglied der Ständigen Kommission für Angelegenheiten des Rechenzentrums; 2000 bis 2001: Mitglied des Arbeitskreises „IT-Betreuungskonzept“ der Hochschulleitung; 2001 bis 2002: Mitglied des Arbeitskreises „IT-Security-Konzept“ der Hochschulleitung; 2003 bis 2004: Mitglied der Unterkommission „Dezentrales IT-Betreuungskonzept“ der Ständigen Kommission für Angelegenheiten des Rechenzentrums; 2005 bis 2006: Mitglied der Unterkommission „Haushalt des Rechenzentrums“ der ständigen Kommission für Angelegenheiten des Rechenzentrums; von 2017 bis 2021: Mitglied des IT-Lenkungsgremiums der Universität Würzburg).
Jörg Klawitter hat in diesem Zusammenhang wichtige Weichen mitgestellt und den Aufbruch in ein neues Medien- und Informationszeitalter für die Alma Julia mitgestaltet. Ebenfalls sehr verdient gemacht hat er sich in diesem Kontext um das – als Zentrum für Mediendidaktik gegründete – heutige Dr.-Herbert-Brause-Medienkompetenzzentrum. Im Jahre 2007 wurde er zudem vom Präsidenten als eine von vier Personen in den Stiftungsrat der Dr.-Herbert-Brause-Stiftung berufen und verblieb darin bis zu seinem Ausscheiden aus dem aktiven Dienst.
Mitverantwortlich für Bauprojekte
In den Jahren 1993 bis 2007 war Jörg Klawitter auch mitverantwortlich für universitäre Bauprojekte (1993 bis 2007: Mitglied der Ständigen Kommission für Haushalts-, Raum- und Bauangelegenheiten; 1999 bis 2004: Mitglied der Unterkommission der Ständigen Kommission für Haushalts-, Raum- und Bauangelegenheiten der Universität Würzburg zur Erarbeitung eines leistungs- und belastungsbezogenen Mittelverteilungsmodells gemäß Bayerischem Hochschulgesetz; ab 1999: Mitglied der Raumkommission „Gebäude Wittelsbacherplatz“).
Obwohl die Zuständigkeit hierfür ab 2007 an das Staatliche Bauamt übergegangen war, konnte er im Anschluss, als Prodekan der Philosophischen Fakultät II (ab 2007), noch weiter als „Baubeauftragter“ wirken und so den Umbau und die Erweiterung am Wittelsbacherplatz in besonderem Maße prägen und voranbringen. Weiterhin brachte er seine Expertise auch für die bauliche Entwicklung am Campus Hubland Nord sowie am Röntgenring 10 ein. Man möchte sagen: „Kein Stein an diesen Universitätsgebäuden, der Jörg Klawitter nicht persönlich kennengelernt hat!“
Engagiert für ein Mittelverteilungsmodell
Bereits ab 1993 bis 2007 war er außerdem im Bereich Universitätshaushalt der Julius-Maximilians-Universität, ab 2008 dann in der neu firmierten Kommission für Haushaltsangelegenheiten, aktiv. In diesem Zusammenhang zeigte er unter anderem außerordentliches Engagement bei der Entwicklung des universitätseigenen Mittelverteilungsmodells. Auf der Fakultätsebene war er seit 2006 bis zu seiner Pensionierung Mitglied der Studienbeitrags-/Studienzuschusskommission der Fakultät wie des Instituts für Politikwissenschaft und Soziologie.
Den akademischen Mittelbau vertreten
Von 1996 bis 2002 engagierte er sich als Stellvertretender Sprecher des Konvents der wissenschaftlichen Mitarbeiter für den akademischen Mittelbau an der Alma Julia. Schließlich vertrat Jörg Klawitter ab 1998 als Mitglied oder in Vertretung für das Mitglied die Gruppe der Wissenschaftlichen Mitarbeiter auch im Senat/Universitätsrat. Mit einer Wirkungszeit von nahezu einem Vierteljahrhundert war er eine Konstante in diesen Gremien mit einer herausragenden und allseits geschätzten Erfahrung auf dem Gebiet der akademischen Selbstverwaltung.
15 Jahre als Prodekan gewirkt
Entsprechendes gilt für die Ausübung des Amtes als Prodekan, das Jörg Klawitter über 15 Jahre bekleidete. Hier hat er gleichermaßen viele Veränderungen miterlebt und Großes geleistet – als Stichwort sei nur die Umstrukturierung der Fakultäten der Julius-Maximilians-Universität im Jahr 2007 genannt: Die frühere Philosophische Fakultät III war dabei zweimal mit Umbrüchen konfrontiert, wurde sie doch 2007 erst zur Philosophischen Fakultät II, um schließlich 2014 zur Fakultät für Humanwissenschaften zu werden. Mit Umbenennungen sind derartige Eingriffe meist nicht erledigt, vielmehr sind sie mit zahlreichen Neuerungen im Inneren und in diesem Fall ebenso mit Vergrößerungen der Fakultät verbunden – die Jörg Klawitter nicht nur mitgestaltet, sondern vor allem auch mitumgesetzt hat.
Es ist bemerkenswert und verdient höchste Anerkennung, wie vielgestaltig und umfangreich das Wirken Jörg Klawitters für die Julius-Maximilians-Universität Würzburg war. Es ist ihm gelungen, durch seine zahllosen anregenden Ideen und Impulse in den mannigfaltigen Einsatzbereichen qualitative Maßstäbe zu setzen, die Vorbildcharakter haben.