Verdienstorden für Claudia Höbartner
11.07.2023Große Ehre für Professorin Claudia Höbartner. Die Würzburger Chemikerin wurde in München von Ministerpräsident Markus Söder mit dem Bayerischen Verdienstorden ausgezeichnet.
Er wird verliehen für hervorragende Verdienste um den Freistaat Bayern und das bayerische Volk: der Bayerische Verdienstorden. Am Mittwoch, 5. Juli 2023, erhielten ihn im Antiquarium der Münchner Residenz 88 Personen.
Zu den Preisträgerinnen und Preisträgern zählen Größen aus Kunst und Kultur, Politik, Sport, Wirtschaft und Wissenschaft. Eine von ihnen ist nun auch Claudia Höbartner, Lehrstuhlinhaberin für Organische Chemie I an der Julius-Maximilians-Universität Würzburg (JMU).
Nächste bedeutende Auszeichnung
Bereits im Dezember 2022 war Claudia Höbartner mit dem renommierten Gottfried-Wilhelm-Leibniz-Preis der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) ausgezeichnet worden. Eine Ehrung, die auch in der Laudatio vom Mittwoch aufgegriffen wurde:
„Die Inhaberin des Lehrstuhls hat wegweisende Arbeiten zu den Nukleinsäuren DNA und RNA vorgelegt. Ihre Forschung liefert auch Grundlagen für die Bekämpfung von Infektionskrankheiten. Frau Professorin Höbartner wurde in diesem Jahr bereits mit dem renommierten Gottfried Wilhelm Leibniz-Preis prämiert“, hieß es dort.
Den Bayerischen Verdienstorden könne man „nicht kaufen und nicht erben, man muss ihn sich verdienen", so Markus Söder bei der Verleihung. Die Ausgezeichneten erhalten von nun an auf Lebenszeit kostenfreien Eintritt in staatliche Schlösser, Museen und Ausstellungen. Außerdem ermöglicht der Orden die unentgeltliche Nutzung der Schifffahrt auf dem Ammersee, Königssee, Starnberger See und Tegernsee.
Zur Forschung Claudia Höbartners
Der Schwerpunkt von Claudia Höbartners Forschung liegt auf den katalytischen Funktionen der Nukleinsäuren DNA und RNA. Diese Biomoleküle können nicht nur genetische Informationen speichern, transportieren und regulieren. Sie sind auch dazu in der Lage, wie Enzyme den Ablauf biochemischer Reaktionen zu vermitteln. Solche RNA-Enzyme, auch Ribozyme genannt, können durch künstliche Evolution im Labor entwickelt werden.
Auf diesem Gebiet hat die Professorin bahnbrechende Entdeckungen gemacht. Höbartner und ihr Team entwickelten beispielsweise das erste Ribozym, das an einer definierten Stelle in einem anderen RNA-Molekül eine ganz gezielte Modifikation vornimmt, um dessen Struktur zu verändern. Kürzlich gelang es auch, die räumliche Struktur des Ribozyms und den unerwarteten Mechanismus dieser neuen Reaktion zu entschlüsseln. Die neuen Ribozyme aus dem Arbeitskreis Höbartner versprechen vielfältige Einsatzmöglichkeiten in der Nucleinsäurechemie und der zellulären RNA-Biologie.