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  • Blick auf das Gebäude der Neuen Universität am Sanderring im Schnee.

Von Austin an die Uni Würzburg

29.11.2022

Zoe Tzanis und William Cruz studieren an der University of Texas in Austin. Das vergangene Sommersemester verbrachten sie an der Uni Würzburg und sind damit nun Teil eines traditionsreichen Austauschs.

Links: Das Hauptgebäude der University of Texas in Austin. Rechts: Die Neue Universität am Sanderring. Die beiden Einrichtungen verbindet eine langjährige Kooperation.
Links: Das Hauptgebäude der University of Texas in Austin. Rechts: Die Neue Universität am Sanderring. Die beiden Einrichtungen verbindet eine langjährige Kooperation. (Bild: Png-Studio / iStockphoto.com & Daniel Peter / Uni Würzburg)

Seit über 30 Jahren besteht der Kontakt zwischen der Julius-Maximilians-Universität (JMU) Würzburg und der University of Texas (UT) im amerikanischen Austin. Im Sommersemester 2022 waren nach zweijähriger Corona-Pause endlich wieder Studis aus den USA zu Besuch in Würzburg, darunter auch Zoe und William.

Was sie an Deutschland besonders positiv überrascht habe? Da sind sich die beiden einig: das Essen. „In den USA glauben viele, dass deutsches Essen langweilig wäre und hauptsächlich aus Kartoffeln besteht. Also Kartoffeln gibt es schon viel, aber so unterschiedlich und richtig lecker“, erzählt William. Sein Favorit? Knödel mit Pilzrahmsoße.

An der UT studiert der gebürtige Texaner International Relations and Global Studies (IRG). Ein Deutschzertifikat hatte er schon angefangen, bevor er in diesen Studiengang gewechselt war. In IRG ist ein Auslandsaufenthalt verpflichtend, die schon vorhandenen Sprachkenntnisse machten Deutschland zum naheliegenden Ziel.

Ein Deutschzertifikat erwirbt auch Zoe an der UT, im Hauptfach studiert sie Government and Journalism. Warum sie sich ausgerechnet für Deutsch als Fremdsprache entschieden hat? „Die meisten Leute hier lernen eher Spanisch, aber ich wollte etwas Ausgefalleneres machen. Deutsch klang sprachlich interessant und die Geschichte des Landes fasziniert mich“, sagt die 20-Jährige. Wegen Ihrer griechischen Wurzeln war Europa für sie kein Neuland, Deutschland und besonders Würzburg aber ein unbeschriebenes Blatt.

Würzburg begeistert

Bestimmte Erwartungen an Würzburg hatten die beiden nicht, lediglich ein Blick auf Google Maps ließ William erahnen, dass er „ziemlich viel hoch und runter mit dem Fahrrad fahren würde.“ Die Domstadt überzeugte aber schnell. William hatte es besonders die Mischung aus urbaner Atmosphäre und Nähe zur Natur angetan: „In den USA sind die meisten Städte anders konzipiert. In Würzburg hatte ich immer das Gefühl, zwar in der Stadt, aber auch im Grünen zu sein.“

Für Zoe war Würzburg eine ganzheitliche Erfahrung: „Durch den Kontakt zu vielen Leuten aus den Erasmus-Programmen fühlte es sich nicht nur deutsch, sondern europäisch an.“

Spannende Kurse und abwechslungsreiche Ausflüge

Auch das Programm an der Uni hatte einiges zu bieten. Für Zoe stach besonders der Kurs zur deutschen Kunstgeschichte bei Dr. Peter Süß heraus. Auch Sabrina Hüttner mit ihrem Seminar zur EU hinterließ einen positiven Eindruck bei den Studis: „Tolle Dozierende und superfreundliche Tutorinnen und Tutoren“ bleiben William in Erinnerung.

Ein Highlight des Aufenthalts waren die von der JMU organisierten Ausflüge. Bei geführten Touren in Rothenburg, Bamberg und Nürnberg lernte die Gruppe viel über die Geschichte und Kultur der Region. Während eines fünftägigen Tripps nach Berlin konnten sie die Hauptstadt auf eigene Faust erkunden.

„Bei unserer Ankunft dort sind wir direkt aus dem Bahnhof in die Parade zum Christopher Street Day gestolpert. Die Musik, das Essen, die Kultur, die Menschen – das war auf eine wunderschöne Art überwältigend“, schwärmt Zoe. Auch William genoss das multikulturelle Großstadtflair, gemeinsam mit den Ausflügen in Franken entstand so ein vielfältiges Gesamtbild von Deutschland.

Bei beiden hat der Aufenthalt einen bleibenden Eindruck hinterlassen. Ihre Deutschkenntnisse wollen sie jedenfalls unbedingt weiter verbessern. Gerade Zoe könnte sich durchaus vorstellen, nochmal nach Deutschland zurückzukehren – vielleicht während des geplanten Masterstudiums oder in Form eines Praktikums.

Kooperation mit Tradition

Der Austausch zwischen der UT und der JMU blickt auf eine langjährige Vergangenheit. Die 16 Studis im Sommersemester 2022 markierten den 30-jährigen Geburtstag des Programms. Initiatoren waren Peter Hess, Professor für Deutsche Literatur an der University of Texas in Austin und dort lange Jahre „Chair of German Studies“, und der damaligen Lehrstuhlinhaber für Amerikanistik an der JMU, Professor Gerhard Hoffmann. Von Anfang an dabei war Peter Süß, der neben zwei Kursen – einer zur deutschen Kunstgeschichte, einer zur deutschen Geschichte, der Verfassung und dem politischen System – auch die Stadtführung in Würzburg und die drei Tagesexkursionen leitet.

Auf JMU-Seite betreuen das Institut für Anglistik und Amerikanistik sowie das International Office das traditions- und erfolgreichste Austauschprogramm der Uni. Von Beginn an bis zum Jahr 2019, kurz vor seinem Ruhestand, tat dies Dieter Thoma. Mittlerweile liegt die Aufgabe in den Händen von Heidi Köllmann.

Im Gegenzug zum Angebot in Würzburg nimmt die University of Texas jährlich eine beträchtliche Zahl von Würzburger Studierenden zum regulären Studienbetrieb in Austin auf, ohne dafür die in Amerika üblichen hohen Studiengebühren zu verlangen. „Die renommierte University of Texas at Austin bleibt ein wichtiger Partner der Uni Würzburg und wir freuen uns auf vielen weitere Jahre der Kooperation und des Austauschs“, sagt Heidi Köllmann.

Ihr habt Interesse an einem Studium in den USA?

Interessierte Studierende der JMU können sich zum Studium an der UT Austin sowie anderen US-amerikanischen Partnern im International Office informieren und sich auf Plätze bewerben. Für Aufenthalte im akademischen Jahr 2023/24 ist die Bewerbungsdeadline der 15. Januar, 2023. Alle Infos zur Bewerbung gibt es auf der Website des International Office.

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Von Lutz Ziegler

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