Was ist gutes Spielzeug?
16.01.2018Vom 31. Januar bis 4. Februar findet in Nürnberg die Spielwarenmesse statt. Ein Team vom Lehrstuhl Sportwissenschaft der Universität Würzburg wird dabei sein und Neuheiten in den Blick nehmen.
Was machen Sportwissenschaftler auf einer Spielwarenmesse? „Wir suchen Innovationen in der Spielzeugbranche, die Kinder beim Aufwachsen stützen und fördern“, erklärt Professor Harald Lange, Inhaber des Lehrstuhls für Sportwissenschaft an der Julius-Maximilians-Universität Würzburg (JMU). Aus diesem Grund hat Lange vor einiger Zeit das Projekt zur pädagogischen Evaluation von Bewegungsspielzeug ins Leben gerufen.
Gutes Spielzeug regt die Kreativität an
Zur Vorbereitung auf den Besuch der Spielzeugmesse haben Studierende des Bachelorstudiengangs „Gesundheit und Bewegungspädagogik“ sich in den zurückliegenden Monaten mit dem Thema „Bewegungsqualität“ befasst und Hintergrundwissen zu den Anforderungen von Bewegungsspielzeug aufgearbeitet. „Wir interessieren uns für die Frage, was gutes Spielzeug auszeichnet, und wollen mit Herstellern, Ingenieuren und Spielzeugentwicklern die Neuentwicklungen in diesem Bereich diskutieren“, erklärt Lange. Ein Aspekt steht aus Sicht der Sportwissenschaftler dabei fest: Gutes Spielzeug begleitet Kinder beim Aufwachsen und regt ihre Spielfreude sowie die Kreativität und Neugierde an.
Bewegung ist der Schlüssel zur Förderung
Besondere Bedeutung hat dabei für die Würzburger Sportpädagogen das Bewegungsthema. „Kinder erschließen sich die Welt über Bewegung. Deshalb muss das ‚Sich-Bewegen‘ als Schlüssel zur ganzheitlichen Förderung verstanden werden“, sagt Lange. Neben der motorischen werde durch Bewegung vor allem die soziale, kognitive und emotionale Entwicklung gefördert. Aus diesem Grund wollen Lange und seine Studierenden auf der Spielzeugmesse die entsprechenden Bildungspotenziale im Bewegungsspielzeug herausarbeiten und würdigen.
Das Spektrum relevanter Spiele und Geräte fällt weit aus. „Neben feinmotorischen Operationen, wie wir sie beim Spiel mit Bauklötzen beobachten können, oder klassischen Roll- und Gleichgewichtsgeräten, wie etwa Slackline und Trampolin, interessieren uns alle Geräte, in denen das Bewegungsthema sichtbar wird“, erklärt Lange. Beispielsweise auch Geräte und Materialien, die Raumwahrnehmung, Kognition, die ästhetischen Kompetenzen und Gestaltungsfähigkeit von Kindern entwickeln helfen. Auch hier gilt: Das Bewegungsthema ist der Schrittmacher für die ganzheitliche Entwicklungsförderung.
Enger Kontakt zu vielen Herstellern
Schon heute stehen Lange und seine Mitarbeiter mit mehr als 50 Herstellern und Firmen in Kontakt und beraten bei der Erstellung von didaktischen Materialien, die bei der Vertiefung der Bildungs- und Lernmöglichkeiten im Spiel mit den verschiedenen Geräten möglich sind. Dabei entstünden in den Seminaren und Projektarbeiten wöchentlich neue Praxisideen mit spannendem Bewegungsspielzeug, so der Sportwissenschaftler.
Mehr Informationen zu dem Projekt gibt es hier.
Kontakt
Prof. Dr. Harald Lange, Lehrstuhl für Sportwissenschaft der Universität Würzburg
T: 0151 10 38 81 04, E-Mail: harald.lange@uni-wuerzburg.de