Weihnachten mit Emmy Noether

13.12.2022

Zu "Mathematischen Spaziergängen mit Emmy Noether" lädt die Fakultät für Mathematik und Informatik im Rahmen ihres Weihnachtskolloquiums am Montag, 19. Dezember, ein.

Spaziergang mit der Mathematikerin Emmy Noether. (Bild: Jens Jordan / Universität Würzburg)

In der Fakultät für Mathematik und Informatik gibt es zwei große soziale Ereignisse: Im Sommersemester das Fachschaftsfest, im Wintersemester das Weihnachtskolloquium. Letzteres findet am Montag, 19. Dezember 2022, ab 17:00 Uhr im Turing-Hörsaal des Instituts für Informatik am Hubland statt.

Auf dem Programm steht diesmal ein besonderes öffentliches Event: "Mathematische Spaziergänge mit Emmy Noether" mit der Schauspielerin Anita Zieher. Diese wird sich in einer 65-minütigen Aufführung mit dem Leben und Wirken von Emmy Noether beschäftigen. Deren Leben und Wirken hat nicht nur die Mathematik bereichert, sondern ist auch ein Symbol für das zähe Ringen um Changengleichheit und für die Gefahr rassistischer Bedrohungen.

Zur Geschichte von Emmy Noether

Vor gut 100 Jahren fand sich im Jahresbericht der Deutschen Mathematiker-Vereinigung diese Notiz: "Fräulein Dr. Emmy Noether hat sich als Privatdozentin in der Mathematik an der Universität Göttingen habilitiert." Dieser Satz war der Schlussakkord unter einem vier Jahre dauernden Prozess des zähen Ringens um die Habilitation der Wissenschaftlerin.

Eben gerade noch Bollwerk gegen die wissenschaftliche Betätigung von Frauen, erwies sich die Habilitation für Emmy Noether (1882-1935) nun als Chance, ihre mathematischen Interessen in Forschung und Lehre sichtbar und ohne inhaltliche Beschränkungen zu verfolgen. Neue Denkweisen, die Begriffe und ihre Beziehungen in den Mittelpunkt mathematischen Forschens stellen - das war Noethers Credo.

Ihr Leben war komplex, denn sie erlebte trotz ihrer herausragenden mathematischen Fähigkeiten berufliche Diskriminierung und fachliche Marginalisierung sowie 1933 rassistische Bedrohung und die Notwendigkeit der Emigration. "Aber ihr Leben war auch einfach, denn die Mathematik stand zu allen Zeiten im Zentrum ihres Wirkens", wie es im Programmheft zur Aufführung heißt.