Wenn Studierende psychisch belastet sind
01.02.2022Für Lehrende und Beschäftigte der Uni finden im Februar Info-Veranstaltungen über den Umgang mit psychisch belasteten oder erkrankten Studierenden statt.
Mitten im Seminar springt eine Studentin panikartig von ihrem Platz auf und rennt hyperventilierend aus dem Raum. Der Dozent geht hinterher, trifft die Studentin im Foyer und spricht sie an. Was war los? Die Frau hatte eine Panikattacke. Zum Glück weiß sie schon über ihre Panikstörung und über passende Bewältigungsstrategien Bescheid.
„Der Dozent hat sich genau richtig verhalten“, sagt Sandra Mölter, Leiterin der Kontakt- und Informationsstelle für Studierende mit Behinderung und chronischer Erkrankung (KIS) der Uni Würzburg.
KIS berät auch Lehrende und Beschäftigte
Soll eine Lehrperson auffällige Studierende ansprechen oder besser Distanz wahren? Diese Frage wird öfter an Sandra Mölter herangetragen. Zum Beispiel dann, wenn Studierende auffallen, weil sie einzelgängerisch sind und Kontakte zu anderen strikt meiden.
„Wenn Ihr Bauchgefühl es rät, dann trauen Sie sich, die Studierenden anzusprechen – aber nicht vor den anderen. Nehmen Sie die Leute zur Seite und laden Sie sie in Ihre Sprechstunde ein“, empfiehlt Sandra Mölter. Bei Unterstützungsbedarf können sich Lehrende, Verwaltungspersonal und andere Beschäftigte der Uni auch jederzeit an die KIS wenden. Außerdem gibt es im Umfeld der Universität weitere Unterstützungsangebote.
Info-Veranstaltungen am 16. und 21. Februar
Wer sich für diese Thematik interessiert, sollte sich zwei Veranstaltungen der KIS vormerken. Sie finden am Mittwoch, 16. Februar 2022, und am Montag, 21. Februar 2022, statt.
Am 16. Februar gibt es von 10 bis 12 Uhr eine Schulung für Hochschulbeschäftigte unter dem Motto „Psychisch fit studieren – ein interaktives Online-Forum“. Warnsignale bei Studierenden erkennen, über Stigmatisierung und Vorurteile nachdenken, Hilfsangebote an der Uni kennenlernen – das und mehr wird zur Sprache kommen.
Am 21. Februar dreht sich ein Online-Seminar von 10 bis 16 Uhr um das Thema „Psychische Erkrankungen bei Studierenden – wie erkenne ich sie und wie gehe ich damit um?“ Das Seminar vermittelt Grundkenntnisse über die wichtigsten psychischen Erkrankungen und stellt ein Konzept für ein strukturiertes Gespräch mit psychisch erkrankten Studierenden vor. An Praxisbeispielen wird das Gelernte vertieft. Die Leitung liegt bei Sandra Mölter und Jörg Wolstein, Professor für Pathopsychologie an der Universität Bamberg und dort Behindertenbeauftragter.
Weitere Informationen und Anmeldung auf der Webseite der KIS