Wie zwei Studenten den lokalen Lebensmittelhandel stützen wollen
16.03.2021Per App die Wurst aus der kleinen Bio-Metzgerei bestellen und liefern lassen: Zwei Studenten der Uni Würzburg wollen das mit einem Startup ermöglichen. Das Rüstzeug dazu haben sie aus ihrem Studium.
Frische und lokale Lebensmittel an jeden liefern – so könnte man kurz und knapp die Idee der beiden Würzburger Studenten Marius Lüke und Maximilian Hellfaier beschreiben. Mit einem eigenen Startup wollen sie sich nun selbstständig machen. Ihre Idee verdanken die beiden ihren Auslandssemestern in Fernost.
„Wir hören oft, ‚Ah, ihr seid wieder ein neuer Lieferdienst‘“, erzählt Hellfaier. Doch so will er das nicht stehen lassen. Zwar ist die Lieferung ein Bestandteil ihres Startups. Sie sehen sich aber eher als ein Puzzleteil einer lokalen Produktions- und Lieferkette. „Es geht um gutes Essen vor hier, um effiziente Ressourcen. Darum, dass keine Lebensmittel verschwendet werden oder lange Lieferwege nötig sind.“
Futtern wie bei Muttern
Hellfaier und sein Partner, Marius Lüke, sind beide Studenten der Wirtschaftswissenschaft an der Julius-Maximilians-Universität (JMU) Würzburg. Inzwischen haben sie die „Maamas“ UG gegründet, beschäftigen ihren ersten Mitarbeiter und haben auch Kooperationspartner für ihr Startup gefunden. Der Name Maamas soll dabei eine Anspielung auf die Vornamen der beiden sein – und ein bisschen an das gute Essen bei Muttern erinnern.
Das Konzept: Per App können Kundinnen und Kunden Lebensmittel bestellen und liefern lassen. Diese sind saisonal und aus der Umgebung, kommen in Portionsgröße und das möglichst frisch. Geliefert wird das ganze per Escooter im Würzburger Stadtgebiet. Dafür konnten Hellfaier und Lüke bereits den Escooter-Anbieter Zeus als Partner gewinnen, der bereits jetzt für mietbare Roller in der Stadt sorgt. Die Lebensmittel kommen von kleinen Partnerbetrieben: Im Kontakt ist das Team mit Landwirten, Bäckereien und Metzgern aus Stadt und Landkreis Würzburg, einige sind bereits mit im Boot.
Rüstzeug dank Studium und Auslandssemester
Das Rüstzeug für ihr Startup haben Hellfaier und Lüke im Studium erworben: „Das Wissen aus dem Bereich BWL ist bei uns bereits vorhanden. Und das ist eine sehr gute Basis“, sagt Hellfaier. Inspiriert hat die beiden jedoch besonders ihr Auslandssemester, welches sie in Asien verbracht haben. Lüke war ein halbes Jahr in Seoul, Südkorea, und Hellfaier studierte in Peking, China.
„Unsere Idee basiert auf vergleichbaren Angeboten aus Asien. Dort ist das hyperlokale Angebot viel verbreiteter als bei uns“, erklärt Lüke. Er betont auch die Vielfalt und das Angebot an niedrigschwelliger Technik: Zum Beispiel leicht zugängliche Informationen, Bezahlen mit dem Handy oder viele Apps für den Alltag.
Doch die beiden haben ihr Auslandssemester nicht nur aufgrund ihrer Begeisterung für Technik positiv im Gedächtnis. Es sei auch der Anstoß gewesen, selbst etwas Neues zu entwickeln: „Asien war ein bisschen wie eine Parallelewelt“, sagt Hellfaier. „Der kulturelle Austausch ist einfach wichtig, um auch zu Hause voranzukommen. Man sieht so viele neue Dinge, die man zu Hause nicht hat. Und das macht einfach etwas mit dir.“ Die Idee zum Gründen kam den beiden dann in Deutschland, beim gegenseitigen Erfahrungsaustausch.
Testphase ab März
Für die beiden Studenten steht bereits fest: Maamas ist nach dem Bachelor-Abschluss ihre Zukunft. Aktuell ist das Team in der Testphase. Erste Verträge mit Lieferanten sind unterschrieben, nun gilt es die Infrastruktur mit den Zeus-Scootern aufzubauen und Lieferwege zu optimieren. Wer das Team unterstützen und das Angebot in den kommenden Wochen testen will, kann sich unter https://maamas.de/beta/ registrieren.