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Juristen ehren Dietmar Willoweit

29.11.2016

Im Juli 2016 hat Dietmar Willoweit seinen 80. Geburtstag gefeiert. Dies nahm die Juristische Fakultät der Universität Würzburg zum Anlass, den emeritierten Professor und Dekan mit einer Festveranstaltung zu ehren.

Dietmar Willoweit war von 1984 an für zwanzig Jahre Professor an der Juristischen Fakultät der Universität Würzburg. Er hatte den Lehrstuhl für Deutsche Rechtsgeschichte, Bürgerliches Recht und Kirchenrecht inne.
Dietmar Willoweit war von 1984 an für zwanzig Jahre Professor an der Juristischen Fakultät der Universität Würzburg. Er hatte den Lehrstuhl für Deutsche Rechtsgeschichte, Bürgerliches Recht und Kirchenrecht inne.

Dietmar Willoweit war von 1984 an für zwanzig Jahre Professor an der Juristischen Fakultät der Universität Würzburg. Er hatte den Lehrstuhl für Deutsche Rechtsgeschichte, Bürgerliches Recht und Kirchenrecht inne.

Seine Nachfolgerin Professorin Anja Amend-Traut beschrieb den Jubilar in ihrer Begrüßung als einen Kollegen, „der die alten Strukturen an der Fakultät aufbrechend, bestens organisiert und unbeirrbar, sich stets zum Wohl nicht allein seiner Fächer einsetzte, sondern auch einer Öffnung anderen Fakultäten gegenüber sehr positiv gegenüberstand, und diese aktiv förderte.“

Er habe — immer ruhig, besonnen, und reflektiert — die Universität als "humanistische Bildungsanstalt", nicht als Stückwerk, sondern als "großes Ganzes", als universitas begriffen und dieses Verständnis auch in die Praxis umgesetzt.

Arbeit im Sinne von Wissenschaft und Forschungsfreiheit

Professor Eckhard Pache, Dekan der Fakultät, bezeichnete Willoweit als „einen wahrhaft großen Rechtswissenschaftler und Historiker“. Mit dem Festakt wolle man ihm einen kleinen Teil des Dankes und der Anerkennung zeigen, die die Fakultätsmitglieder für ihn empfänden.

Für Pache war es „ein ausgemachter Glücksfall“, dass es der Juristischen Fakultät im Jahr 1984 gelungen war, Willoweit nach seiner Zeit als Ordinarius in Berlin und Tübingen an die Universität Würzburg zu berufen.

Willoweit holte große Drittmittelprojekte nach Würzburg

Nach dem Amt als Dekan der Juristischen Fakultät an der Universität Tübingen war Willoweit auch in Würzburg von 1991 bis 1992 Dekan und wirkte darüber hinaus von 1991 an fünf Jahre lang im Senat der Universität. In den Gremien und Sitzungen der Juristischen Fakultät setzte er sich laut Pache immer wieder engagiert für sachorientierte, liberale Lösungen im Sinne der Wissenschaft und der Forschungsfreiheit ein.

Er begann internationale wissenschaftliche Kontakte zu knüpfen, so in den Jahren 1988 bis 1992 als Mitglied des Steering Comittee des von der European Science Foundation geförderten Projekts „The Origins of the modern State“. Zudem gelang es ihm als erstem Vertreter der Juristischen Fakultät, große Drittmittelprojekte nach Würzburg zu holen. Von 1993 bis 1999 war er Sprecher des Schwerpunktprogramms der DFG „Die Entstehung des öffentlichen Strafrechts“ und von 1994 bis 2000 Mitglied der DFG-Forschergruppe „Das Bild des Krieges im Wandel vom späten Mittelalter zur frühen Neuzeit“.

Pache hob hervor, dass die Drittmittelaktivitäten nicht auf höhere leistungsbezogene Mittelzuweisungen aus dem Universitätshaushalt gerichtet gewesen seien, sondern unmittelbar und ausschließlich auf die Ermöglichung dessen, was Professor Willoweit am meisten am Herzen gelegen habe: rein interessengetriebene Wissenschaft und Forschung, die anders nicht möglich gewesen wäre, und damit auf "eines der schönsten möglichen Ziele" von Drittmittelförderung.

Dietmar Willoweit übte als bislang erstes Würzburger Universitätsmitglied von 2006 bis 2010 das Amt des Präsidenten der Bayerischen Akademie der Wissenschaften aus, die zahlreiche wissenschaftliche Langzeitprojekte aus den Geistes- und Naturwissenschaften betreut. Die Westfälische Wilhelms-Universität ehrte ihn 2012 mit der Verleihung des Ernst-Hellmuth-Vits-Preises, die Universität Würzburg mit der Würde eines Ehrensenators.

Ein besonders wichtiges Anliegen war dem Jubilar der Zusammenhalt in der Fakultät und die persönliche Verbindung zu den Kolleginnen und Kollegen. Insbesondere hierfür dankte Professorin Anja Amend-Traut.

 

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